Squealer-Rocks.de CD-Review
Loverboy - Rock'n'Roll Revival

Genre: Rock
Review vom: 28.09.2012
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: 24.08.2012
Label: Frontiers



Oh man, was ist los, ist das die Woche der „bei meinen Helden von damals wird’s jetzt richtig dunkel“? Dokken liefern ein Album ab, das ihrer definitiv unwürdig ist, und jetzt kommen Loverboy auf ihre alten Tage auch noch auf die (scheinbar verzweifelte) Idee, ihre Klassiker neu einzuspielen.

Natürlich, man will dem Fan ja was bieten, gibt’s dazu drei neue Stücke, die wir recht schnell in der Schublade „nett, aber nicht weiter von Bedeutung“ ablegen können. Wobei ich mich frage, wer ernsthaft auf den Synthie-Plastik-Refrain vom Titelsong gekommen ist und andererseits zugestehen muss, dass „Heartbreaker“ einen sonnigen Tag noch ein bisschen sonniger erscheinen lassen kann.

Weiter geht’s also mit den großen Bandklassikern, und da gruselt es einen dann doch schon im Vorfeld. Warum müssen sich Männer, die stark auf die 60 zugehen, noch einmal an ihren Glanztaten aus den Achtzigern vergreifen? Ich meine, davon prahlen tun wir Altrocker alle, Freitags Abends in der Kneipe nach dem fünften Bit, insofern menschlich vermutlich verständlich. Und erstaunlicherweise fällt die Kiste am Ende gar nicht so peinlich aus, wie zu befürchten war. Die Neueinspielungen halten sich in den meisten Fällen nah am Original, die Instrumentierung gibt den betagten Nummern teilweise ordentlich Drive und die Produktion pumpt sauber. Dass Frontmann Mike Rono ausgerechnet beim größten Hit der Band, namentlich „Turn Me Loose“, ein wenig … nennen wir es indisponiert klingt wird nicht zu bestreiten sein, und ob ausgerechnet aus dem Gute-Laune-Rocker „Hot Girls In Love“ (Scheiße, waren die Songtitel in den Achtzigern peinlich!) ein Acht-Minuten-Jam gemacht werden muss, sei auch mal dahingestellt. Davon abgesehen rocken Nummern wie „Working For The Weekend“ oder „The Kid Is Hot Tonight“ auch anno 2012 noch immer ordentlich das Haus, wie es gute Songs halt tun, wenn der Zahn der Zeit an ihnen abprallt wie progressive Töne an mir.

Am Ende des Tages ist „Rock’n’Revival“ dann gar nicht so peinlich geworden, wie man befürchten musste. Müßig die Diskussion darüber, ob es die Scheibe wirklich braucht, bildet euer Urteil selbst. Fakt ist jedenfalls: Der gute, alte Stoff rockt noch immer, und für ein Eintauchen in längst vergangene, aber nicht vergessene Zeiten, in denen sowieso alles viel besser war, taugt der Neuaufguss von Loverboy allemal bestens.

Tracklist:
1. Rock’n’Roll Revival
2. No Tomorrow
3. Heartbreaker
4. Turn Me Loose
5. Working For The Weekend
6. Lovin‘ Every Minute Of It
7. The Kid Is Hot Tonight
8. Lucky Ones
9. Always On My Mind
10. Queen Of The Broken Heart
11. When It’s Over
12. Hot Girls In Love
Lineup:
Mike Reno (vocals)
„Spider“ Sinnaeve (bass)
Paul Dean (guitar)
Doug Johnson (keys)
Matt Frenetto (drums)

DISCOGRAPHY:

Studioalben:
1980 - Loverboy
1981 - Get Lucky
1983 - Keep it Up
1985 - Lovin' Every Minute of it
1987 - Wildside
1997 - Six
2007 - Just Getting Started
2012 - Rock 'n' Roll Revival

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