Squealer-Rocks.de CD-Review
Obscurity - Obscurity

Genre: Viking/Melodic Death Metal
Review vom: 25.01.2013
Redakteur: Metalhead
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label: Trollzorn



OBSCURITY sind seit 1997 im Geschäft und mit bereits fünf veröffentlichten Alben haben sie trotz einer immer gleichbleibend guten Kompositionsqualität noch nicht den Status erreicht, der ihrem Schaffen gerecht würde. Beirren lassen sich die Bergischen Löwen davon aber nicht, sondern sie investieren weiterhin viel Zeit, Engagement, Eifer und Enthusiasmus in ihre Musik und so servieren sie heuer ihren sechsten Rundling, den sie schlicht "Obscurity" getauft haben.

Wie zuvor zelebrieren OBSCURITY mit viel Inbrunst ihre Mischung aus Viking Metal und Melodic Death Metal. Die Bergischen müssen sich ja oft Vergleiche mit Amon Amarth gefallen lassen. Ob diese noch immer so ganz zutreffen, mag ich mal anzweifeln. Klar, auch OBSCURITY bringen sowohl epische Momente wie auch viel dynamische Vormärsche in ihren Sound ein. Aber insgesamt erscheinen sie mir druckvoller als Amon Amarth und setzen darüberhinaus ja auf deutsche Texte. Ich attestiere hier OBSCURITY auf jeden Fall eine gewisse Eigenständigkeit. Ich würde sogar behaupten, sie haben inzwischen ihre eigenen musikalischen Markenzeichen entwickelt.

Und auf "Obscurity" bedeutet dies wieder eine richtig gute Songwriting-Qualität wie eine ebenso ansprechende Umsetzung des dynamischen Stoffs. Bei den Grundmelodien wird gerne auf epische Aspekte Wert gelegt, während die Stücke ansonsten mit kräftigem Rhythmus und sägenden Riffs vorangetrieben werden. Aber wie zuvor versteht es genau diese Mixtur aus Epik und Dynamik den Hörer zu fesseln. Dazu werden die Höhepunkte gut erarbeitet und strahlen diese hymnische, heroische Atmosphäre aus.

Weiterhin muss bemerkt werden, dass es aus diesem guten Songwriting-Level nicht den geringsten Ausschlag nach unten gibt. Die Stücke des Albums ergänzen sich nicht nur konzeptionell sondern auch qualitativ bestens. Man kann kaum bestimmte Anspieltipps ausmachen. Wenn ich jetzt "Obscurity", "Ensamvarg", "Blutmondzeit" und "Kein Rückzug" als meine persönliche Favoriten nenne, machen nur winzige Songeigenheiten diesen Eindruck aus. Aber es wird das gesamte Album über ein gleichbleibend hohes Niveau gehalten und die einzelnen Stücke schenken sich kaum etwas.

Etwas aus dem dynamischen Rahmen fällt der Rausschmeißer "So endet meine Zeit". Hier setzen OBSCURITY vermehrt auf epische Momente und integrieren sogar ein paar symphonische Elemente. Der heroischen Atmosphäre tut das aber keinen Abbruch. Im Gegenteil: vielleicht sollte die Band öfter auf solche kleinen Ausbrüche aus den Standards zurückgreifen. Es macht ihre Musik noch mannigfaltiger und vielschichtiger.
Auch handwerklich ist alles im grünen Bereich. Man merkt OBSCURITY die jahrelange Erfahrung an und diese setzen sie nicht nur kompositorisch sondern auch technisch gekonnt in Szene.

Und so kann ich – obwohl mir schon viele frühere OBSCURITY-Werke gut gefallen haben – sagen, dass sich die Jungs aus dem Bergieschen Land wieder selbst übertroffen haben. Ihr sechstes Album "Obscurity" ist ohne Mängel und sollte deshalb unbedingt den Weg in die Plattensammlung jedes Anhängers des Genres finden.


Tracklist:
1. In Nomine Patris
2. Obscurity
3. Germanenblut
4. Strandhogg
5. Ensamvarg
6. Blutmondzeit
7. Joermungandr
8. Weltenbrand
9. Fimbulwinter
10. Kein Rückzug
11. So endet meine Zeit


Lineup:
Agalaz — Gesang
Cortez — Gitarre
Dornaz — Gitarre
Ziu — Bass
Arganar — Schlagzeug

DISCOGRAPHY:

2000 - Bergisch Land
2003 - Thurisaz
2007 - Schlachten & Legenden
2009 - Várar
2010 - Tenkterra
2012 - Obscurity


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