Squealer-Rocks.de CD-Review
Atlantyca - To Nowhere And Beyond

Genre: Progresive Rock
Review vom: 09.06.2012
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: 11.05.2012
Label: Brennuz Music



Eine wirkliche Band sind Atlantyca eigentlich nicht. Sie haben einen Gitarristen, einen Basser und sie haben auch einen Schlagzeuger, aber einen Sänger, den haben sie nicht. Keine Ahnung, wie die drei eher unbekannten Franzosen das hinbekommen haben, aber sie machten aus der Not eine Tugend und griffen kurzerhand auf Gastsänger zurück. Und dass dabei Menschen Andy Kuntz von Vanden Plas oder der ehemalige Quiet Riot-Fronter Paul Shortino bereit waren, ihre Stimmen zu leihen deutet jedenfalls schon an, dass „To Noewhere And Beyond“ eine gewisse Klasse haben muss.

Und tatsächlich, dass Debut der drei Franzosen plus Gastsänger ist ein vielversprechendes geworden. Wenn das Werk auch unter dem Banner des Progressive Metal segelt, entpuppen sich die neun Songs am Ende doch eher als dezent progressiver Rock mit etlichen balladesken Einschlägen. Dezent deshalb, weil auch Skeptiker, die er eher anspruchsvollen Spielart des Rock und Metal ablehnend gegenüberstehen, bei Atlantyca durchaus mal einen Versuch wagen sollten. Nummern wie „Standard Man“ oder der Titelsong sind richtig feine Rocksongs geworden, die einen Hauch Progressivität mit höchster Eingängigkeit und fetten Riffs kombinieren. Glaubt mir, als jemand, für den alles über AC/DC überladenes Gefrickel ist, weiß ich, wovon ich rede. ;)

Ernsthaft: „To Nowhere And Beyond“ macht Laune. Das hängt natürlich mit den Sängern zusammen, die sehr unterschiedliche Facetten der Stimmband-Akrobatik bedienen, wodurch das Debut fast Sampler-Charakter bekommt. Nicht jedermanns Sache, unterhaltsam und abwechslungsreich isses allemal. Das hängt aber auch damit zusammen, dass es erfreulich wenig Ausfälle gibt. Das hängt damit zusammen, dass von treibenden, straighten Rockern wie „Beyond Infinite“ bis zu herrlichem Balladenstoff („My Road“) die ganze Bandbreite abgedeckt wird. Das hängt mit der luftigen, gelungenen Produktion zusammen und mit „Underworlds“, dem definitiv ambitioniertesten Song der Scheibe, der mit fast neun Minuten Spielzeit schon fast in Dimensionen einer Rock-Oper vordringt.

Wenn also Vanden Plas-Fronter Andy Kuntz wie folgt zitiert wird: „Ich war von dem überzeugt, was ich tat und bin nun glücklich damit und auch etwas stolz“, dann dient das zwar zweifellos auch Promotionszwecken, darf aber andererseits darauf nicht reduziert werden. „To Nowhere And Beyond“ ist ein, dem etwas sperrigen Progressive Metal-Aufkleber zum Trotz, eingängiges, hartes und phasenweise sehr tiefgründiges Rock-Album geworden, das nur selten an metallischer Härte kratzt. Gut so … wir sind gespannt, wie Atlantyca sich entwickeln werden!

Tracklist:
1. Impulse
2. Standard Man
3. Nowhere And Beyond
4. Beyond Infinite
5. Eternity
6. Time After Time
7. My Road
8. cEvilisation
9. Underworlds

Lineup;
Julien Putigny (guitars)
Laurent Falso (drums, percussions)
Maxime Putigny (bass)
Edu Falaschi (vocasl)
Andy Kunzt (vocals)
Davide Steele (vocals)
Paul Shortino (vocals)

DISCOGRAPHY:

2012 - To Nowhere And Beyond

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