Squealer-Rocks.de CD-Review
Soylvybe - Becoming The Phoenix

Genre: Nu Metal/Screamo
Review vom: 28.08.2011
Redakteur: Tina
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label: Riot Media



Mit Erstaunen lese ich, dass es sich bei dieser Band um bereits erstaunlich erfahrene Musiker aus Neukirchen handelt. 1997 gegründet und bereits einige Alben meist in Eigenregie herausgebracht, haben Soylvybe bereits als Vorband für u. a. Cataract, Rage, Letzte Instanz, Knorkator, Die Apokalyptischen Reiter, Haggard, Destiny, Tom Angelripper oder Rawside funktioniert.

Wer sich über das Genre wundert:
Gelernt habe ich bei meinen Recherchen das Wort „screamo“ – allerdings macht mich die Definition nicht wirklich glücklich. Das rutscht mir doch zu sehr in eine Gegend ab, in der ich mich nicht sehr zu Hause fühle: Emo (=emotional hardcore). Somit vereinigen sich hier Scream und Emo.

Das Cover Artwork lässt Großes verhoffen. Relativ schlicht gehalten kommen der Bandname und der Titel neben dem Phoenix gut zur Geltung, ohne zu pompös oder gar aufreißerisch zu wirken.

Der Opener „Becoming the Phoenix“ schiebt mit düsteren, atmosphärischen Streichklängen und Schlagwerkzeugen einige Momente wohligen Schauerns in den Raum. „The Waiting“ ist dann der Auftakt zu den Folgestücken und kracht mit griffigen Gitarrenriffs ordentlich los.

Stilistisch einzuordnen ist das ganze am ehesten im Bereich des Modern oder Nu Metal. Rockige oder punkige Einflüge sind ebenfalls dann und wann zu hören. Musikalisch gesehen ist die Scheibe okay, solide und ohne große Ausfälle. Die Erfahrung kommt den Herren ohne Frage zu Gute. Handwerklich verstehen alle ihren Job. Durchaus core-artige Riffs finden hier genauso ihren Platz wie ein durchaus gefälliger Groove.

Auf der gesanglichen Schiene reißt Benedikt richtig was. Seine varible Stimme präsentiert sich hier von rockig-punkigem Sound über leise Töne bis hin zu den wirklich harten Tonausbrüchen (der beschriebene scream), womit er absolut in der oberen Liga spielt. Extrem facettenreich, das verlangt wirklich Respekt, was der Herr mit dem Mikro hier abliefert.

Über die Produktion brauchen wir uns hier nicht unterhalten, die ist eine Sahnehaube obendrauf. Die kräftigt den Sound noch einmal mehr und unterstreicht wahrhaft das Können der Herren. An dem gibt es, Geschmack hin oder her, nix zu deuteln.

Zusammengefasst ist die Scheibe okay, jedoch kein richtig großer Wurf.

Fazit:
Auch hier bin ich leider wieder einmal auf der Spielwiese des Nu- und Modern Metal gelandet, auf der so unfassbar viel los ist, dass es kaum mehr möglich erscheint, neue Standards zu setzen. Geschweige denn, sich so abzugrenzen, dass mehr Variation ins Spiel kommt und vielleicht mal mehr auf den metallischen Part gesetzt wird, als auf Emo/Screamo/Nu Metal. Mir fehlt die Zündschnur, die Ideen, genau das, was mich vom Hocker fegt. Und dazu muss das Rad nicht neu erfunden werden. Reine Metalfreunde werden hier leider keine Freude finden, Anhänger des Nu-/Modern Metal sowie der Emo-Szene wohl eher.

Tracklist:
1. Becoming The Phoenix
2. The Waiting
3. Never Forever
4. Self-Conquest
5. Fost And Fading
6. Alarm My 13 Angels
7. Non-Perfect
8. Yesterday’s Home
9. Magnetic
10. Inborn Cornerstone
11. The Center Cannot Hold
12. Ultra-Violent Light

Line-Up:
Benedikt Gröschl - vocals, guitars
Manuel Burghardt - guitars
Christian Schmid - drums
Johannes Molz - bass

DISCOGRAPHY:

2004 - Architecture
2006 – Architecture (Re-Release)
2011 – Becoming The Phoenix


SQUEALER-ROCKS Links:

Soylvybe - Becoming The Phoenix (CD-Review)

SONSTIGES:

BANDHOMEPAGE
Diesen Beitrag im Forum diskutieren