Squealer-Rocks.de CD-Review
Amplifire - Achtung Panzer

Genre: Heavy Metal
Review vom: 25.12.2011
Redakteur: maddin
Veröffentlichung: Bereits veröffentlicht
Label: Eigenproduktion



Amplifire machen - für meine Begriffe - einen verkaufstechnischen Fehler: Der Titel des dritten Albums der Karlsruher und die inhaltliche Ausrichtung des Trios könnten den potentiellen Käufer, der nur das Cover der CD und die Titel sieht, in die Irre führen.
Es dreht sich alles um Waffen jeglicher Gattung, um den legendären „Schakal“, um Waffen, um Mafia – Stories und um Waffen.
Keine Angst, jetzt kommt keine political correctness Belehrung – im Gegenteil! Ich finds gut!
Nur: An was denkt man bei „Achtung Panzer!“ und Songs wie „Cross of Iron“, „Marching on“ oder „Walther P 5“?
Richtig, man denkt an "War Metal" a la Sabaton, den viele Kritiker - nicht ganz zu Unrecht – als „Ballermann Metal“ abtun.
Die drei badischen Soldiers jedoch bieten eine ganz andere Seite des Metal. Die alte, die ursprüngliche, die harte Seite. Freunde der NWOBHM und Liebhaber von sprödem Metal der Marke Tank haben hier ihre helle Freude, während die Stampf – Mitsing – Stampf – Hüpf – Stampf – Mitgröhl Fraktion wenig Gefallen an den 9 Geschossen finden dürfte.

Ich bin kein Experte dieser Richtung und nenne deshalb nur mal kurz die Parallelen, die ich raushören kann: Tank wurden schon erwähnt, des Weiteren nenne ich noch alte Saxon, More und im Grunde die üblichen Verdächtigen. Ein bisserl RuWi, ein bissken Grabschaufler, a little bit Risk.
Der Gesang von Björn ist weit entfernt von Virtuosität, erinnert aber sehr stark an den von - den neuerdings wieder erstarkten – Oz.

Beim Hören des Albums durchlebte ich drei Phasen:

Phase 1: „Mein Gott! Warum muss ich das besprechen? Das ist voll 80er, aber ich mag nur Poser – Kram und Judas Priest aus den 80ern! Meine ganzen Alben von More, Battleaxe, Omen und Oz höre ich schon ewig nicht mehr. Ich weiß nicht, was ich mit diesem Album machen soll! Ich schicke es dem Bombenleger, der steht auf sowas!“

Phase 2: „Mein Gott! Jetzt muss ich schon wieder diese CD hören, weil ich sie nicht an den bekloppten Bombenleger geschickt habe. Na, ja – ist ja irgendwie ganz cool. „Bring me the Head of Alfredo Garcia” mag ich mittlerweile. Stakkato – Riffs, gepaart mit quietschenden Parts a la Zakk Wylde und sehr geile Vocals.
Und „The Day of the Jackal“ ist schon fast episch – zumal man ja den Roman von Frederick Forsyth schon vor Dekaden verinnerlicht hat.
Und irgendwie nehmen die mich die Soli gefangen…."

Phase 3: "Der Bombenleger kann mich mal schön am Arsch lecken! Wenn die Karlsruher über die Polizisten - Waffe „Walther P 5“ in aggressivem Ton sinnieren, der in seiner Heftigkeit schon fast an Exodus erinnert, dann geht mir das Metal Heart auf.
Auch ein „Bird of Prey“ oder ein tolles „Marching on“ gehören mittlerweile zu meinem „Gute Laune Paket“, falls mein Verein mal wieder verloren hat."

Bringen wir’s zu Ende: Amplifire sind Old – old - old - school Metal. Der Underground unserer Szene, der Festivals wie das Keep it True besucht, sollte hier sein El Dorado finden.
Der eine oder andere Ausreißer auf dem Album nach oben fehlt mir zwar, so ganz können die Badener eben doch nicht mit den zitierten Idolen mithalten. Doch es bleibt noch zu erwähnen, dass die Produktion echt klasse ist. Roh und dennoch sauber!

Der Panzer donnert ziemlich brachial und eindrucksvoll in die Lauscher!
March on, Guys!

Tracklist:
1. Almighty Assault Gun Of Death
2.Marching On
3.The Lambent Flame
4.Bring Me The Head Of Alfredo Garcia
5. Cross Of Iron
6. The Day Of The Jackal
7.Bird Of Prey
8. Walther P5
9. Evil Tank Machine (Bonustrack)

Line Up:
Björn “BW” Walter – Lead Vocals, Bass
Dirk Schlachter – Drums
Stefan “Coach” Kunz - Guitar



DISCOGRAPHY:

2003 - Cannon Fodder
2007 - Back at the Front
2011 - Achtung Panzer

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Amplifire - Achtung Panzer (CD-Review)

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