Squealer-Rocks.de CD-Review
7 Days Awake - Interference

Genre: Independent Rock
Review vom: 24.07.2011
Redakteur: Tina
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label: Abandon Records



Im Jahr 2003 starteten die Jungs als reines Instrumentalprojekt. Die Selbstfindung der Bielefelder Kapelle nahm dann im Jahr 2007 ihren Lauf – denn dort verließen Phil Kidneybone (Percussion und Sounds) und Sänger Mario Carlucci die Band. Wie so oft: Wegen "musikalischer Differenzen". Nunmehr gezwungenermaßen Trio, beschlossen die Jungs, dass das so bleibt und der Herr aus der Schießbude die freigewordene Stelle des Sängers zusätzlich übernimmt. Mit dem vierten Album liefert die Kapelle jetzt nach und präsentiert sich mit diesem Album als Band komplett neu.

Die ursprünglich rein instrumentale Ausrichtung ist durch lange Instrumentalparts nach wie vor noch deutlich, scheint jedoch für die Band nach wie vor noch elementar zu sein. Wie dem auch sei, mit der Entscheidung, Hell-G ans Mikrofon zu lassen, hat die Band eine meiner Meinung nach gute Entscheidung getroffen. Scheinbar fegt ein frischer Wind in Form einer klaren und angenehmen Singstimme durch das ganze Album, die trotz der erwähnten langen Instrumentalparts erstaunlich präsent ist.

Wie es dem gemeinen Indie-Rock gemein ist, finden sich hier erstaunlich atmosphärische Elemente, viele rockige Einschläge in Form von tatsächlich sehr eigenwilligem Gitarrenspiel (nett zu erwähnen finde ich, dass der Herr Gitarrist übrigens ein Herr Doktor der Gehirnforschung ist…) und scheinbar experimentelle Ausflüge in die Welt von Prog und Stoner wieder.

Dennoch hinterlässt dies nicht den Eindruck, als dass das experimentelle tatsächlich experimentell ist, eher im Gegenteil: Die Herren wissen absolut, was sie tun. Die Scheibe mag zwischenzeitlich immer wieder von einer gewissen Leichtigkeit behaftet sein, dennoch ist sie andererseits erwachsen und die „experimentellen“ Ausflüge wirken eher kalkuliert - was bitte nicht negativ zu werten ist. Es scheint, als dass die Band über die Jahre sehr gewachsen ist und sich dabei ihre Authentizität erhalten hat. Handwerklich machen die drei ihren Job wirklich mehr als gut und wissen zu überzeugen.

Allerdings weigere ich mich etwas, an diesem vielgerühmten psychedelischen Dingsbums, (wat für mich eher was mit Pilzen und halluzinogener Wahrnehmung zu tun hat) anzuschließen. Festzuhalten ist, dass es etwas Zeit braucht, bis der Hörer den vollen Zugang zu diesem Album findet.

Tatsache ist: Erdige Rockeinflüsse, ein bisschen Stoner, großer Indie-Part, wavige und durchaus mal prog-artige Elemente ergeben eine Mischung, die sich nicht nur komplex anhört, sondern wirklich komplex ist. „Interference“ ist von der Songzusammenstellung homogen, jedoch gerät der ganze musikalische Fluss verdammt noch eins nicht einmal ins Stocken und läuft und läuft und läuft – mir fehlt da echt zwischendurch mal der Wachmacher, der Knaller, der Aufreger, der mich vom Stuhl reißt.

Auch radiotaugliche Stücke sind dabei, was bereits einige Sender entdeckt haben und die Single „Destination Zero“ laufen lassen. Das Video dazu ist übrigens im Netz zu sehen.

Fazit:
Nettes Album. Für Indie-Gernhaber mit Zeit und Interesse sicherlich gut geeignet.

Tracklist:
1. Guiding Star
2. Memento 2
3. Destination Zero
4. Sacrileague
5. Cascading Style Sheets
6. Greener
7. Black Holes
8. Tightrope
9. Your Scene Sucks
10. Chemtrails
11. Atlas 2050
12. Flight Operations

Line-Up:
Hell-G. – vocals, drums, synth
Valera Igla – guitars, synth
Simon Vegaz – bass, back vox

DISCOGRAPHY:

2003 – Who Cares
2005 - Cubism
2007 – Time Fluctuations
2010 - Interference


SQUEALER-ROCKS Links:

7 Days Awake - Interference (CD-Review)

SONSTIGES:

BANDHOMEPAGE
Diesen Beitrag im Forum diskutieren