Squealer-Rocks.de CD-Review
Sinbreed - Shadows

Genre: Speed/Power Metal
Review vom: 29.06.2014
Redakteur: Siggi
Veröffentlichung: 28.03.2014
Label: AFM Records



Satz heiße Ohren gefällig? Dann ist Sinbreed genau das Richtige! Kaum zu glauben, dass schon wieder vier Jahre vergangen sind seit ihr Debutalbum „When Worlds Collide“ unters Volk gebracht wurde. Ganz schön mutig, den zweiten Longplayer so lange auf sich warten zu lassen!

Verlernt haben die Power Metaller in dieser Zeit jedenfalls nichts, aber wie auch? Neben Frederik Ehmke hat ja der neueste Zugang Marcus Siepen ebenfalls noch bei Blind Guardian zu tun. Doch trotz dieser Überschneidungen halten sich die musikalischen Gemeinsamkeiten in engen Grenzen.

Wie schon im Vorgänger servieren Sinbreed die härtere, speedige Ursprungsvariante des Power Metal, dessen beinahe durchgängig treibende Doublebass einem schon beim Zuhören die Puste nimmt. (Vielleicht mal wieder Joggen gehen?) Kommt mir fast so vor, als hätten sie noch ne Schippe drauf gelegt. Das ist quasi Power Metal mit extra Power, wie Chilli Con Carne mit einer extra Portion Fleisch, gewürzt und abgeschmeckt mit schnellen, packenden Riffs und perfekt passenden Soli des Gitarrenduos. Dazu ein paar eingängige Melodien und Mitsingrefrains, also alles, was man eigentlich so braucht. Die kraftvolle kratzende Stimme von Herbie Langhans (Seventh Avenue, Beyond The Bridge), ein bisschen an Mark Tornillo von Accept erinnernd, verleiht dem musikalischen Werk zusätzlichen Druck. Freunde von Balladen, Kuschelrock oder polkaähnlichen Klängen kommen hier mit Sicherheit nicht auf ihre Kosten! Auch Fans von orchestralen Klassikeinlagen, Backgroundchören und opernhaften Gesängen werden kaum in Verzückung geraten. Das hier ist Metal!

Zugegeben, beim ersten Hören stellten sich bei mir im letzten Drittel des Albums gewisse Ermüdungserscheinungen ein, das Gefühl, es würde sich alles wiederholen. Aber je öfter die Scheibe dann durchlief, desto mehr prägten sich die Akzente der einzelnen Tracks ein. Zu den Highlights gehören die ersten vier Songs (echt irre, die Drums von „Shadows“), das leicht an Iron Maiden erinnernde „Standing Tall“ und das abschließende „Broken Wings“, dessen Anfangsklänge kurzzeitig sogar völlig unerwaretet Assoziationen mit Aerosmiths „Dream On“ aufflackern lassen.

Eines muss ich noch los werden: Wenn ich mir das Cover von „Shadows“ so ansehe, einen Blick auf das Erstlingswerk werfe und mein Auge dann nochmal kurz über die Compilation „Memories Of A Time To Come“ von Blind Guardian streifen lasse, gehen die Brauen schon etwas nach oben. Sieht zwar eigentlich geil aus, aber ein wenig mehr Einfallsreichtum hätte nicht geschadet. Aber letztendlich zählen ja die inneren Werte.

Das Ganze ist ein solides Gesamtwerk ohne Ausfälle, mit vielen tollen Songs, allerdings ohne den einen, der total heraus sticht. Ohne den, mit dem man die Nerven eventuell vorhander Mitbewohner oder Nachbarn strapaziert, weil er einfach immer wieder dudelt. Trotzdem ein super Album, von dem ich mir bestimmt auch nach Einstellen dieses Reviews noch öfter mal was auf die 12 geben lassen werde. Anhänger von Bands wie Gamma Ray oder auch Helloween sollten auf alle Fälle mal das eine oder andere Ohr riskieren.

Spielzeit: 50:10

Tracklist
01. Bleed
02. Shadows
03. Call To Arms
04. Reborn
05. Leaving The Road
06. Far Too Long
07. Black Death
08. Standing Tall
09. London Moon
10. Broken Wings

Line Up
Herbie Langhans: Gesang
Frederik Ehmke: Schlagzeug
Alexander Schulz: Bass
Flo Laurin: Gitarre
Marcus Siepen: Gitarre

DISCOGRAPHY:

2010 - When Worlds Collide
2014 - Shadows

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