Squealer-Rocks.de CD-Review
Pantera - Cowboys From Hell

Genre: Metal
Review vom: 01.01.2004
Redakteur: Jack
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



„Wer Pantera nicht kennt, muss die Neunziger unter einem großen Stein verbracht haben!“ So stand es vor ein paar Monaten im Hard Rock & Metal Magazin HAMMER. Wer sich jetzt angesprochen fühlt, weil er nicht weiß um welche Band es sich handelt, kann durch das Lesen dieses Albumreviews und dem möglichen Anchecken des 1990 erschienenen Albums COWBOYS FROM HELL ein wenig Versäumtes aufarbeiten.

Obwohl Pantera schon 1983 (im selben Jahr erschien auch Metallica’s Debütalbum KILL EM ALL) ihr erstes Album METAL MAGIC veröffentlichten, schafften die vier Texaner Phil Anselmo (Gesang), Dimebag Darrell (Gitarre), Vinnie Paul (Schlagzeug) und Rex Brown (Bass) erst sieben Jahre später mit dem Hammeralbum COWBOYS FROM HELL den endgültigen Durchbruch in der Metalszene.

Der Text des Album-Opener’s „Cowboys From Hell“ zeigt deutlich das Motto der Truppe (Ähnliches gibt‘s von Metallica bei „Hit The Lights“ oder „The Four Horsemen“):
... You see us comin’
And you all together run for cover
We’re takin’ over this town ...
Kein Wunder, dass Anselmo und Co. diesen Song gleichzeitig zum Titeltrack des Albums kürten. Zudem fordert Sänger Phil Anselmo, am Anfang des Liedes, den Hörer, mit einem kreischenden „Come on!“, auf mitzusingen.

Doch nicht nur in den Texten bringt man bei COWBOYS FROM HELL Metallica ins Spiel, sondern Phil Anselmo’s meist etwas kreischender Gesang (z.B. „Shattered“, „Clash With Reality“) erinnert stark an den jungen James Hetfield zu RIDE THE LIGHTNING Zeiten.

Dass es sich bei Pantera nicht um eine Kopie von Metallica handelt, wird vor allem durch die Spielweise des Gitarristen Dimebag Darrell deutlich. Er schafft es die Gitarre regelrecht „jaulen“ zu lassen. Dies kann man gut in Teilen des mit ungefähr sieben Minuten längsten Liedes der Platte „Cemetery Gates“ hören.
Pure Aggression findet man auf COWBOYS FROM HELL nicht, obwohl einige Lieder (z.B. „Primal Concrete Sledge“, „Heresy“, oder „Shattered“) sehr progressiv klingen.
Manchmal schaffen es Pantera sogar durch perfekte Geschwindigkeitsvariationen, von langsam nach schnell und wieder zurück, den Songs (z.B. „Cemetery Gates“, „The Sleep“) den berühmten letzten Schliff zu geben.
Auch auf Solos wollten die Texaner nicht verzichteten. Der ungewöhnliche und anfangs nervtötende Stil des Gitarristen Dimebag Darrell lässt die Soli, die teilweise länger als eine halbe Minute dauern („Domination“, „Clash With Reality“), in einer originellen Art und Weise erscheinen, wie sie vor ihm wohl noch keiner erscheinen ließ.

Fazit: Ein geniales Album, mit vielen extrem fetten Liedern, dass jeder besitzen sollte, der etwas für schnellen Metal der Marke Metallica (1982-1989), Exodus, Rage, oder Motörhead übrig hat.

Das letzte Pantera Album, REINVENTING THE STEEL, erschien im Jahre 2000. Zur Zeit scheint eine Re-Union sehr unwahrscheinlich, da sich Phil Anselmo nur um seine neue Band Superjoint Ritual kümmert, Gitarrist Dimebag Darrell und Schlagzeuger Vinnie Paul eine neue Band namens Damageplan gründeten und Bassist Rex Brown bei Crowbar den 4-Saiter spielt.


Tracklist:
1. Cowboys From Hell
2. Primal Concrete Sledge
3. Psycho Holiday
4. Heresy
5. Cemetery Gates
6. Domination
7. Shattered
8. Clash With Reality
9. Medicine Man
10. Message In Blood
11. The Sleep
12. The Art Of Shredding

Anspieltipps: Cowboys From Hell, Psycho Holiday, Cemetery Gates, Message In Blood

Band Line-Up (1990):
Phil Anselmo – Gesang
Dimebag Darrell – Gitarre
Rex Brown – Bass
Vinnie Paul – Schlagzeug

DISCOGRAPHY:

1983 – Metal Magic
1984 – Projects In The Jungle
1985 – I Am The Night
1988 – Power Metal
1990 – Cowboys From Hell
1992 – Vulgar Display Of Power
1994 – Far Beyond Driven
1996 – The Great Southern Trendkill
1997 – Official Live
2000 – Reinventing The Steel

SQUEALER-ROCKS Links:

Pantera - Cowboys From Hell (CD-Review)
Pantera - Cowboys From Hell - 20th Anniversary Edition (CD-Review)

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