Squealer-Rocks.de CD-Review
Ankhagram - Neverending Sorrow

Genre: Melodic Doom Metal
Review vom: 08.06.2011
Redakteur: Metalhead
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label: Stygian Crypt Productions



Wie auch schon bei dem kürzlich besprochenen Werk von Funeral Tears, haben wir es hier mit einem Einzelkämpfer zu tun. Dead nennt sich der Gute schlicht, der bei ANKHAGRAM für alles alleine verantwortlich zeichnet. Das Album, das mir heute zur Besprechung vorliegt, heißt "Neverending Sorrow" und erschien ursprünglich 2007. Es wurde aber nun nochmal remastered und wird re-released.

Im Promoschreiben wird von Melodic Doom-Death gesprochen. Ich weiß nicht, wo die Anteile des Death Metal stecken sollen. Es gibt zwar auch mal energischere Gitarrenpassagen, aber im Großen und Ganzen würde ich das lediglich unter Doom Metal einordnen. Die Growls sind natürlich vom Death Metal inspiriert, aber diese sind beim Doom inzwischen ja auch nichts Ungewöhnliches mehr.

Im Gegensatz zu dem tiefmelancholischen Album von Funeral Tears, ist hier die Atmosphäre wesentlich vielschichtiger. Sie wirkt nicht nur schwermütig und traurig, sondern hat auch romantische, mystische und besinnliche Momente. Diese Variablität der Melodielinien zeichnet "Neverending Sorrow" aus. Mit der Scheibe werden sich nicht nur Doom-Freunde anfreunden können, sondern sicherlich auch Gothic- und Dark-Rock/Metal-Anhänger. Da es durch diese tiefgründig-düstere Atmosphäre auch gewisse parallelen zu sehr ambientem Black Metal gibt, sind auch die Hörer dieses Stils hier nicht ganz verkehrt.

Kompositorisch versteht der russische Künstler, der optisch auch viel besser zum Black Metal passen würde, sein Geschäft. Wenn man es zulässt, kann man sich hervorragend in die Songs einfühlen und sich von den durchaus bezaubernden Melodien mittreiben lassen. Diese Musik eigenet sich auch gut, um sich mal einfach zurückzulehnen und sich von den Klängen und der durch sie erzeugten Stimmung berieseln zu lassen, und so vom Alltag Abstand zu nehmen und den täglichen Stress hinter sich zu lassen.

Das Songwriting ist durchweg gutklassig, ohne einen schwachen Song zu offenbaren. Aufgrund des gleichbleibenden Levels, ist es schwierig, wirkliche Anspieltipps zu nennen. Ein ganz klein wenig ragt der Track 3 mit dem russischen Titel "Ya Umirayu" heraus, dessen wunderschöne Melodien gelegentlich von energischeren Passagen unterbrochen werden, was für eine gekonnte Dramaturgie sorgt.

Auch ansonsten hat man es hier mit recht langgezogenen Songs von durchschnittlich zehn Minuten Spieldauer zu tun, die trotzdem interessant und spannend genug gestaltet sind, dass sie trotz dieser epischen Dauer nie langatmig werden. Am kürzesten ist mit viereinhalb Minuten "...End of Everything...", das eine sehr monumentale und gelungen arrangierte Doom-Adaption von Chopins bekanntem Trauermarsch ist und dieses Album angemessen abschließt.

"Neverending Sorrow" ist ein wirklich starkes Melodic-Doom-Metal-Werk, das vor allen Dingen auf vielschichtige Atmosphäre setzt und damit gut punkten kann. ANKHAGRAM beschränkt sich nicht nur auf Melancholie und Traurigkeit, sondern bringt auch mystische und romantische Elemente mit ein, und fährt damit goldrichtig. Wer auf melodischen Doom-Metal mit leichter Dark/Gothic/Ambient-Schlagseite steht, sollte sich dieses Werk nicht entgehen lassen.

Tracklist:
1. To My God
2. No Fate
3. Ya Umirayu (I'm Dying)
4. ...from My Died Heart...
5. Last Shout of a Dying Swan
6. ...End of Everything...


Lineup:
Dead - Gesang, Instrumente

DISCOGRAPHY:

2006 - ReANKHarnation
2007 - Neverending Sorrow
2008 - Under Ruins
2010 - Where Are You Now
2011 - Neverending Sorrow (Re-Release)


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