Squealer-Rocks.de CD-Review
Aperion - Act Of Hybris

Genre: Gothic Metal
Review vom: 02.04.2011
Redakteur: Metalhead
Veröffentlichung: 25.02.2011
Label: G Records/Rough Trade



APERION sind binnen weniger Tage nun schon die zweite Band aus Slowenien, die meinen rezensierenden Weg kreuzt. Im Gegensatz zu ihren Landsleuten Dekadent, sind APERION dem Gothic Metal zuzuordnen. Dabei überschreiten die Slowenen die Genregrenzen aber schon mal, um den Sound auf ihrem Debut "Act Of Hybris" abwechslungsreich zu gestalten.

Anfangs klingt das noch recht gewöhnlich: ein atmosphärisches Intro, mit "Ocean" ein düsterer Track und symphonische Elemente bei "Shine" die eine Parallele zu Within Temptation zulassen. Allerdings wird hierbei schon klar, dass der Einsatz von Viola und Cello den Sound von APERION von der Masse an Gothic-Bands abheben können.

Tatsächlich gibt es hier kein Keyboard, dafür unterstützt bei "Urma" eine Querflöte die beiden Streichinstrumente und sorgt für besinnliche Klänge mit leichem Folk-Flair. APERION gelingt es, die klassischen Instrumente sehr klug und songdienlich einzusetzen. Sie ergänzen sich prima mit der Metal-Seite des Sounds. Und später vervollständigt sogar noch ein Didgeridoo die instrumentelle Seite und bringt bei den entsprechenden Stücken einen ethnischen Touch (genial bei "Black Flies") mit ein.

Doch kommen wir noch zu einem anderen Punkt: dem Songwriting. APERION gehen dabei nicht nur vielfältig zu Werke, sie haben auch ein Händchen für große Melodien und Konstrukte mit Spannung und Dramaturgie. Bei dem vielschichtigen "Light" mit seinen teilweise überraschenden Wendungen wird das besonders deutlich.

Und obwohl ich die Kompositionen der Slowenen bisher schon gelobt habe, kommen die besten Stücke erst noch. "Maya" mit den interessanten Wechseln aus weiblichem Sopran- und männlichem Tenorgesang gehört dazu. Ebenso das erst bedächtig beginnende "Fairytale Mind", welches aber nach und nach an Energie zulegt.

Auch "Black Flies", bei dem der Sound viel Naturverbundenheit ausdrückt, das stimmungsvoll-fröhliche "Dajte" und das ebenso opulente wie kraftvolle "The Concept" sind klasse Kompositionen. Überhaupt halten APERION ein durchgehend hohes Songwriting-Level und schwächeln auf dem gesamten Album nicht.

Doch so stark wie die kompositorische Leistung, ist auch der handwerkliche Auftritt des Oktetts. Besonders die unheimliche Variablität von Zala, die sich stimmlich locker über mehrere Oktaven bewegen kann – von astreinem Sopran, über eine rockige Röhre bis zu richtig tiefen Gesangseinsätzen –, muss dabei ausdrücklich erwähnt werden.

Wer gutklassigen, abwechslungs- und ideenreichen und vielschichtigen Gothic Metal mit reichlichen Überraschungen sucht, ist bei "Act Of Hybris" genau richtig. So umwerfend wie die Landsleute von Dekadent im Symphonic Black Metal agieren, tun es APERION im Gothic-Bereich. Das sind zwei slowenische Bands, denen die Zukunft gehört.

Tracklist:
1. Source
2. Ocean
3. Shine
4. Urma
5. Light
6. Maya
7. Fairytle Mind
8. Black Flies
9. The Truth
10. Fe+
11. Dajte
12. The Concept
13. Ü


Lineup:
Zala - Vocals
Crt - Guitar
Dani - Bass
Samo - Cello
Tinka - Flute
Martin - Viola
Ziga - Didgiredoo
Nejc - Drums

DISCOGRAPHY:

2011 - Act Of Hybris

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