 David Celia - I Tried
Genre:
Singer/Songwriter, Americana
Review vom: 08.05.2011
Redakteur: Tina
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label: Proper
Der Jüngling aus Kanada musiziert seit dem Jahr 1989. Start war die Band Garnished Gallahad. Nach einem Intermezzo mit der Gruppe Invisible Inc. begab sich der Kanadier auf Solopfade. Mit „I Tried“ veröffentlicht er sein drittes Album.
Besonders auffallend ist diese große Menge an Musikern und verschiedensten Instrumenten, die David Celia in den langen Jahren zwischen der zweiten und dritten Veröffentlichung für sein neues Album gesammelt hat – Reschpekt, kann ich da nur sagen.
Im Hinblick auf dieses recht alberne Albumcover (wer bitte rät den Leuten zu so einem unglaublichen Quatsch?) fällt es recht schwer, nicht vorurteilsbehaftet den Silberling in den CD-Spieler zu stecken und play zu drücken. Zum Glück ist der Inhalt der rotierenden Scheibe nicht so ein unfassbarer Blödsinn wie das Cover.
Vorweg sei geschickt, dass der geneigte Hörer schon über eine gewisse Affinität zu netter Popmusik mit untergemengtem Folk, Country und ähnlichen Ausrichtungen verfügen sollte, ebenso sollte der Hörer mit viel viel Abwechslung leben können, denn ansonsten wird sich der Spaß an der Scheibe wahrscheinlich in Grenzen halten.
Mit leichter Hand nimmt der Kanadier den Hörer mit auf eine melodische Lustreise, die stark von folkigen Elementen geprägt ist. Zugegebenermaßen würde mir jetzt nix fehlen, wenn die nicht dabei wären, dennoch verleiht es einigen Stücken einen höchst positiven Touch. Zudem die ganze Scheibe tatsächlich eine sehr melodische Angelegenheit ist, die absolut perfekt zu sonnigen, lauschigen, fröhlichen Sommertagen passt. Schlicht gesagt: Ziemlich unbekümmert und voller Lebensfreude.
Bemerkenswert ist, dass, trotz aller genannten Instrumente, nicht der instrumentale Overkill ausbricht. In jedem Stück sind bestimmte Instrumente untergebracht, die schön zur Geltung kommen und jederzeit zur Stimmung und zu den Lyrics passen. Kein musikalischer, stimmlicher oder textlicher Schmock, wenn auch sich an vielen Stellen fluffige Zuckerwattestimmung breit macht, wie zum Beispiel im Titeltrack „I Tried“. Eine schöne Nummer, sehr ruhig, doch textlich eben sehr, naja, sagen wir mal kuschelig.
Trotz und alldem ist viel Material auf dieser Scheibe untergebracht, von lauschig bis leichtfüßig, von schmusig bis leicht rockig, alles jedoch nie zu arg überzogen oder zu sehr in eine Richtung oder Stimmung abdriftend.
Irgendwie lässt die ganze Scheibe ein Szenario vor meinem inneren Auge entstehen: Ein riesengroßes Barbecue an einem traumhaften Sommertag mit vielen Menschen, alle reden und lachen wüst durcheinander, essen Steaks und Bratwurst, trinken Bier, hey, dazu passt diese Scheibe so was von perfekt als Untermalung!
Stimmlich ist David nicht immer ganz der Sicherste, vor allem wenn es an die eher höheren Tonlagen geht, kippelt die Stimme schon ein wenig. Bei den ruhigeren und dunkleren Tönen kommt sie wiederum erstaunlich gut zur Geltung. Er ist zwar kein Meistersänger, macht das jedoch mit Spaß an der Sache mehr als wett.
Fazit:
Solche Musik ist einfach Geschmackssache, mir gefällts. Schönes Album für schöne Sommertage.
Anspieltipps:
Track 4 - I Tried
Track 6 - I’m Not A Texan
Tracklist:
1. Turnout
2. Severine
3. Wishful Thinking
4. I Tried
5. Sergio
6. I'm Not Texan
7. Instant Puppy Love
8. Crush
9. Bug's Apocalypse
10. Running Out Of Time
11. Life Is A Dream
12. Marcus
13. Severine feat. Sacha Toorop
Line-Up:
David Celia - vocals, guitars, bass, drums, percussion, ukulele, piano, Moog, keyboards
As guest musicians:
Gurf Morlix - dobro, guitars
Joan Besen - Hohner clavinet, glockenspiel, Wurlitzer, background vocals, keyboards
Don Kerr - drums
Cleave Anderson - drums
Ben Mink - violin
Gary Taylor - drums
Corroll Burke - pedal steel
Ross Boswell - bass
Denis Keldie - Hammond organ
Chris Mavridis - Hohner clavinet
Al Kay - trombone
Jon Challoner - trumpet
Chris Banks - upright bass
Michael Holt - piano
David Headon - bass
David Lathrop - drums
Kurt Swinghammer - Moog
Mark Olson - cello
Ron Korb - flutes
Jaron Freeman-Fox - violins
Mike Evin - background vocals
Mia Sheard - background vocals
Ida Nilsen - background vocals
DISCOGRAPHY:
2002 – Organica
2006 – This Isn’t Here
2011 – I Tried
SQUEALER-ROCKS Links:
David Celia - I Tried (CD-Review)
SONSTIGES:
BANDHOMEPAGE
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