Squealer-Rocks.de CD-Review
Rohbau - Zorn

Genre: Power Metal
Review vom: 31.03.2011
Redakteur: Tina
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label: Eigenproduktion



Wie jeder weiß, höre ich überwiegend klassischen Heavy Metal und Hardrock. Da wundert es mich also wenig, dass mir der Name Rohbau nichts sagt. Allerdings ist der Slogan: „Mehr Metal braucht kein Mensch!“ ein Aufhänger, der zumindest neugierig macht. Verscherbel ich danach meine Sammlung oder schaffe ich nur etwas Platz für die zusätzliche Scheibe im Wohnzimmer?

Die Bandinfo besagt, dass die Hanseatische Band seit 1995 besteht und mit „Zorn“ das zweite Album vorliegt. Es ist bereits vor einem Jahr in Eigenregie erschienen. Beim Titel „Zorn“ denke ich jetzt natürlich an ein richtig böses Album, mehr Hardcore als Metal. Scheint, als hätten meine anderen CD’s noch eine Chance, horchen wir mal...

Das Cover ist eine schöne Bleistiftzeichnung, die den ersten Gewaltakt der Menschheit zeigt, nämlich die Ermordung von Abel. Passt also vom ersten Eindruck. Ein Blick auf die Texte zeigt, dass die Thematik doch etwas düster ist. Ich glaube allerdings, einen Funken Humor und Augenzwinkern zu entdecken.

Angenehm überrascht bin ich direkt beim ersten Track. Bodenständiger, leicht rockiger Metal mit Leadgitarre und einer relativ hellen Stimme. Weiter geht es mit „Das letzte Gericht“, das in schon fast punkiger Art rüberkommt. Erinnert mich etwas an die alten Normahl. Trotzdem ein sehr abwechslungsreicher Song.

Auffällig an dem Album ist das teilweise starke Riffing („Propheten“, „Krank“), das sich an alte Helstar oder Iced Earth anlehnt. Erwähnen muss ich auch den Gesang von Jürg Steinbrenner. Seine Stimmlage ähnelt dem Gesang Subway To Sally’s Eric Fish. In dieser Kombination ist es also eine einzigartige Mischung.

Da sind wir auch beim einzigen Manko, das mir auffällt. Auf Dauer überlagert der Gesang die einzelnen Lieder und nimmt teilweise auch das Tempo aus den Songs. Die Momente, in denen er etwas abwechslungsreicher mit seiner Stimme zu Werke geht, sind selten, aber gut. Als Beispiel sei hier das melodische „Sünde“ genannt.

Die schöne Gitarrenarbeit ist leider etwas in den Hintergrund gerückt. Aber live kommt das bestimmt ein Eckchen rauer.

„Klabautermann“ ist noch ein herrliches Trinklied, das mit seiner tollen Melodie im Kopf bleibt, der Replay-Taste einen Sinn gibt und mit einem tollen Text versehen ist. Beim Klabautermann – ein würdiger Abschluss eines guten Albums.

Fazit:
Ein gutes und solides Album von einer Band, die ich mir auch live gut vorstellen kann. Dabei schafft die Band auch den Spagat, interessant für Anhänger des Punkrocks, des Mittelalterrocks und des Metals zu sein. Weiter so!

Ach ja:
Meine Sammlung habe ich nicht verscherbelt, statt dessen hat die Scheibe einen Platz im Regal gefunden. Noch mehr Metal kann ja nie schaden.

Anspieltipps:
Track 2- Das letzte Gericht
Track 10 - Klabautermann


Thanks to Wolfi for guest review!

Tracklist:
1. Einsamkeit
2. Das Letzte Gericht
3. Propheten
4. Sünde
5. Zorn
6. Krank
7. Grau In Grau
8. Steif
9. Nur Ein Traum
10. Klabautermann

Line-Up:
Lars Dannenberg – drums
Olaf Bienengräber – bass
Christian Albrecht – guitars
Andre Hildebrandt – guitars
Jürg Steinbrenner - vocals

DISCOGRAPHY:

2007 - Seelenfinsternis
2010 - Zorn


SQUEALER-ROCKS Links:

Rohbau - Zorn (CD-Review)

SONSTIGES:

BANDHOMEPAGE
Diesen Beitrag im Forum diskutieren