Squealer-Rocks.de CD-Review
Starfish Prime - The Architect Wants To Know

Genre: Crossover
Review vom: 21.08.2011
Redakteur: Tina
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label: Finest Noise Releases



In 2009 gründete sich die Band im schönen Köln. In einigen Clubs in und um Köln lieferte die Formation bereits einige erfolgreiche Gigs ab. Aufgrund limitierter Studiozeiten konzentrierten sich die Herren auf ihr Songwriting und ging damit ins Studio. Der finale Feinschliff des bis dahin selbst aufgenommenen Materials wurde durch Kurt Ebelhäuser vorgenommen, und nun veröffentlicht die Band mit „The Architect Wants To Know“ ihr Debütalbum.

Starfish Prime bezeichnet einen von den USA durchgeführten Kernwaffentest im Juli 1962. Insofern erscheint die Namenswahl bissig heuer im Jahr 2011 – im Jahr der Streitigkeiten um AKW-Laufzeiten und der Tragödie in Japan. Wie dem auch sei, über Geschmack bei der Namenswahl lässt sich herausragend diskutieren. Soweit die Theorie, 1. Teil.

Jetzt aber geht es um die Musik der jungen Herrschaften.

Im Waschzettel wird darauf hingewiesen, dass die Band ihre eigene musikalische Identität erforschen möchte und genau den einen Song zu finden will, den jeder Musiker zu finden erhofft.

Entsprechend darf ich im vorauseilenden Gehorsam schon einmal feststellen, dass genau das auch zu hören ist. Heißt konkret: Ein Stil kann hier tatsächlich nicht zugeordnet werden. Am ehesten könnte Crossover, eine Mischung zwischen Alternative und funkigen Einflügen, dazu passen. Nagelt mich bitte nicht darauf fest… Soweit die Theorie, 2. Teil.

Zur Praxis: Das Album bietet sehr abwechslungsreiche Musik auf, völlig losgelöst von Zeit und Raum, Stil und Genre, mit netten Sounds und vielen Ideen. Ein ziemlich abgedrehter, spaciger Gitarrensound, moderne Grooves und dazu ein sehr variabler Gesang. Alle Songs sind extrem komplex und ausgeklügelt arrangiert. Klingt, wie sehr viel auf einmal? Ist es auch.

Sicherlich ist es deutlich zu hören, dass sich alle Musiker viele Gedanken gemacht haben, sehr viele sehr komplexe Ideen reingebracht haben und das Ganze dann vertont haben. Dennoch wirken die Songs eher spacig, überkomplex und streckenweise schon fast überfrachtet.

Sowohl gesanglich als auch musikalisch ist allen Musikern wirklich nichts vorzuwerfen, alle Herren machen ihren Job ausnehmend gut. Vor allem die Vocals sind beachtlich, sehr variabel und vor allem auch gekonnt.

Dennoch habe ich für mich irgendwie ein Störgefühl, das ich einfach nicht näher beschreiben kann. Es mag gut sein, dass diese Findungsphase, das sehr experimentelle und auch die Lyrics, die sich doch sehr mit Unterbewusstsein beschäftigen und ZU sehr Raum für Interpretation lassen – die Zündschnur ist so lang, dass ich mich nicht darauf einlassen mag.

Fazit:
Wer Experimente mag und komplexe Songstrukturen gern für sich interpretiert, kann guten Gewissens zugreifen.

Tracklist:
1. Reason Erased
2. Below The Grey
3. Stop 'n' Go Mantra
4. On Bittersweet Alleys
5. Fear Of Empty Spaces
6. Never Pretend Again
7. Hazardous Areas
8.The Architect Wants To Know

Line-Up:
Nikola Novakovic - vocals, guitars
Gunther Hein - guitars
Gerd Kuck - bass
Viaceslav Svedov - bass
Mickael Stark - drums

DISCOGRAPHY:

2011 - The Architect Wants To Know

SQUEALER-ROCKS Links:

Starfish Prime - The Architect Wants To Know (CD-Review)

SONSTIGES:

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