Squealer-Rocks.de CD-Review
Clenched Fist - The Gift Of Death

Genre: Heavy Metal
Review vom: 13.11.2012
Redakteur: Metalhead
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label: Infernö Records



Mit CLENCHED FIST hat sich Infernö Records wieder eine Band geangelt, die hierzulande – oder überhaupt in Europa – noch weitestgehend unbekannt ist. In der Heimat hat sich die Truppe aus Sao Paolo aber schon einen Status als sehr aussichtsreicher Newcomer erspielt. Das können sie nun mit ihrem zweiten Werk "The Gift Of Death" auch international unter Beweis stellen.

Das Material für "True Headbangers!", wie es ein Spruch auf der Albumrückseite vermittelt, ist allerdings in manchen Bereichen noch ausbaufähig. Genaugenommen gibt es auch gar nicht so viel Songs, die sich zum effektiven Headbangen eigenen. Im Gros würde ich den Stil von CLENCHED FIST am ehesten mit Manilla Road oder Doomsword vergleichen, also recht epischer Heavy Metal, der nur selten aus einem ziemlich gemächlichen Rhythmus ausbricht. Für den geneigten Headbanger müsste da schon noch etwas mehr Dynamik und Tempo vorhanden sein. Wenn die Brasilianer dann doch mal druckvoller auftreten, wie beispielsweise bei "Burning The Holy Gates", "Asgard" oder dem passend titulierten "Speed Metal Attack" wird der ganze Auftritt gleich besser.

Das ist es dann auch, was ich CLENCHED FIST eher empfehlen würde: Energievolle Songs mit geradlinigen Konstrukten, einprägsamen Melodielinien und Höhepunkten, die dieser Bezeichnung auch gerecht werden. Die episch-doomige Ausrichtung sollten sie anderen überlassen, denn da fehlen ihnen die entsprechend mitreißenden Songwritingideen. Doch wann immer sie das Tempo anziehen und wirklich die Headbanger bedienen, steigt nicht nur die Energie sondern auch gleich noch das kompositorische Level mit an. Leider passiert dies auf "Gift Of The Death" noch nicht besonders oft. Neben den drei oben bereits genannten Stücken hinterlässt bei mir nur noch der Rausschmeißer "Old School Avenger" positive Eindrücke. Das ist insgesamt ein bisschen wenig.

Auch handwerklich erscheint mir noch Raum zur Steigerung vorhanden zu sein. Die Rhythmusbasis dürfte gerne noch etwas präsenter auf den Plan treten. Die Riffs klingen mir besonders bei den epischen Konstrukten oft zu ähnlich, und dem heiseren Orgen von Vagner Fist würde noch etwas mehr Ausdruckskraft auch gut zu Gesicht stehen. Bei der Produktion bin ich mir nicht sicher, ob die so gewollt auf oldschoolig getrimmt ist, oder der Band keine besseren Möglichkeiten zur Verfügung standen.

Es gibt für die fünf Jungs aus Sao Paolo also in recht vielen Punkten noch einiges zu tun, wenn sie sich in Zukuft international durchsetzen wollen. Wer sich für epischen Heavy Metal mit seltenen dynamischeren Ausbrüchen interessiert, kann "Gift Of The Death" ruhig mal antesten. Ich will aber nicht verleugnen, dass in dem Genre etliche bessere Releases zu finden sind.


Tracklist:
1. The Gift Of Death
2. Codex Gigas
3. Spirit Of The Death
4. Medieval Land
5. Burning The Holy Gates
6. Hate Of Dogmas
7. Asgard
8. The Signal
9. Speed Metal Attack
10. Old School Avenger


Lineup:
Vagner Fist - Vocals
Chrÿs Clenched - Backing vocals
Evandro Grando - Guitars
Sadistic Noise - Bass
Jorge Fioranti - Drums

DISCOGRAPHY:

2008 - Tribute To The Brave Ones
2012 - The Gift Of Death


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