Squealer-Rocks.de CD-Review
Black Tide - Post Mortem

Genre: Modern Rock/Metal
Review vom: 31.08.2011
Redakteur: Metalhead
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label: Spinefarm Records



Wenn ich mich an das 2008er-Debut-Album "Light From Above" von BLACK TIDE zurückerinnere, muss ich sagen, dass ich von der jungen amerikanischen Truppe weitaus mehr erwartet habe, als sie auf ihrem zweiten Werk "Post Mortem" vollbringen.

BLACK TIDE waren so ein typischer Metal-Nachwuchs-Kandidat wie beispielsweise Sturm & Drang. Sie fassten damals oldschooligen Metal- und Hardrock-Sound auf und transportierten ihn gelungen in die heutzige Zeit, wo er mit modernen Soundmöglichkeiten aufgearbeitet wurde. Auf "Post Mortem" haben sich die Amis aus Miami deutlich mehr dem modernen Rock/Metal verschrieben und werden die Fans des Debutwerkes damit sicherlich enttäuschen.

Mit dieser Soundveränderung geht insgesamt auch ein kompositorischer Rückschritt vonstatten. Fast alles, was BLACK TIDE auf "Post Mortem" vom Stapel lassen, ist einfach nur Genre-Durchschnittsware. Wie beim Modern Metal üblich wird versucht durch energische Riffs und Core-artige Screams etwas Dynamik in den Sound zu bringen, während gleichzeitig melodische Alternative-Hooks und catchy Choräle für die harmonische Stimmung sorgen sollen. Das machen die jungen Amerikaner handwerklich sicherlich auch nicht schlecht, doch finden sich auf "Post Mortem" einfach keine Stücke mit Ohrwurmcharakter oder Tracks, die in diesem Genre irgendwelche Akzente setzen können.

Vielleicht ist dieser Modern Metal in den USA wieder angesagt, so dass BLACK TIDE jetzt auf diesen Zug aufspringen. Ich weiß es nicht, doch könnte ich mir vorstellen, dass sie die guten Eindrücke, die ihr Debutalbum in Europa hinterließ, damit schnell zunichte machen könnten. Noch mehr ideenlose Limp-Bizkit-Nachahmer brauchen wir wohl wirklich nicht.

BLACK TIDE schaffen es tatsächlich, keinen einzigen Song zu schreiben, der irgendwie über das Mittelmaß hinausgeht. Am Gefälligsten sind noch das melodisch-emotionale "Fight Til The Bitter End" und das recht eingängige "Take It Easy", doch richtig gute Hits sind auch diese nicht. Und der Versuch, mit einer Ballade zum Abschluss nochmal zu punkten, geht angesichts des anfangs akustisch-belanglosen und später symphonisch-überfrachteten "Into The Sky" völlig schief.

Im Fazit kann ich es kurz machen: "Post Mortem" ist schlichtweg eine riesige Enttäuschung und eines der schlechteren Alben, die ich dieses Jahr rezensiert habe. BLACK TIDE sollten sich als so junge Band ernsthaft Gedanken machen, ob sie in der Zukunft wirklich noch auf dieser eigentlich schon längst versickernden Modern-Metal-Welle mitsurfen wollen.

Tracklist:
1. Ashes
2. Bury Me
3. Let It Out
4. Honest Eyes
5. That Fire
6. Fight Til The Bitter End
7. Take It Easy
8. Lost In The Sound
9. Walking Dead Man
10. Into The Sky

Lineup:
Gabriel Garcia - lead vocals, guitar
Zakk Sandler - bass
Steven Spence - drums
Austin Diaz - guitar

DISCOGRAPHY:

2008 - Light From Above
2011 - Post Mortem


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