Squealer-Rocks.de CD-Review
Anvil - Juggernaut Of Justice

Genre: Heavy Metal
Review vom: 17.06.2011
Redakteur: Tina
Veröffentlichung: 17.06.2011
Label: SPV/Steamhammer



Mit dem Dokumentationsfilm „The Story Of Anvil“ in 2009 gelangten die Kanadier, die seit über 30 Jahren im Rock’n’Roll-Zirkus mitmischen, zu erstaunlich (später) großer Bekannt- und Beliebtheit. Daraus resultierten im Jahr 2010 zig Headliner-Positionen auf großen Metal-Fesitvals und etliche Supports. „Juggernaut Of Justice“ ist das neueste Machwerk der Herren.

Wie vielen Lesern sicher bekannt ist, haben es Anvil mit ihren bisherigen Veröffentlichungen nicht wirklich zu riesigem Ruhm gebracht. Anfänglich erfreuten sich die Kanadier durchaus einem gewissen Bekanntheits- und Beeinflussungsgrad, dennoch blieb der richtig große Erfolg, trotz kultiger Alben in den frühen 80ern, irgendwie aus.

Nach dem eingangs erwähnten Dokumentationsfilm ging die Kurve deutlichst nach oben und mit ihrem Album „Juggernaut Of Justice“ verlangen die Herren lautstark und auf qualitativ durchweg sehr hohem Niveau nach Gerechtigkeit – konkret: eine Dampfwalze der Gerechtigkeit. Das Coverartwork spricht bildlich dazu passend seine eigene Sprache.

Die Kultmetaller von Anvil, die auch heute noch gerne mit ihren Landsleuten Exciter in einem Atemzug genannt werden, haben mit ihrem neuen Album wahrlich einen Kracher rausgehauen, auf den so mancher Traditionalist vielleicht seit Jahren gewartet hat. Wer jetzt der Auffassung ist, dass das Rad von Anvil neu erfunden wurde, der irrt sich. Bewährtes ist nicht immer schlecht. Bewährtes jedoch mit frischem Wind aufzupeppen, das ist die Kunst.

Der Titelsong „Juggernaut Of Justice“ zeigt direkt in den ersten Momenten auf, wohin die Reise geht. Das Ding ist ganz sicher ein Heiserkeitsgarant. „When A Hell Breaks Loos“ startet mit einem Drumgewitter und hämmert schon fast brachial aus den Boxen. „New Oreleans Voodoo“ schleicht eher behäbig in die Gehörgänge, „On Fire“ lässt mit herrlichen Gitarrensoli die Nackenmuskulatur schmerzen.

Die ganze Platte schraubt sich Stück für Stück immer weiter hoch. Die Tracks finden sich überwiegend im Midtempo-Bereich wieder, wirken keinen Moment lang öde oder runtergedaddelt. „Swing Thing“ bringt einen jazzig-metallisch-fulminanten Abschluss und zeigt überdeutlich, dass sich Lips, Reiner und Five noch lange nicht geschlagen geben.

Die Scheibe wartet mit überwiegend traditionellen Klängen auf, die zwar old schoolig aber nicht langweilig oder trocken rüberkommen. Das völlige Gegenteil ist der Fall, überraschend frisch und rockig präsentieren sich die Recken in fantastischer Form. Melodisch und kräftig, wuchtig und antreibend. Kein Schnickschnack, kein Geschnörkel, sondern voll drauf.

Alle drei Herren zelebrieren ihren Job nahezu. Bemerkenswert ist die vollkommen eingespielte Einheit und damit lassen die Kanadier es richtig krachen. Besonders beachtlich ist die gesangliche Leistung von Lips, der sich durchweg wortwörtlich die Seele aus dem Leib singt.

Von verschwindend geringen Durchhängern einmal abgesehen, gibt die Scheibe dem Hörer genau das, was draufsteht. Heavy Metal von Anfang bis Ende. Und nix anderes.

Fazit:
Verdammt: Das ist einfach Heavy Metal!

Tracklist Jewel Case:
1. Juggernaut Of Justice
2. When All Hell Breaks Loose
3. New Orleans Voodoo
4. On Fire
5. Fukeneh!
6. Turn It Up
7. The Ride
8. Not Afraid
9. Conspiracy
10. Running
11. Paranomal
12. Swing Thing

Tracklist Limited Edition Digipak plus 2 Bonustracks:
13. The Station
14. Tonight Is Coming

Line-Up:
Steve “Lips” Kudlow - vocals, guitar
Robb Reiner - drums
Glenn Five – bass

DISCOGRAPHY:

1981 – Hard’n’Heavy
1982 – Metal On Metal
1983 – Forged In Fire
1985 – Backwaxed
1987 – Strength Of Steel
1988 – Pound For Pound
1989 – Past And Present – Live In Concert
1991 – Worth The Weight
1996 – Plugged In Permanent
1997 – Absolutely No Alternative
1998 – Speed Of Sound
2000 – Speed Of Anvil
2001 – Plenty Of Power
2002 – Still Going Strong
2004 – Back To Basics
2007 – This Is Thirteen
2011 – Juggernaut Of Justice


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