Squealer-Rocks.de CD-Review
Lordi - To Beast Or Not To Beast

Genre: Hard Rock
Review vom: 13.03.2013
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: 01.03.2013
Label: AFM Records



„Babez For Breakfast“, der letzte Longplayer der Euro-Finnen, spaltete ein wenig die Lager. Lobten die einen die ausgesprochene 80er-Affinität des Werkes, wussten andere genau damit nichts anzufangen und verkündigten dementsprechend bereits den Untergang des Eurovision-Hypes.

Dabei vergessen viele, dass Lordi lange bevor sie der spektakuläre Song Contest-Erfolg in den Focus der breiten Öffentlichkeit katapultierte bereits ein Nummer 1-Album in Finnland hatten. Am Hype alleine kann es also nicht liegen, dass der Fünfer um Mr. Lordi nun schon seit geraumer Zeit Erfolge feiert. Nein, es gibt gute Gründe dafür, und einen weiteren liefern uns Lordi mit „To Beast Or Not To Beast.“

Dabei sind die Finnen im Grunde nicht weniger berechenbar als AC/DC. Auch auf ihrem neuesten Langeisen vermischen sie munter Kiss, Alice Cooper, Twisted Sister und noch ein paar andere im althergebrachten 80er-Gewand und liefern aus diesen Komponenten wieder mal ein Spaß-Album vor dem Herrn ab. Natürlich gehören dazu Unmengen von gebrüllten „HEY“ und „YEAH“ oder auch gerne mal „ALL HAIL THE FREAKS“ („I Luv Ugly“). Das ist nicht sehr originell, aber originell waren Lordi ohnehin bestenfalls bei ihren Kostümen.

Das Geheimnis ihres Erfolges liegt vielmehr in der Tatsache, dass sie in der Lage sind, richtig gute Ear-Candys zu schreiben, die sowohl den geneigten harten Rocker zufrieden stellen als auch das Chart-Publikum. Von diesen Vertretern haben sich selbstredend auch auf „To Beast Or Not To Beast“ wieder einige versammelt. „The Riff“ zum Beispiel, die erste Single, „I Luv Ugly“ oder „Happy New Fear“ punkten mit catchy Melodien und teilweise herrlich sarkastischen und schrägen Texten. Dass die Produktion drückt und pumpt, darf bei einem solchen Album als selbstverständlich vorausgesetzt werden, und auch über pseudo-skandalösen Textausrutschern im Stile von „Fuck Your Asshole, Sincerly With Love“ darf man im Falle von Lordi gerne mit einem Schmunzeln hinwegsehen.

Unter dem Strich bleibt ein Album, wie man es erwarten und erhoffen durfte. Es gibt heutzutage nicht mehr viele Bands, die 80er-Hymnen derart stilecht und sauber zocken können. Die Hosenscheißer dürfen staunen darüber, wie gut sich handgemachte Mucke anhören kann und die Altrocker unter uns eine Träne verdrücken beim Gedanken an selige Twisted Sister-Zeiten. Am Ende aber, nimmt man den Eurovision-Hype weg und die Monster-Horror-Attitude ebenfalls, bleiben Lordi schlicht eine geile Hardrock-Band und „To Beat Or Not To Beast“ schlicht ein geiles Hardrock-Album.

Tracklist:
1. We’re Not Bad For The Kids (We’re Worse)
2. I Luv Ugly
3. The Riff
4. Something Wicked This Way Comes
5. I’m The Best
6. Horrifiction
7. Happy New Fear
8. Schizo Doll
9. Candy For The Cannibal
10. Sincerely With Love
11. SCG6 Otus Butcher Clinic

Lineup;
Tomi “Mr. Lordi“ Putaansuu (vocals)
Jussi “Amen” Sydanmaa (guitar)
Samer “Ox” Nahbal (bass)
Hella (keyboard)
Mana (drums)

DISCOGRAPHY:

1999 - Bend Over And Pray The Lord
2002 - Get Heavy
2004 - The Monsterican Dream
2005 - The Monster Show
2006 - The Arockalypse
2008 - Zombilation - The Greatest Hits
2010 - Babez For Breakfast
2013 - To Beast Or Not To Beast

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