Squealer-Rocks.de CD-Review
Three Wishes - Obsession

Genre: Rock
Review vom: 25.04.2011
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label: Eigenvertrieb



Hamburger Wochen auf Squealer-Rocks: Erst die EP von der Pauli-Institution Ohrenfeindt, dann das dazugehörige Album und jetzt noch Three Wishes, ebenfalls ansässig in der angeblich schönsten Stadt der Welt.

Auch wenn der Fünfer stilistisch ganz woanders beheimatet ist als die rock'n'rolligen Ohrenfeindt: Beeindruckend ist es nicht weniger, was bei „Obsession“ durch die Boxen drückt. Seien wir ehrlich: Bei selbsproduzierten Scheiben von eher unbekannten Bands drückt der unwürdige Schreiberling öfter mal ein Auge zu … und muss es auch tun. Im Fall von Three Wishes, so sei verkündet, muss kein Weichspüler in den Review-Waschgang gepackt werden, die Scheibe rockt und die Männer haben richtig was drauf.

Während auf „Obsession“ die Gitarre für ordentlich Druck sorgt, verleihen die Tastenklänge den Songs ein angenehmes, oft gar eine Spur melancholisches Gegengewicht und fabrizieren so am Ende mehr als ein Dutzend richtig smarter Songs. Nimmt man noch einen Sänger dazu, der die nötige Portion Rock'n'Roll in der höchst angenehmen Stimme transportiert, so bleibt am Ende ein rundum gelungenes Album.

Clever gewählt: Mit dem Opener „Living A Lie“ macht der hanseatische Vierer schon mal keine Gefangenen und bringt alles ein, was den Sound der Band ausmacht: Unwiderstehliche Hooks, knackige Riffs, atmosphärische Keys und keine Angst vor dezent-progressiven Einschüben. In dieser Mischung rocken sich die Nordlichter durch die gesamte Scheibe und halten die Anzahl der Füller erfreulich gering. Nur in wenigen Momenten, beispielsweise beim missglückten, weil völlig überladenen Refrain von „Don't Get Me Wrong“ darf der Schreiberling die Minus-Seite vollkritzeln, ansonsten überwiegen die Notizen auf der Haben-Seite aber so was von deutlich.

„Obsession“ wurde im bandeigenen Studio eingezimmert und tönt richtig sauber und brauchbar druckvoll. Lediglich die Drums hätten für meine Begriffe ein wenig mehr Bums vertragen können, aber das ist vermutlich wirklich eine Sache des persönlichen Geschmacks. Weit weniger Geschmackssache ist das höchst erfreuliche Fazit: Three Wishes wuchten mit „Obsession“ ein Album an den Start, das hohen Ansprüchen gerecht wird. 15 Songs, eine Spielzeit von mehr als 60 Minuten und einige richtige Perlen des eigenständigen, melodischen Rocks machen das dritte Album der Nordlichter zu einer Überraschung, und zwar einer positiven. Vertrieben wird das Teil lediglich über die bandeigenen Seiten, und ganz ehrlich: Dafür ist „Obsession“ viel zu schade. Bringt das Teil zu den Radiostationen, bringt es zu Amazon, und fahrt den verdienten Lohn dafür ein!

Tracklist:

1. Living A Lie
2. New Tomorrow
3. Don't Get Me Wrong
4. Save My Soul
5. Everything To Me
6. Y.D.N.W.L.C.B.
7. One Life
8. Fight
9. Flying High
10. No Way Back
11. Sensation
12. Destiny
13. Sally
14. Red, Hot & Wicked
15. Better Days 2010

Lineup:

Andi Knaak (vocals)
Michael Degen (guitars)
Holger Niedrich (bass)
Arthur Qoku (keyboards)
Victor Falconi (drums)

DISCOGRAPHY:

2011 - Obsession

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