Squealer-Rocks.de CD-Review
The Dubliners - 4 Re - Releases Remastered ( 1967- 68)

Genre: Irish Folk
Review vom: 14.07.2012
Redakteur: maddin
Veröffentlichung: Bereits veröffentlicht
Label: EMI



Bei der kürzlich beendeten Fussball EM wurde den irischen Fans von der UEFA ein Fair - Play Preis verliehen. Die trinkfreudigen Jungs von der grünen Insel haben bewiesen, dass man Fussball ohne jegliche Aggression einfach nur feiern kann. Dieses tolle Verhalten sagt viel über die irische Mentalität aus, die sich auch in der Folk - Musik widerspiegelt.
Nicht umsonst gibt es kaum eine andere Richtung, die sich hierzulande, völlig alters – und genreübergreifend, einer derart großen Beliebtheit erfreut.

Es ist jedoch nicht nur die mitreißende und oft fröhliche Atmosphäre in den Songs die begeistert. Viele verbinden damit ihre Sehnsucht nach Irland, das für viele DAS Reiseziel Nummer eins ist. Ein ebenso nicht gerade kleiner Anteil von Musikfreunden – und hier spreche ich aus Erfahrung! - verbindet mit Irish Folk eben nicht nur Musik an sich, sondern auch das in den Texten gerne und oft behandelte Thema rund um die leckere, braune Brühe aus dem Örtchen Kilkenny.
Wo sonst – außer in bayerischen Festzelten – wird man während eines Konzerts schief angeguckt, wenn man KEIN Bier trinkt?

The Dubliners sind ohne Zweifel die weltweit bekannteste und dienstälteste Band dieses Genres und somit quasi Missionare seit 50 Jahren. Nun hat sich die EMI entschlossen, 4 Alben aus den Jahren 1967 und 1968 in remasterten Versionen neu herauszubringen – tja, damals wurden LPs noch im Halbjahrestakt veröffentlicht. Kein Wunder, denn hört man die 4 CDs, denkt man kaum an aufwendige Studio – Aufenthalte.
Zum Glück: Eher wähnt man sich, so bald man die Augen schließt und einen tiefen Zug aus dem stilechten Guinness Glas nimmt, in einem urigen irischen Pub. Soll heißen, die Alben wurden mit Sicherheit in einem oder maximal zwei Takes eingespielt. (kleiner Tip: wer sich neben dem superben dunklen Sirup noch ein Gläschen vom irischen Malzbrand genehmigt, der sieht sogar die Band im heimischen Wohnzimmer vor sich – und zwar so, wie sie 1968 ausgesehen haben).

Auf die Scheiben einzeln einzugehen, dazu fehlt mir der fachliche Background. Für mich sind alle 4 CDs gleich hochwertig. Sie enthalten so ziemlich alle Gassenhauer, die man mit Irish Folk verbindet.
Sei es das unvermeidliche „Whiskey in the jar“, das dank Metallica auch den jüngeren Fans ein Begriff sein dürfte, das ergreifende „Dirty old town“, das von einer Kölner Schnauzbart - Kaspertruppe verhunzte „I'm a rover“, das tolle „Rising of the moon“ oder das von Torfrock anständig verrockte „Seven drunken nights“.

Bemerkenswert: die allseits bekannten Hits sind mitnichten die Highlights. Eigentlich ist jede Nummer ein Klopper. So sind meine Favoriten das hymnische „A nation once again“ und das flotte, ultrakurze „Come and join the british army“ - Hach, da legt man doch die Hand aufs Herz, wird zum Iren und singt mit!
Beim von der Fidel regierten „A pub with no beer“ dagegen wird einem Angst und Bange...
Auch die immer wieder eingestreuten Instrumentals sind allesamt von oberster Güte und stets mitreißend.
Apropos mitreißend: Der Balladen – Faktor ist erfreulich niedrig und meistens üben sich die Veteranen in schwungvollen Sauf – und Rauf Gassenhauern mit reichlich patriotischem Anstrich. Es fällt wirklich schwer, hier nicht mitzufeiern.
Wenn es denn mal ruhig wird, dann bleibt es dennoch interessant und ergreifend. Wer schon mal auf einem Irish Folk Festival war und eine Stunde lang eine Sängerin im schwarzen Kleid hat Balladen singen hören, der weiß wovon ich spreche.

Unbedingt erwähnen möchte ich noch den Gesang. Nicht nur, dass es hier absolut perfekte und tolle Singstimmen zu hören gibt. Man kann in der Tat jedes Wort verstehen, keine Spur von Slang. Eine sehr angenehme Sache.
Was mir noch aufgefallen ist: ALLES, was The Dubliners hier machen, höre ich heute noch in der gleichen Art – bei den guten Bands des Genres. Die Anderen scheitern eher kläglich. So etwas nennt man wohl stilprägend.
Gibt es ein größeres Kompliment für eine Band?
Alles Gute zum 50!!!

Die 4 CDs (Tracklists siehe unten) gibt es einzeln zum Kampfpreis von je 6 Euro im Handel. Da bleibt noch genügend übrig für Guinness, Kilkenny und Irish Whiskey.
Alles in allem ein recht günstiger Kurzurlaub auf der grünen Insel.

A DROP OF THE HARD STUFF (1967)

Seven Drunken Nights
The Galway Races
The Old Alarm Clock
Colonel Fraser, O'Rourke's Reel
The Rising of the Moon
McCafferty
I'm a Rover
Side Two
Weile Waile
The Travelling People
Limerick Rake
Zoological Gardens
Fairmoye Lasses, Sporting Paddy
Black velvet Band
Poor Paddy on the Railway


MORE OF THE HARD STUFF (1967)

Muirsheen Durkin
Poor old Dicey Reilly
A Nation once again
Whiskey in the Jar
The Old Triangle
A Pub with no Beer
Kelly the Boy from Killane
Croppy Boy
Sullivan John
Come and join the British Army
The Shoals of Herring
Mormon Braes
Drink it up men
Maloney wants a Drink

DRNKIN & COURTIN (1968)

Dirty Old Town
Quare Bungle Rye
Peggy Gordon
Rattling roaring Willie
Carolan's Concerto
The Herring
The Parting Glass
Maids when you're young never wed an old Man
Gentleman Soldier
Hand me down me Petticoat
Donkey Reel
I know my Love
Mrs. McGrath
Maid of the Sweet Brown Knowe
My little Son

AT IT AGAIN (1968)

Seven deadly Sins
Net Hauling Song
Paddy's gone to France, Skylark
The Irish Navy
Nancy Whiskey
Many young Men of twenty
Tibby Dunbar
Darby O'Leary
Molly Bawn
The Piper's Chair, Bill Hart's Jig, The Night of St. Patrick
Go to Sea no more
The Dundee Weaver
The Inniskillen Dragoons
I wish I were back in Liverpool


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