Squealer-Rocks.de CD-Review
Player - Too Many Reasons

Genre: AOR
Review vom: 07.04.2013
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label: Frontiers



Schon komisch. Da fühlt man sich seit Jahrzehnten im Bereich des harten Rock zuhause und schimpft sich Experte, und doch tauchen immer wieder Kapellen aus den guten alten Zeiten auf, die damals, zu Recht oder zu Unrecht, völlig an einem vorbeigegangen sind.

Player nennt sich ein Vertreter dieser Gattung. Die Amis veröffentlichen in den späten Siebzigern und den frühen Achtzigern vier Alben, die wohl tatsächlich auch recht erfolgreich waren. Damit nicht genug, zeichnet sich Frontmann Peter Beckett dem Promo-Flyer zufolge auch als erfolgreicher Hit-Songwriter unter anderem für Heart, Kenny Rodgers oder Survivor aus. Nach einer längeren Auszeit ist die Kapelle seit 2003 wieder am Start und liefert anno 2013 den Arbeitsnachweis „Too Many Reasons“.

Soviel also zu den technischen Daten. Wie klingt der in die Jahre gekommene Fünfer aber nun? Er klingt, wenig überraschend, so ziemlich genau nach dem, was man erwarten durfte. Erwachsener, unaufgeregter und hochmelodischer Westcoast AOR mit erhöhtem Balladen- und Kuschelfaktor. Nix also für die harten Jungs unter uns, und auch nix für den progressiv angehauchten Intellektuellen, aber (ohne das abwertend zu meinen) als Kuschel-Mucke mit der Auserwählten taugt „Too Many Reasons“ ebenso gut wie dezente Hintergrundbeschallung beim gemütlichen Familien-Kaffee.

Fakt ist: Der Fünfer versteht sein Handwerk. Nummern wie der schicke Opener „Man On Fire“, die schönen Balladen „You’re My Addicition“ oder „Too Many Reasons“ oder das etwas bissigere „Life In Color“ beweisen das. Melodien, die sofort ins Ohr flutschen und sich dort durchaus für eine Weile festkrallen dürften jeden Freund des gediegenen AOR zufrieden stellen. Wobei dann über die gesamte Spielzeit, jedenfalls für meine Begriffe, der Fokus doch zu sehr auf dem gediegenen Aspekt liegt und dabei die Kitschgrenze zum Pop bei der ein oder anderen Nummer schon mal nur mit Mühe noch eingehalten wird.

Sicherlich kann man Player nicht auf eine Stufe mit den ganz Großen des Genres stellen, der Vergleich beispielsweise mit Toto wäre allerdings auch unfair. „Too Many Reasons“ bietet astreinen, meist balladesken und unaufgeregten AOR, nicht mehr und nicht weniger. Freunde der eher poppigen Seite der Hartwurstmedaille sollten also ein Ohr riskieren, der Rest dürfte die Scheibe auf Dauer eher langweilig finden.

Tracklist:
1. Man On Fire
2. Precious
3. I Will
4. Tell Me
5. Sins Of Yesterday
6. You’re My Addicition
7. Too Many Reasons
8. To The Extreme
9. The Words You Say
10. Life In Color
11. Part Of Me
12. Kites
13. Nothing Like You
14. Baby Come Back

Lineup:
Peter Beckett (vocals, guitar)
Ronn Moss (bass, vocals)
Rob Math (guitar, vocals)
JC Love (keyboard, vocals)
Craig Pilo (drums)

DISCOGRAPHY:

1977 - Player
1978 - Danger Zone
1980 - Room With A View
1982 - Spies Of Life
1997 - Lost In Reality
2013 - Too Many Reasons

SQUEALER-ROCKS Links:

Player - Too Many Reasons (CD-Review)

SONSTIGES:

BANDHOMEPAGE
Diesen Beitrag im Forum diskutieren