Squealer-Rocks.de CD-Review
Fugo - avant 93:43

Genre: Alternative/Indie Rock
Review vom: 25.02.2011
Redakteur: Tina
Veröffentlichung: 25.02.2011
Label: Engineer Records



Die schweizerische Band Fugo wurde im Jahr 2000 von Stefan Hell und Mich Rothen gegründet. Ein gutes Jahr später stieß der Bassist/Vocalist Roman Donzé dazu. Anfang 2005 erschien das Debütalbum „Aie“. Nach der Veröffentlichung dieses Werks präsentierte die Band dann ihren neuen Drummer Christian Kyburz. So viel erst mal zur Historie.

Interessant ist, dass die Band ein Album über drei Silberlinge mit je sechs Stücken verteilt. Von daher mag es nicht unbedingt verwunderlich sein, dass die Titel der jeweiligen tracks mit einer Art Release-Nummern versehen sind. Gewidmet sind die Songs allesamt dem Thema Zeit, was vielleicht auch die Bezeichnung der Titel erklärt. Die Titel der tracks sind also kein Schreibfehler der Rezensentin, deren einziger Fehler es war, einfach mal eine der drei CDs in den Player zu werfen. So ward sie belehrt, dass doch bitte die Scheiben der Reihe nach zu hören sind, da sie quasi aus dem Kontext gerissen werden. So ist das ja oft mit Konzeptalben. Hm. Also von vorne anfangen.

Mit dem Begriff experimentelle Musik kann man vorerst mal nix verkehrt machen, denn genau dieses (auch optische, denn das Cover-Artwork ist durchaus bemerkenswert) Erscheinungsbild vermitteln die Schweizer schon recht deutlich. Musikalisch läuft es auf einen Stilmix zwischen Alternative- /Indie-Rock, einer kleinen Prise Punk und einige verschwindend geringe poppigere Elemente.

Entgegen des Waschzettels findet man nicht wirklich klassische Elemente, die das Genre Hardcore rechtfertigen würden. Die Basis aller Songs sind Live-Aufnahmen mit anschließendem hinzufügen von Gesang, zusätzlicher Gitarren sowie verschiedenen Geräuschen, die nicht zwingend identifizierbar sind.

Rein grundsätzlich ist die musikalische Arbeit der Kombo durchaus rockig, mit vielen guten Ansätzen, wirklich netten Riffs und anständigem Gesang. Teilweise ufert genau diese Mischung in einen schlecht hörbaren Soundbrei aus, was ganz sicher nicht an der Produktion liegt (die ist, im Gegenteil, ziemlich gut), sondern schlicht an der Art der Musik. Zeitweise ist es echt anstrengend, den Songs Gehör zu schenken. Die Arrangements klingen ziemlich verrückt bis scary. Das muss natürlich nicht zwangsläufig total danebengegriffen sein, bewahre. Das ist jedoch wie so viele Dinge im Leben Geschmackssache.

Die Songs sind straff durchstrukturiert, leider geht an ein paar Stellen immer mal wieder der Gesang unter. Stimmlich ist Roman sicher nicht der Stärkste und Lauteste seiner Gattung, dennoch passt das zum Erscheinungsbild der Platte und auch zur Musik. Streckenweise klingt der Gesang leider ein wenig schwächlich.

An vielen Ideen, Energie und Mut mangelts den Herren aus der schönen Schweiz ganz sicher nicht. Die Band selber sagt: „Wir nennen es einfach other music!“ Damit liegen sie sicherlich nicht ganz daneben.

Fazit:
Es ist okay, wenn man Musik dieser Art mag. Für Menschen mit Affinität zum Rock’n’Roll könnte das hören sehr anstrengend werden.


Tracklist:

CD 1:
1. 1.1
2. 1.2
3. 1.3
4. 1.4
5. 1.5
6. 1.6

CD 2:
07. 2.1
08. 2.2
09. 2.3
10. 2.4
11. 2.5
12. 2.6

CD 3:
13. 3.1
14. 3.2
15. 3.3
16. 3.4
17. 3.5
18. 3.6


Line-Up:
Michael Rothen - Guitar
Roman Donzé - Vocals, Bass
Stefan Hell - Drums
Christian Kyburz - Drums

DISCOGRAPHY:

2005 - Aie
2010 – avant 93:43


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Fugo - avant 93:43 (CD-Review)

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