Squealer-Rocks.de CD-Review
Rude Cute - Love Terrorists

Genre: Indie/Alternative Rock
Review vom: 16.10.2011
Redakteur: Tina
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label: Eigenvertrieb



In 2010 hatte Sänger, Songwriter und Gitarrist Dave die Idee, all seine Begabungen zu kanalisieren und eine Indie-Alternative Rockband zu gründen. Nach und nach gesellten sich die anderen Herren dazu, so dass im August 2010 der Startschuss für Rude Cute fiel. Aus dem ursprünglichen Spaßprojekt wurde schnell ein ernsthaftes Arbeiten, als das Interesse an der Band größer wurde. Nun liegt die erste Demoscheibe vor.

Manchmal ist es einfach Zufall, dass einem Menschen wie mir musikalisches Machwerk ins Haus flattert –in diesem Fall mehr oder weniger. Das erste Stück, was ich zu hören bekam, „About Leaving“, gefiel, so dass mich die Neugierde trieb, die ganze Demo-Scheibe in den Player zu kriegen. Denn wenn so richtig ausgewachsene Menschen anno 2010 beschließen, aus Spaß Ernst zu machen, macht mich das neugierig.

Als auffällig empfinde ich die Stimme von Dave, die ein bisschen an Placebo’s Brian Molko erinnert, wenn auch Dave und seine Mannen ansonsten (zum Glück) mal so garnix sonst mit der erwähnten Kapelle an der Mütze haben. Dabei ist es erstaunlich, wie wandelbar manche Stimmen sein können: Hohe Töne, dunklere, rauere Töne, etwas mehlig klingend und doch ausdrucksstark. Auch, wenn ich hier vorgreife, ist es doch ein markantes Merkmal der Scheibe und es ist zu angenehm hören, jemanden am Mikro zu haben, der Spaß dran hat und obendrein singen kann.

Musikalisch bewegt sich die Band in alternativen Gefilden, ohne rumzuposen oder dem Versuch, etwas darzustellen, was sie einfach nicht sind. Hin und wieder beschleicht mich ganz eben der Gedanke, den ein oder anderen Takt der Marke Fury In The Slaughterhouse gehört zu haben, doch da mag ich vielleicht auch irren.

Sehr basslastig, rhythmisch, melodisch, ohne überbeladen oder zu komplex zu wirken. Wenn auch sicherlich genau das dem Großteil der alternativen Musikrichtung zu eigen ist, schaffen es die Münchner trotzdem, ihren eigenen Wind durch die Stücke wehen zu lassen. Handwerklich agieren die Herren wirklich sehr souverän, wirken ruhig, entspannt und machen ihren Job einfach gut. Hier wirken rein Alternative Elemente, angenehm untergemischt mit rockigen Einlagen.

Alle Tracks bewegen sich durchweg im Midtempo-Bereich, das rhythmische Grundmodel ist in fast allen Stücken gleichartig angelegt. Tendenziell sind, wie bereits erwähnt, auch immer wieder rockige Einflüge zu hören, jedoch bleiben die Herren ihrer alternativen Richtung treu, ohne Experimente durchzuführen, die im schlimmsten Fall böse hätten enden können. Authentizität wird hier groß geschrieben.

„Suspending“ ist ein rein musikalisches Stück, worauf ich persönlich (sorry) hätte verzichten können. Handwerklich wirklich in Ordnung, daran gibt es nix zu mosern. Dennoch erinnert mich das eher an eine Art Pausenmusik, bevor es zu den letzten beiden Tracks geht.

„My Goddess“, das vorletzte Stück, ist ein richtig schöner Rausschmeißer, schnell das letzte Bier bestellen und dann geht die große Funzel an – Feierabend. Da weckt mich „Built For“ (Sons Of Dagda Remix) echt wieder aus meinem Kopfkino auf, wie gemein.

Der letzte Track als Remix ist erst einmal so grundsätzlich keine schlechte Idee, verkackt aber im Vergleich mit der Originalversion (Querverweis auf Track 3) ziemlich, da für meinen persönlichen Geschmack zu viel elektronischer Schnickschnack eingebaut wurde. Ist vielleicht auch Anhörsache.

Fazit:
Ganz einfach und klassisch Alternative Rock. Wer da Spaß dran hat, darf gern ein Ohr riskieren.

Anspieltipps:
Track 1 – Lying Here
Track 5 – About Leaving
Track 7 – My Goddess

Tracklist:
1. Lying Here
2. New Tattoo
3. Built For
4. Take Time
5. About Leaving
6. Suspending
7. My Goddess
8. Built For (Sons Of Dagda remix)

Line-Up:
Dave – vocals, guitars
Mark – lead guitars
Andi – bass
Zoltan - drums

DISCOGRAPHY:

2011 – Love Terrorists

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