Squealer-Rocks.de CD-Review
Elffor - Unblessed Woods

Genre: (Medieval) Ambient Black Metal
Review vom: 09.03.2011
Redakteur: Reaper
Veröffentlichung: 25.02.2011
Label: Northern Silence Productions



„Was soll Medieval Ambient Black Metal sein?“, fragte unlängst ein nicht namentlich genannter Redaktionskollege. Zunächst einmal nur ein paar Buchstaben auf dem virtuellen Papier, übernommen vom beigefügten Promoblatt. Doch wer sich in die verfluchten Wälder begibt, der wird es sehr bald erfahren.

Tatsächlich erscheint es einem nicht mehr so abwegig Elffors Musik mit jener Genrebezeichnung zu bedenken, hört man sich den Titeltrack, knappe zehn Minuten umfassend, an. Denn hier trifft Camina Burana angehauchte Klosterlitanei auf blackmetallische Monotonie.

Nein, „Unblessed Woods“, welches im Übrigen der Re-Release des Albums von 2006 ist, mag keine schlechte CD sein, dennoch gelingt es Elffor kaum zu überzeugen. Die ambientischen, an Filmmusik à la „Conan The Barbarian“ erinnernden Passagen, die durchaus ein Gros des Albums einnehmen sind wirklich sehr schön gearbeitet, aber im Endeffekt auch wenig spektakulär. Dafür sollten im Kontrast zu den beschaulichen Klängen üblicherweise die Black Metal Elemente sorgen, aber diese verfehlen ihre kontrastierende Wirkung. Vielmehr schleppen sich sowohl die kreischenden Gesänge, als auch die Gitarren und Drums schwerfällig dahin, so dass „Unblessed Woods“ sich als langatmiges und sperriges Werk präsentiert.

Dabei zeigen gerade die beiden Bonustracks am Ende des Albums, dass es auch anders gehen kann, gelingt es Eöl hier doch ein ums andere Mal hervorragende Spannungsbögen und stimmige Atmosphäre aufzubauen, die den Hörer tatsächlich erreichen. Gleichsam treten die latenten Black Metal Elemente zurück und machen umso deutlicher, was sich bereits zuvor herauszukristallisieren begann, nämlich dass Elffors Musik von den orchestralen, instrumentalen Momenten lebt.

Fazit: Nach knapp 75 Minuten tauchen wir wieder auf aus den düsteren Wäldern, in die uns der Baske Eöl entführte, wieder auf. Wenig Spektakuläres weiß ich von dort zu berichten, trotzallem blitzen ein paar Sonnenstrahlen erhellend durch das finstere Laub. Sehr schöne orientalisch und mittelalterlich angehauchte Instrumental-Passagen machen die Stärke von Elffor aus, dagegen wirken die Black Metal Bemühungen eher mittelmäßig. Endlich tut „Unblessed Woods“ niemandem weh und wer sich darauf einlässt findet sicherlich seine ganz persönlichen Favoriten.


Tracklist:
1. Unblessed Woods
2. Through The Mist
3. Of Heretic Pagan Kingdom
4. Winter, Fullmoon, Sorrow...
5. Dark Orchestral Hate
6. ...From Ancient Scrypts
7. Gorgorium Goth
8. The Forgotten Dying Moon
Bonus Tracks:
9. Hondamena
10. Farryanth

Anspieltipps: Hondamena, Farryanth

Line-Up:
Eöl – alles
Unai Liant - Gitarre

DISCOGRAPHY:

1998 - Into The Dark Forest
2002 - Son Of The Shades
2004 - From The Throne Of Hate
2006 - Unblessed Woods
2007 - Into The Dark Forest... (Re-Release)
2008 - Son Of The Shades (Re-Release)
2008 - From The Throne Of Hate (Re-Release)
2010 - Frostbitten Pain
2011 - Unblessed Woods (Re-Release)


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Elffor - Unblessed Woods (CD-Review)

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