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Adrenaline Rush - Adrenaline Rush

Genre: Melodic Rock / Poser Metal
Review vom: 12.09.2014
Redakteur: maddin
Veröffentlichung: Bereits veröffentlicht
Label: Frontiers Records



Um Adrenaline Rush so kurz wie treffend zu beschreiben, muss ich geistigen Diebstahl begehen und den Kollegen eines anderen Webzines zitieren: „Man stelle sich vor, dass Liv Jagrell (SISTER SIN) in den 90er Jahren bei VIXEN angeheuert hätte, um mit den amerikanischen Hardrockfüchsen die „Rev it up“ Scheibe aufzunehmen – so ungefähr klingt der neueste Sleaze Metal Export aus dem Land des Billy Regals.“

Jau – dem ist (fast) nix mehr hinzuzufügen – Gute Nacht, ich gehe jetzt Bier trinken....

Nee, mal im Ernst: Das hat der Schreiber schon ziemlich perfekt erkannt und der Neid meinerseits für diese Formulierung ist ihm sicher.
Allerdings ist der Vergleich mit der mittlerweile in neuer Besetzung reformierten All Girl Group (Gitarristin Jan Kuehnemund ist 2013 leider verstorben) natürlich nur als ungefähre Orientierungshilfe zu verstehen.

So schwebt das plüschige L.A. Banner zwar über jeder der 11 ausnahmlos gutklassigen Nummern und Halbballaden wie „When we're gone“ strahlen so viel 80er Arena - Feeling aus, dass man sich wie in einer Zeitmaschine fühlt und diesen Song gewählt hätte, um die hübsche Nachbarstochter zu knacken...
Auch „Want it all“ oder „Too Young to die“ sind Perlen des Plüschs, die in der Tat auf „Rev it up“ hätten stehen können und man ist versucht, die alte Stretch Hose noch einmal anzuprobieren.
Es ist Stücken wie „Girls gone wild“, „Chance“ oder „Hit You like a Rock“ gedankt, dass man dieses garantiert peinlich endende Vorhaben schnell ad acta legt. Denn derlei Tracks erinnern eher an Skid Row (oder Girlschool) und frischen das Album durch eine Prise Heavyness und Street Credibility enorm auf.

Man bekommt also eine absolut mitreissende Mischung aus Poser – und Sleaze Rock / Metal zu hören, der nicht nur authentisch bis zum Geht Nicht Mehr ist, sondern in allen Belangen nahezu perfekt klingt – eigentlich zu perfekt für ein Debut.
Nun, das Rätsel ist schnell gelöst: Produzent der geilen Scheibe ist Erik Martensson, der Mann der sozusagen die schwedische Melodic Rock / AOR Szene im Alleingang in kosmische Höhen gehievt hat (W.E.T. , Eclipse) und selbst Ami - Superstars wie Toby Hitchcock die Alben auf den Leib schneidert.
Heisst auch, es handelt sich hier zu 100% um eine Reissbrett – Band. Doch selbst Euer – wie immer – höchst ergebener Schreiber, Idealist und Meckerpott vergibt bei einem derart hochwertigen Produkt die Parole: Es zählt immer nur das, was hinten raus kommt.


Gut – soviel Klugscheisserei seitens des Rezensenten hat „Adrenaline Rush“ sicherlich nicht verdient, von daher biete ich mal wieder eine Wette an:
Jeder, der mir glaubhaft versichert, dass er auf Vixen, Girlschool, Skid Row, Pride of Lions, White Lion, Eclipse, H.E.A.T., Treat oder Talismann steht und dieses Album nicht gut findet, bekommt von mir eine Kiste Bier!
Ein Mann, ein Wort!

Tracklist:

Black n’ Blue
Change
Generation Left Behind
Gils Gone Wild
When We’re Gone
Want it All
Too Young to Die
Oh Yeah !
No No No
Playin’ to Win
Hit You Like A Rock

Line Up:

Tave Wanning - lead vocals
Ludvig Turner - lead guitar, vocals
Alexander Hagman - guitar, vocals
Soufian Ma'Aoui - bass, vocals
Marcus Johansson - drums

DISCOGRAPHY:

2014 - Adrenaline Rush

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Adrenaline Rush - Adrenaline Rush (CD-Review)

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