Squealer-Rocks.de CD-Review
Tokyo Blade - Thousand Men Strong

Genre: Heavy Metal
Review vom: 11.04.2011
Redakteur: Tina
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label: Fastball Music



Was soll man zu einer Band schreiben, die mehr Bandmitglieder verschlissen hat, als ich T-Shirts? Wie soll man die Musik beschreiben, wenn die Band ihren Stil dauernd geändert hat? Wo fängt man an, wo hört man auf?

Also mache ich es wie Tokyo Blade, die bis auf den Sänger in ihrer Urbesetzung spielen, und tue so, als wenn die Zeit nach der „Night Of The Blade“ und der „Midnight Rendevousz“ keine Rolle spielt.

„Night Of The Blade“ war 1983 der Durchbruch dieser Band aus England, zum Ende des NWOBHM. Von dem Erfolg dieser einen Scheibe zehrte alles, was in den folgenden Jahrzehnten unter den Namen Tokyo Blade veröffentlicht wurde. So auch erst Mal dieses Album, besonders, da auf der Tracklist tatsächlich eben dieser Song genannt ist.

Gleich der Opener „Black Abyss” zeigt, wohin die Reise geht. Ein treibender Midtempo –Song, der mit seinem Refrain im Ohr bleibt und mit einer wunderbaren Leadgitarre das Herz des Traditionalisten höher schlagen lässt.

„Thousand Men Strong“, der Titeltrack, legt direkt nach. Auch wenn ich den Refrain auseinander pflücke und die Zeile sinnentfremde: Get on your feet, na los, hopp! Das Lied macht Spaß. Und wenn ich mir vorstelle, wie „Thousand Men“ mitsingen, wird das garantiert im Zugabenteil jeder Show ein fester Bestandteil.

Mit „Lunch Case” folgt ein schnellerer Song, bevor mit “Forged In Hell’s Fire” ein weiterer Midtempo-Kracher in die Gehörgänge kriecht. Der Part mit dem wunderbaren Gitarrensolo ist allerdings schon fast balladesk, bevor mit einem erneuten Tempowechsel wieder die Anfangsgeschwindigkeit erreicht wird.

Jeder einzelne Song besticht durch seine Abwechslung, schöne Instrumentalparts, eingängige Melodien und vor allem die Fähigkeit, eine Stimmung aufzubauen. Als Beispiel nehme ich hier „Killing Boys“, das sehr rifflastig anfängt und auch hier mit einem ruhigeren Zwischenteil glänzt, bevor ganz zum Schluss das Tempo kurzzeitig angezogen wird. Ausfälle oder Füllmaterial finde ich auf diesem Album nicht.

Einen Kommentar zu „Night Of The Blade“ muss ich auch abgeben. Für Leute, die diese Band nicht kennen, bestimmt sinnvoll, um auf die Wurzeln dieser Band zu verweisen: Es ist auch eine gut gemachte Version, die absolut zu den anderen Songs passt. Ich bin aber etwas hin und hergerissen. Ich glaube, mir gefällt das Original trotzdem besser.

Angenehm fällt auf dieser Scheibe auf, dass es Tokyo Blade geschafft haben, den Geist der NWOBHM tatsächlich in dieses Jahrtausend zu retten. Dass man teilweise an frühe Iron Maiden erinnert wird, ist tatsächlich seit ihrem Debut so. Besonders wenn man sich die Drums und Gitarren anhört, hat man deren erste beiden Alben vor Augen. Die starke Ähnlichkeit zu Judas Priest liegt allerdings überwiegend am Sänger Nicolaj Ruhnow. Aber auch hier höre ich mehr „Diamonds And Rust“ als „Painkiller“, was mich wiederum bestätigt, dass dieses Album vor 25 Jahren hätte erscheinen können/müssen.

Nicht falsch verstehen, diese Ähnlichkeiten sind positiv gemeint und schmälern dieses Album in keiner Weise. Wer klassischen Heavy Metal macht, kann ihn halt nicht komplett neu erfinden.

Fazit:
In Zukunft muss man den Namen „Tokyo Blade“ auch mit diesem Album verbinden!

Anspieltipps:
Track 1 - Black Abyss
Track 4 - Forged In Hell’s Fire

Thanks to Wolfi for guest review!

Tracklist:
1. Black Abyss
2. Thousand Men Strong
3. Lunch-Case
4. Forged In Hell’s Fire
5. No Conclusion
6. The Ambush
7. Killing Rays
8. Heading Down The Road
9. Condemned To Fire
10. Night Of The Blade

Line-Up:
Nicolaj Ruhnow - vocals
Andy Boulton - guitars
John Wiggins - guitar
Andy Wrighton - bass
Steve Pierce - drums

DISCOGRAPHY:

1983 - Tokyo Blade
1984 - Midnight Rendezvous
1984 - Night of the Blade
1985 - Black Hearts & Jaded Spades
1987 - Ain't Misbehavin'
1989 - No Remorse
1993 - Tokio Blade
1995 - Burning Down Paradise
1998 - Night of the Blade - The Night Before
2009 - Live in Germany
2011 - Thousand Men Strong


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