Squealer-Rocks.de CD-Review
Brocken Moon - Hoffnungslos

Genre: Black-/Dark Metal
Review vom: 22.05.2011
Redakteur: Tina
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label: Northern Silence Productions



Die Band Brocken Moon wurde 1999 von Grim und Humanhater gegründet. Nach diversen Veröffentlichungen und dem Absprung von Grim nahm Humanhater das Mikro in die Hand. Nun liegt der 3. Longplayer vor mir.

Grundsätzlich sind melancholisch-depressive Platten, auch und vor allem aus der Einflugschneise Black-/Dark-Metal, für meine Ohren höchst hörenswert. Dennoch bin ich ein wenig verschreckt und krame nach den ersten Momenten des Hörens sicherheitshalber nochmal hektisch im Promoflyer. Tendenziell marschiert die Band also tatsächlich musikalisch und lyrisch in experimentelle, rituelle, depressive, suizidiale Gefilde. Das Cover-Artwork spricht demnach auch vollkommen für sich und braucht nicht weiter erklärt werden.

Bereits der Titeltrack verstört mich etwas ob des Gesanges des Herrn Humanhater (auch der Name bedarf wohl keiner weiteren Erläuterung). Ein schon fast heularienartiges Gekreisch möchte mir weismachen, dass das Leben so nicht mehr weitergeht, alles keinen Sinn hat und vollkommen was? Genau, gut aufgepasst: „Hoffnungslos“ ist.

Musikalisch ist der Stoff des Albums rein für sich genommen immer mal wieder okay bis hörbar, doch großteils eher eintönig bis langatmig. Die etwas schnelleren Einflüge, über die fast jeder Track verfügt, lassen sich stellenweise durchaus als positiv bewerten, werden jedoch ziemlich flott wieder in einen abgrundtiefen Sumpf von Depression, Verzweiflung, Wut und Trauer herabgezogen.

Gesanglich… Hier fehlen mir etwas die Worte, denn die Stimme von Herrn Humanhater mag vielleicht dem Ein oder Anderen zusagen, mir fehlt es total an Aussagekraft, an Atmosphäre; es mangelt an der Fähigkeit, genau die Emotionen zu transportieren, die wahrscheinlich transportiert werden sollten.

Die Kapelle bietet mit der bitterschwarzen, verzweifelten, durch und durch depressiven Lyrik dieses Albums wahrscheinlich genau das, was jeder Hörer dieses Genre erwartet, dennoch bleibt ein eigentümlicher Geschmack zurück.

Gefühlt stecke ich im Treibsand und werde immer und immer mehr an den Füßen herunter in diese düstere Tragödienhölle gezogen.

Viele Synthies, die die ungemein verzweifelte Stimme durch alle Titel tragen, dazu leider wenig anspruchsvolle Gitarrenarbeit und immer wieder Verschlucker bei den Tempowechseln innerhalb der Songs.

„Krieg“ beginnt mit Schusswaffensalven und versucht dann, mit Black Metal-artigen Passagen, einer Abart von Choralgesängen und leider echt schlechter Drumarbeit dem Song so etwas wie Atmosphäre einzuhauchen.

Kennt übrigens noch jemand die uralte Fernsehserie „Shaka Zulu“? Für die Unwissenden: In dieser Serie ging es um den damaligen Herrscher des Zulu-Volkes in Südafrika. Hätten Brocken Moon den Titel „Ritual“ als Fernsehtrailer zu dieser Serie angeboten, ich befürchte, das wäre in einem blutigen Knäuel geendet.

Irgendwie bin ich ziemlich enttäuscht, hätte ich doch grade von diesen erfahrenen Musikern ein wenig mehr erwartet.

Fazit:
Hatte ich irgendwo behauptet, dass ich Musik dieser Art mag? Ja, eigentlich schon…

Tracklist:
1. Hoffnungslos
2. Regen
3. Kälte
4. Krieg
5. T12 Ritual
6. Einsamkeit
7. Die Leere

Line-Up:
Humanhater - vocals
N.D - bass
R.W. - guitars
N.D - keys
Fafnir - drums

DISCOGRAPHY:

2005 – Mondfinsternis
2008 - Das Märchen vom Schnee
2011 – Hoffnungslos


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Brocken Moon - Hoffnungslos (CD-Review)

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