Squealer-Rocks.de CD-Review
The Colts - Hard To Handle

Genre: Hard Rock
Review vom: 17.02.2014
Redakteur: Siggi
Veröffentlichung: 21.09.2013
Label: Eigenproduktion



Olpe. ... nichts? Ich versuchs nochmal: OLPE!!! Wieder nichts?
OK, ich gebs ja zu, dieses Städtchen im Sauerland ist in Headbangerkreisen nicht gerade als musikalische Hochburg bekannt. Das wird sich hoffentlich ändern, denn es ist die Heimat von The Colts, und die schießen auf ihrem Debütalbum nicht mit Platzpatronen, sondern mit echt scharfer Munition. Und es macht saumäßig Spaß, sich treffen zu lassen!

Gegründet wurde die Band bereits 2008 und Ende September letzten Jahres durfte man dann die Veröffentlichung des ersten Studioalbums feiern. Und das ist echter Rock‘n’Roll!!!! Auch wenn die großen Vorbilder wie AC/DC oder Motörhead nicht zu überhören sind, sollte man The Colts keineswegs in die Schublade der „Sound-Alikes“ stecken. Schon allein Bennis markante Stimme, eine echte Röhre mit einem gewissen „Rockabilly-Touch“ (insbesondere bei Songs wie „Magic Woman“, „Dead Man's Call“ oder “Girl Next Door“) sorgt für einen unverkennbaren Sound. Es wird knapp 42 Minuten durchgerockt, und das ohne das Gefühl aufkommen zu lassen, man befände sich in einer Dauerschleife, in der der gleiche Song immer wieder läuft.
 
Diese Musiker sind mit Leib und Seele dabei, beballern uns mit temporeichen und riffgeladenen Songs, dass es nur so kracht. Ohne Kompromisse und ohne Balladen, auf einer Kuschelrock-Compilation mit weichgezeichnetem Kerzenschein auf dem Cover wird man The Colts vergeblich suchen. Gleich der Opener und Titelsong fliegt uns in bester Airbourne-Manier um die Ohren und stellt klar, was bei diesem Album Sache ist. : „We want it loud / We’re gonna smash your party / We kick your fuckin’ ass“... „’Cause we are the rockers / We got the guts we got the lust“. Genau so ist es und so soll es auch sein: frech, rotzig und laut!

Egal welchen Track man sich raussucht, alle haben ein gewisses Ohrwurmpotential, einige mehr, andere etwas weniger. Sie bleiben hängen aufgrund fetziger Riffs, packender Rythmen, ansteckender Grooves oder auch wegen witziger Texte. In „Genie In A Bottle“ zum Beispiel wird einem geschockten Dschinn erklärt, dass man auf die Erfüllung irgendwelcher Wünsche dankend verzichte, da man außer Rock ‘n’ Roll nichts benötige. Und wenn man diese Scheibe hört, glaubt man das sogar! (Bitte trotzdem kaufen, denn wir wissen ja alle, dass selbst der coolste Idealist hin und wieder etwas Kohle braucht...)
 
Zum akustischen Reinschnuppern empfehle ich einen Besuch auf der Band-Homepage, dort findet man unter „Media“ ein paar Hörproben. Bei youtube sind nicht viele Videos vorhanden, außerdem gibt es noch mindestens zwei Bands gleichen Namens, was die Suche nicht gerade erleichtert. Bei spotify kann man sich alle elf Songs anhören.
 
Wirklich kaum zu glauben, dass wir hier ein Debütalbum vor uns haben. Ein Erstlingswerk aus deutschen Landen, das auch internationale Vergleiche nicht zu scheuen braucht. Klassischer Rock ‘n’ Roll mit einem dennoch hohen Wiedererkennungswert, wenn da keine Freude aufkommt! Und ich bin sicher, dass The Colts ihr Pulver noch nicht ganz verschossen haben. Da wird bestimmt nochmal nachgeladen, ich freu mich jetzt schon drauf!
Wer weiß... wenn ich das nächste Mal schreibe „Olpe“, dann leuchtet vielleicht bei dem einen oder anderen ein Lämpchen auf ... :-)
 
Tracklist
01 - Hard To Handle
02 - Magic Woman
03 - Genie In A Bottle
04 - Ghost Rider
05 - Dead Man's Call
06 - Hardliner
07 - The Reaper
08 - Girl Next Door
09 - Live To Kill
10 - Party It Down
11 - Touch Me
 
Line Up
Benni Bzooka – Vocals
Timo Heinrichs – Gitarre
Dennis Feibel – Gitarre
Oliver List – Bass
Robin Steiner – Drums

DISCOGRAPHY:

2009 - Grandma Death (Demo)
2010 - Hardliner (Demo)
2013 - Hard To Handle

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The Colts - Hard To Handle (CD-Review)

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