Squealer-Rocks.de CD-Review
Parkway Drive - Killing With A Smile

Genre: Metalcore
Review vom: 19.05.2006
Redakteur: Jack
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Schweden zu Gast in Australien. So könnte man im Großen und Ganzen das vom Musikwahnsinnigen Adam Dutkiewicz (Killswitch Engage) stilecht produzierte Debüt, KILLING WITH A SMILE, der Down Under Formation Parkway Drive durchaus bezeichnen.

Im Gegensatz zu ihren, vor einigen Monaten hier vorgestellten, Metalcore-Landsmännern von Alarum verzichtet der Fünfer, der seinen Erstling im eigenen Land in die Top 40 Albumcharts katapultierte, gänzlich auf landeseigenes Klangambiente und schaut dafür aufmerksamer nach Nordeuropa und –amerika, von wo aus man alles Nötige zusammensucht, um unter dem Banner „Parkway Drive“ erfolgreich musizieren zu können und möglichst einen Champions League Platz am Ende der Saison zu belegen. Die technisch anspruchsvollen, messerscharfen, aber wohlerklingenden Gitarrenriffs des Duos Kilpatrick/Ling, welche jedes der elf Stücke mitbestimmen, zeigt eindeutig gen Göteborg Schule, genauer gesagt gen Strömblad/Gelotte (In Flames), dem wohl besten Doppelpack der gesamten Extreme Metal Szene.

Böse Zungen könnten an dieser Stelle wieder ganz link um die Ecke kommen und die Behauptung aufstellen „Alles nur geklaut, wo bleibt die Eigenständigkeit?“. Das mag eine richtige Analyse sein, aber versucht erst einmal ein In Flames artiges Riffing nachzuspielen. Die meisten werden kläglich daran scheitern und so die Leistung der Australier zu schätzen und würdigen wissen.

Steht bei den Zupfgeigen (ich liebe die Worterklärungen des Duden) das Land der drei Kronen und tausend Elche hoch im Kurs, so vergöttern Schlagzeuger Ben Gordon und Schreihals Winston McCall die seit geraumer Zeit dazu gewonnene Wut, die von amerikanischen Bands wie Unearth oder As I Lay Dying ausgeht. Während sich Erstgenannter bei der Schlagzahl an Galopp- und Formel 1 Rennen orientiert, bleibt der Herr McCall bei aggressiven Schreigesängen (keine Grunzgesänge!) der dortigen Hard-/Metalcore Szene stehen und verleit melodiös angehauchten Tracks wie „Romance Is Dead“ oder „It's Hard To Speak Without A Tongue“ auf diese Weise das Prädikat „Metalcore.

Fazit: Versucht mal meinem Gedankengang zu folgen: Wir schreiben das Jahr 2000, zwei Jahre bevor die Band mit REROUTE TO REMAIN kommerziellere Wege beschreiten wird. Nur, dieses Beschreiten kommt nie zustande und die „in Flammen stehenden“ Schweden zelebrieren weiterhin die Musik mit der sie ab 1994 für Furore im Underground und seit 1999 darüber hinaus gesorgt haben. Unter solchen Umständen, die – klar – reinspekulativer Natur sind, könnte man glatt denken, KILLING WITH A SMILE ist ein Werk besagter Schweden. Aber kehren wir mal schön zur Realität und Gegenwart zurück, denn diese schaut rosig für das fünfköpfige Gespann von Parkway Drive aus. KILLING WITH A SMILE stellt ein hochprofessionelles, nicht einmal ansatzweise wie ein Debüt ausfallendes Album dar, das der Truppe auf Anhieb einen Spitzenplatz bescheren kann und wird – und das als Aufsteiger. Daran sollte sich der 1. FC Köln mal ein Beispiel nehmen, haha.

VÖ: 19. Mai 2006

Tracklist:
1. Gimme A D
2. Anasasis (Xenophontis)
3. Pandora
4. Romance Is Dead
5. Guns For Show, Knives For A Pro
6. Blackout
7. Picture Perfect, Pathetic
8. It's Hard To Speak Without A Tongue
9. Mutiny
10. Smoke 'Em If Ya Got 'Em
11. A Cold Day In Hell

Anspieltipps: Gimme A D, Anasasis (Xenophontis), Romance Is Dead

Band Line-Up:
Winston McCall – Gesang
Luke Kilpatrick – Gitarre
Jeff Ling – Gitarre
Shaun Cash – Bass
Ben Gordon – Schlagzeug

DISCOGRAPHY:

2006 – Killing With A Smile

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Parkway Drive - Killing With A Smile (CD-Review)

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