Squealer-Rocks.de CD-Review
Hängerbänd - Hängoverkill

Genre: Punk / Rotz Rock
Review vom: 24.02.2013
Redakteur: maddin
Veröffentlichung: Bereits veröffentlicht
Label: Eigenproduktion



Hätte mein Chefredakteur Sir Eric die Hängerbänd nicht bereits besprochen, ich hätte mir bei der Genre – Bezeichnung den Gag erlaubt und die Truppe als Progressive Art Rock bezeichnet.
Ich hätte geschrieben, hier gibt es ausufernde Epen über ein „Spiessbratebrötche“, die nichts anderes sind, als verschachtelte Kritik an der deutschen Esskultur.
Und ich hätte einen Ständer (das exakte Gegenteil eines Hängers, für den diese Bänd wohl steht – was für ein Wortspiel!) bekommen, wenn ich klagende E – Mails von nickelbebrillten Riverside - Shirt tragenden Studenten bekommen hätte, die sich fürchterlich darüber aufregen, dass es sich doch so gar nicht um Prog, sondern um Unterschichten – Musik handelt.
Unterschichten – Musik? Vorsicht, Kollege Student, hier schreibt ein Malocher aus' m Ruhrpott!

Und wir Malocher (für den Rest von Deutschland: hart arbeitende Menschen OHNE Riverside Shirt, dafür mit Motörhead Hemden, die über dem Bauch leicht spannen) brauchen nach einem harten Tag in der Scheisse keinen kalifornischen Chardonney und 16 – minütige, atmosphärisch dichte Klangerlebnisse, sondern eine Pulle Bier, ein Schnitzel, wahlweise auch das besagte mit Fleisch belegte Gebäck, und einen echten Rock'n'Roll Song.
Der ist meistens von den Ramones, AC/DC, Rose Tattoo oder Motörhead, darf auch gerne mal von der Hängerbänd sein.

OK – wir wollen mal die Kirche im Dorf lassen: Natürlich erreichen die Jungs ohne Standvermögen niemals das Niveau der genannten Legenden.
Das wollen sie auch gar nicht. Sie wollen nur Spaß machen, sie wollen einfach nur Rock machen, der voll in die Fresse geht und den einen oder anderen Ohrwurm kreieren.

Das mit den Ohrwürmern, das muss die Hängerband noch etwas üben. Obwohl: Mir kommt es manchmal so vor, dass man gelegentlich in die Richtung Uralt – Hardcore -Punk der Marke Cryptic Slaughter geht. Wenn da nicht dieser ständige Comedy – Faktor am Ende der Songs wäre.

Insgesamt donnert der „Hängoverkill“ also wie ein saftiger Bastard aus Rotz Rock und hartem Punk.
Ein bisschen schade finde ich, dass sich die Hänger etwas unter Wert verkaufen, da man bspw. mit Songs und Texten wie „Schluss mit lustig“ locker mit Bands wie Betontod oder Dritte Wahl mithalten kann.
Nach dem Motto: Wenn sie wollen, dann können sie mit Niveau.
Warum nicht mehr davon?
Der Tribute an die mittlerweile fast komplett verstorbenen Ramones, „Jenny little Punkrockgirl“, unterstreicht dies noch.

Eine coole Platte, coole Band, macht auf jeden Fall Spaß. Doch ich glaube, hier ist noch mehr drin, wenn sich die Truppe mehr auf ihre Stärken konzentriert und die Albernheiten ein wenig zurückschraubt.


Tracklist:
01:We Still Burn
02:Fuck You all
03:Spiessbratebrötche
04:See You In hell
05:Big Bacon Bastards
06:You Better Kill Me If You Can
07:Nightsoulrebel
08:Groupie Nr.1
09:Absofuckinlutely
10:Move Your Ass, Shake Your Bones
11:Miracles
12:Psychobaby Loverboy
13:Jenny, Little Punkrockgirl
14:Kiss My Ass
15:Schluss mit Lustig

Line Up:
Gischtie Hänger (Gesang)
Frohny Hänger (Gitarre)
Sprenger Hänger (Gitarre)
Dr. Holzbein Hänger (Bass)
Raffa Hänger (Schlagzeug)


DISCOGRAPHY:

2007 - Konsequent erfolglos

SQUEALER-ROCKS Links:

Hängerbänd - Konsequent Erfolglos (CD-Review)
Hängerbänd - Hängoverkill (CD-Review)

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