Squealer-Rocks.de CD-Review
It Bites - Map of the Past

Genre: Neo Prog
Review vom: 22.03.2012
Redakteur: maddin
Veröffentlichung: 23.03.2012
Label: Inside Out (SONY)



Mann, Ey – was hab' ich mich auf dieses Album gefreut! Obwohl ich mich, schändlicherweise, als Fan - Neuling dieser seit 1986 existierenden Band, mit einer nicht unerheblichen Pause von 1989 – 2007, bezeichnen muss, halte ich das letzte It Bites Studio Album, „The Tall Ships“, aus 2008 für ein absolut überragendes Neo Prog Werk. Auch, wenn die Szene - Puristen die Briten als „Pop Band“ abtun. Nun gut....

Deshalb will ich den „Pop Fans“ mit Prog Affinität unter Euch kurz erklären, wie / wo man diese tolle Band einordnen kann / muss: It Bites klingen typisch britisch, sind am ehesten mit den alten Marillion oder IQ zu vergleichen, gehen aber eine Spur eingängiger, sprich „poppiger“, zu Werke – die „Notenschachspieler“ haben also doch recht...?

Vorab: „Map of the Past“ ist, erwartungsgemäß, ein tolles Album geworden, es reicht jedoch nicht ganz an den Vorgänger heran.

Dabei beginnt der aktuelle Output mit einem wahren Geniestreich:
Das ruhige „Man in the Photograph“, nur von John Mitchells grandiosem Gesang und einem aus Keys, Drums und Orchester getragenem Fundament, gehört definitiv zum schönsten, was man jemals gehört hat. Ohhh – wie geil kann Musik sein?

Beim folgenden „Wallflower“ macht sich dagegen ein bisserl Neo – proggiges Allgemeingut breit. Ein hartes Riff, ein paar sperrige und schnelle Keys , dazu die obligatorische Melodie. Klar, immer noch Champions League, aber etwas zu vorhersehbar.
Auch während des Titelsongs hat man ein bisschen das Gefühl, hier wurden Songs am Reißbrett – oder dem „Pop – Notenschachbrett“ - entworfen.

Dafür geht das Begeisterungs – Barometer beim sehr ruhigen und sehr schönen „Clocks“, das mit ein paar echten Raffinessen versehen ist, wieder steil nach oben.
Es fällt bei flotten „Flag“ jedoch wieder etwas ab, denn auch hier wurde zu stereotyp komponiert. Zudem kopieren sich die Briten selbst, denn die Parallelen zu „Ghosts“ sind unüberhörbar.

Das wiederum kommt der Dramaturgie des Albums zugute, denn mit „The Big Machine“ folgt ein Klopper vor dem Herrn.
So ein Ding, das zwischen Ruhe und eruptierender Dramatik wechselt und Dich nach gut 5 Minuten einfach nur sprachlos unterm Kopfhörer quasi paralysiert sitzen lässt.
Die gleiche Wirkung besitzt auch das treibende „Cartoon Graveyard“, das die Notenschachspieler (ja, die liiiiebe ich!) mit dem vernichtenden Attribut „Arena – Pop“ in die ewigen Prog – Jagdgründe jagen würden. „Unwürdige“ Hörer wie ich lieben diesen Track jedoch, weil er Eingängigkeit, Tempo und Anspruch genial verbindet; aber ich bin ja auch kein Fachmann – ich bin nur Fan von guter Musik ...!

Weiter im Text:

Das anfangs ruhige, später folkig - hektische „Send no Flowers“, das in das Epos „Meadow and the Stream“ übergeht, erinnert mich dezent an frühe Genesis und ist einfach himmelschreiend geil. Ehrlich, wie faszinierend kann Musik denn sein? ICH LIEBE DAS!!!


Lieben muss man auch die finale Ballade „The Last Escape“. Das ist kein Prog, das ist kein Rock, das ist kein Pop, das ist kein Jazz, das ist kein Blues - das ist einfach nur wunderschön, wie Gottsänger Mitchell, anfangs lediglich vom Piano begleitet, zum dahinschmelzen singt.
Ja, einfach nur schön singt. Muss man mal so plump sagen.

Weiterhin plump gesprochen: „Map of the Past“ ist ein „Pop – Meilenstein“ (Mein Gott, wie ich diese selbst ernannten, Rotwein saufenden Musik – Professoren mit ihrem tollen intellektuellen Niveau doch hasse!!!) und wird alle Fans von IQ, Marillion, Arena und Konsorten in Begeisterung versetzen. Dass man „The Tall Ships“ nicht toppen konnte, war abzusehen, stellt aber kein Makel dar. Tolles Album, bei dem selbst die „Schwächen“ noch stark sind.
IT BITES!



Tracklist:
1. Man In The Photograph
2. Wallflower
3. Map Of The Past
4. Clocks
5. Flag
6. The Big Machine
7. Cartoon Graveyard
8. Send No Flowers
9. Meadow And The Stream
10. The Last Escape
11. Exit Song

Line Up:
John Mitchell – Vocals, Guitars
John Beck – Keyboards, Backing Vocals
Bob Dalton – Drums
Lee Pomeroy - Bass

DISCOGRAPHY:

Sorry, noch keine Discography eingestellt.

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It Bites - Map of the Past (CD-Review)

Saga und It Bites - Turbinenhalle, Oberhausen (Live-Review)

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