Squealer-Rocks.de CD-Review
Army Rising - Impending Chaos

Genre: Old School Thrash Metal
Review vom: 26.10.2011
Redakteur: Metalhead
Veröffentlichung: 28.10.2011
Label: Rising Records



Die Bezeichnung Nachwuchsband trifft auf ARMY RISING ziemlich genau zu, haben die Jungspunde aktuell doch noch nicht mal einen Zweier vor der Altersangabe. Dennoch spielen sie Metal, der zu einer Zeit groß war, als die vier Musiker noch nicht einmal in Planung waren. Auf ihrem Debut "Impending Chaos" präsentieren die Iren Old School Thrash Metal.

Der Opener "Who I Am" bringt aber nicht die erwartete Power-Bedröhnung, sondern überrascht eher mit technischen Finessen und der thrashigen Schwere von Metallica zu "And Justice For All"-Zeiten. Als weitere Einflüsse kristallisieren sich im Verlauf des Albums vor allem Megadeth und Pantera heraus. Der Sound ist schwer und mächtig mit viel Groove und vielseitigem Riffing. Gelegentlich blinzelt mal der traditionelle Heavy Metal durch wie bei dem vergleichsweise eingängigen "War", doch insgesamt fühlen sich ARMY RISING schon im Thrash Metal zu Hause.

Und hierbei agieren sie vor allen Dingen sehr technisch und mit regelmäßigen Rhythmus- und Tempowechseln. Dennoch sind mir die Ähnlichkeiten zu Metallica und Megadeth ein bisschen zu präsent. Klar kommt man kaum umhin, irgendwelche Einflüsse der Genre-Vorreiter in seinen Sound zu integrieren, aber mir fehlt die Eigenständigkeit. Wenn ARMY RISING mal kurze Maiden-eske Leads losschlagen wie bei "Lost Generation" ist das zwar auch inspiriert von einer Metal-Größe, zeugt aber zumindest von Mut zu eigenen Ideen und Experimenten. Dies kommt auf "Impending Chaos" aber noch zu wenig vor. So haben wir es doch viel mit Thrash-Metal-Standards zu tun, die zwar äußerst solide dargeboten werden, aber letztendlich noch keine eigenen Akzente mit sich bringen.

Das Album ist zwar frei von Ausrutschern, aber ebenso von Tracks, die sich dauerhaft in den Gehörgängen breit machen. Trotz technischer Finesse hat man das alles schon mal gehört und es ruft vor allen Dingen ins Gedächtnis, wer diese Mucke groß gemacht hat. ARMY RISING haben sicherlich Potential und zeigen sich als handwerklich versierte Musiker, doch in Zukunft muss da einfach mehr rausspringen, als das bloße Kopieren von Genre-Legenden, wenn die Iren im Thrash-Metal-Zirkus mitmischen wollen. Momentan kommen sie mir noch so ein bisschen wie ein Abklatsch vor.

Auf der technischen Seite gibt es soweit nichts zu bemängeln, aber dem Leadgesang fehlt noch die Rauheit und der Dirt, der zu der Musik irgendwie dazugehört. Die choralen Refrains klingen dagegen ganz gut. Spezielle Anspieltipps habe ich nicht, das Songwriting ist insgesamt auf einem gleichbleibenden Level. Mir persönlich gefällt "War" am besten, was aber vielleicht nur daran liegt, dass es ein bisschen aus dem üblichen Rahmen fällt.

Im Fazit ist "Impending Chaos" ein innovationsfreies, aber soweit bodenständiges Thrash-Metal-Werk. Wer auf den technisch-anspruchsvollen und groovig-schweren Bereich des Old-School-Thrash steht, kann die Neulinge ARMY RISING ruhig mal anchecken.


Tracklist:
1. Who I Am
2. Destination Grave
3. War
4. Lost Generation
5. Tyrant
6. I'm Dead
7. If You Want Peace
8. Strenght Of None
9. Fallacy
10. Visions


Lineup:
Vocals, Guitar - Noel O'Brien
Guitar - Tony Myler
Bass - Louis Rice
Drums - Ted Barrett

DISCOGRAPHY:

2011 - Impending Chaos

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