Squealer-Rocks.de CD-Review
Prey - The Hunter

Genre: Hard Rock / Melodic Metal
Review vom: 19.09.2005
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Nicht auszudenken, wenn Kollege Maddin diese Promo in die Finger gekriegt hätte, da wäre mir wieder wochenlanges Gejammer sicher gewesen. Aber dafür haben wir ja verschiedene Geschmäcker und Zuständigkeiten, und mir machen poppige Melodien bei weitem weniger aus als meinem Prog-Kollegen.

Prey sind Newcomer aus Schweden, die mit „The Hunter“ stolz ihre Debut-Scheibe vorlegen und dabei das Genre des Melodic Metal bedienen. Ihren Plattendeal bei Mausoleum Records haben die Jungs übrigens mit Elchblut besiegelt. Wenn’s hilft ... Die Mucke jedenfalls schwankt in der Stilrichtung zwischen Stratovarius-Anleihen („The Hunter“) und old-fashioned-Rock („I Am“), und natürlich fehlt mit „Beside Me“ die obligatorische Ballade nicht. Dabei machen die Schweden durchaus eine gute Figur, die Gitarren braten ordentlich und die Songs kommen sehr eingängig rüber. Allerdings, für echte Hardcore-Metaller ist „The Hunter“ dann wohl doch die falsche Wahl, denn ähnlich wie beispielsweise Freedom Call setzen die Schweden auf fast schon poppige Gesangslinien und Refrains, die im Kontrast zu den teilweise sehr rockigen Riffs stehen. Was für die einen den Reiz eines solchen Albums ausmacht, dürfte von anderen als unrockiges Rumgeschwuchtel rundweg abgelehnt werden. Einstellungssache halt. Frontmann Thomas Nystroem ist ebenfalls einer, der geteilte Reaktionen hervorrufen wird. Eine schöne Stimme hat der Mann, daran gibt’s keinen Zweifel, allerdings dürfte er, meiner unmaßgeblichen Meinung nach, vor allem in den heftigeren Stücken ruhig etwas mehr Arsch treten und eigenes Profil entwickeln.

Ich merke, klingt bisher eher negativ, was sicher nicht beabsichtigt ist. „The Hunter“ ist ein gutes Debut-Album geworden, auch wenn bei „Liar“ der „Let There Be Rock“-Riff von AC/DC einer Zweitverwertung zugeführt wird. Anyway, die Schweden verknüpfen Hardrock- und Metal-Klänge mit megaeingängigen Gesangslinien und bilden damit so was wie den Gegenpol zum anspruchsvollen Prog-Metal. Ich persönlich würde mir auf dem nächsten Album, das es hoffentlich geben wird, eine Ecke hier und eine Kante da mehr wünschen, um der Band und den Songs noch mehr einen eigenen Stempel aufzudrücken, aber bis es soweit ist, werde ich „The Hunter“ sicher öfters mal aus dem Regal fischen.


Tracklist:
01. Fault-Line
02. Forever In Heaven
03. Turn Around
04. Reach Out
05. Fire And Flame
06. I Am
07. Beside Me
08. Liar
09. Coming Home
10. Angel No. 9
11. The Hunter
12. Beside Me

VÖ: 19. September 2005

Lineup:
Fredrik Plahn (k)
Peter Baecke (b)
Thomas Nystroem (g, v)
Patrick Johansson (d)

DISCOGRAPHY:

2005 - The Hunter

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