Squealer-Rocks.de CD-Review
Defuse - Bangkok Addiction

Genre: Hard Rock
Review vom: 26.03.2011
Redakteur: Tina
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label: Fastball Music



Das letzte veröffentlichte Album der Finnen ja nun schon ein paar Tage her. Ganz konkret: Im November 2008 wurde die Scheibe in Deutschland veröffentlicht Während der Zeit arbeitete die Band an ihrer zweiten Veröffentlichung und hat auch eine Änderung im Line-Up hinter sich. Statt Jani Hyvärinen hat nun Hylsy Hyvärinen das Mikro in der Hand. Dann mal los.

Das Cover Artwork fällt mir direkt ins Auge – die Totenköpfe waren schon auf dem letzten Album vorhanden. Nebensächlichkeiten eben, doch auch die müssen erwähnt sein.

Mit dem ersten Track gibt’s auch schon direkt was auf die Ohren: Ein krachiger Opener, der hoffentlich hält, was er verspricht. Und auch die nächsten Stücke sparen sich den Weichspülgang, mit sattem Groove und dreckigem Sound ziehen die Finnen ihr Ding richtig groß bis Track No 6 „Flying Colours“ vollkommen durch.

Und ab da schwächelt die Scheibe musikalisch ein wenig, die Töne werden etwas ruhiger, gefühlt geht es vom Vollgas auf der Autobahn ohne abzubiegen oder zu blinken ab in die 30-Zone. Wenn auch der Sound nach wie vor noch richtig schön satt ist, die Gitarrenarbeit nach wie vor noch sehr opulent, fehlt die Spritzigkeit der ersten Hälfe – Absicht? Langweilig wird es keinesfalls, jedoch wird der Hörer ein wenig irritiert sein.

Handwerklich kann man den Herrschaften absolut nichts ankreiden, das Zusammenspiel der gesamten Band ist sehr harmonisch. Auch ist absolut eine Weiterentwicklung zum Vorgänger erkennbar, wenn auch auf dem Album „Defuse“ einige Songs noch wesentlich leichter und entspannter klangen. Die ein oder andere Mitschreiplatte ist auf der „Bangkok Addiction“ durchaus gegeben, vor allem „Back To The Underground“ ist ein guter Kandidat dafür. Allerdings fehlt mir ein bisschen die Unbändigkeit, die das erste Album so sehr ausmachte.

Den Wechsel am Mikrofon sehe ich auch nach nochmaligem Hören beider Alben immer noch mit etwas gemischten Gefühlen, da die aktuelle gesangliche Leistung grade in der zweiten Hälfte des Albums vom Sternemenü zu Fastfood wechselt. Das ist nicht schlecht, um Himmels Willen (ich mag Fastfood), doch hört man einen deutlichen Unterschied.

Hylsy bemüht sich streckenweise zu sehr, was sich auch deutlich auf die Stimmbänder auswirkt, so dass sie belegt klingen. Kein Gesang muss oder soll glasklar sein, im Gegenteil, rotzig muss einfach sein. Dennoch wirkt es so manches Mal sehr angestrengt, vor allem wenn es in die Melodien geht.

Trotz aller Mäkeleien sind die Songs sehr ausgefeilt, die Band bewegt sich nach wie vor auf einem relativ hohen Niveau. Auf dieser Scheibe fehlt mir jedoch der absolute Oberkracher, auf den man vor allem nach den ersten fünf Songs gespannt wartet.

Ein würdiger Schlusspunkt ist „Deep Red Dead End“, der den Kreis positiv schließt. Die Strecke dazwischen ist zwar nett zu hören, reißt mir aber leider nicht den Stuhl unterm Hintern weg.

Genug der Nörgelei. Da geht garantiert noch mehr, und es ist immer gut zu wissen, das nicht nur Luft, sondern auch großes Potenzial nach oben ist!

Fazit:
Solides Album mit kleinen Schwächen. Da geht definitiv noch mehr, denn ich glaube, dass die Finnen ihr Pulver noch lange nicht verschossen haben.


Tracklist:
1. Overtake
2. Back To The Underground
3. Adrift
4. Cross The Line
5. On Your Blind Side
6. Flying Colours
7. Melting Sky
8. Evil Soul
9. Grace The Devil
10.Done My Time
11. Deep Red Dead End

Line-Up:
Hylsy Hyvärinen - vocals
Tero Karjalainen - bass
Jerkko Tapaninen - drums
Arto Ahonen - lead guitars
Timo Hämäläinen - rhythm guitars

DISCOGRAPHY:

2008 - Defuse 2011 – Bangkok Addiction

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