Squealer-Rocks.de CD-Review
Weto - Schattenspieler

Genre: Gothic Rock/Metal
Review vom: 25.08.2011
Redakteur: Metalhead
Veröffentlichung: 26.08.2011
Label: F.A.M.E.



WETO wird gerne als das Zweitprojekt der Schandmaul-Musiker bezeichnet. Tatsache ist allerdings, dass es sogar zuerst entstand, und Schandmaul war das "Nebenprojekt". Als sich Thomas Lindner und Martin Duckstein entscheiden mussten, welchem Projekt sie den Vorzug geben, entschieden sie sich letztendlich für Schandmaul – eine Entscheidung, die sich sicherlich als richtig erwies. Dennoch wurde WETO nicht vollständig ad acta gelegt. Und jetzt erscheint das neueste Werk "Schattenspieler".

Schandmaul kennt man als Folk Rock mit dezentem Mittelalter-Einschlag. Was ist nun WETO? Auf jeden Fall nicht einfach einzugruppieren. Es spielen Elemente von Rock, Gothic, Metal, ein wenig NDH und zuletzt auch ein bisschen Folk eine Rolle. Die Musik ist tiefsinnig, manchmal romantisch-melancholisch, oft jedoch düster, unergründbar und auch aufgewühlt. Und auch wenn mich manche vielleicht für verrückt erklären, stufe ich WETO deswegen unter Gothic Rock/Metal ein, weil es mir einfach am passendsten erscheint.

Was Lindner & Co. auch bei den Songs von WETO gelingt, ist das Integrieren interessanter Melodien, die auch ganz gut ins Ohr gehen. Schandmaul ist sicherlich eingängiger, aber so komplex und vertrackt, wie man im ersten Moment glaubt, ist auch das kompositorische Material von WETO nicht. So finden sich auf "Schattenspieler" schöne Stücke mit tollen Melodien und einprägsamen Höhepunkten. Man muss sich allerdings klarmachen, dass die Atmosphäre zumeist melancholisch und tiefgründig ist. Dennoch reißen die Songs mit, wenn man sich richtig in sie hineinfühlen kann.

Meine persönlichen Favoriten sind "Feuertanz", "Was bleibt", In das Licht", der Titeltrack "Schattenspieler", "Reise" und "Zwei Raben", aber es hat sich eigentlich kein schwaches Stück auf "Schattenspieler" geschlichen. Wie auch bei Schandmaul beweisen die Künstler ein Händchen für wohlüberlegtes und sorgfältiges Songwriting, in dem Fall mit kritischen und nachdenklichen Texten, die berühren. Es liegt dabei aber auch viel an Thomas Lindners charakteristischem, charismatischem Gesang, dass die Stücke funktionieren. Er trifft stets das richtige Feeling für den jeweiligen Track und kann die Emotionen gut vermitteln.

WETO ist im Grunde so etwas wie eine tiefgründigere, dunklere und melancholischere Version von Schandmaul. Doch wer sich auf diese Stimmungen und Emotionen einlassen kann, findet in "Schattenspieler" ein durchweg starkes Album vor.


Tracklist:
01. Eiszeit
02. Feuertanz
03. Was bleibt
04. In das Licht
05. Orient und Okzident
06. Glaubst du noch
07. Krank
08. Schattenspieler
09. Reise
10. Ausgebrannt
11. Zwei Raben
12. In das Licht (Radio ed.)


Lineup:
Martin Duckstein - Gitarren
Stefan Brunner - Schlagzeug
Thomas Lindner - Gesang
Matthias Richter - Bass
Heiner Jaspers - Keyboard

DISCOGRAPHY:

1997 - Tatort Bühne
1999 - Scherben im Kopf (EP)
2006 - Das zweite Ich
2011 - Schattenspieler


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Weto - Schattenspieler (CD-Review)

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