Squealer-Rocks.de CD-Review
Witchcurse - Heavy Metal Poison

Genre: Heavy Metal/NWoBHM
Review vom: 03.12.2010
Redakteur: Metalhead
Veröffentlichung: 24.09.2010
Label: Infernö Records



WITCHCURSE sind eine 2005 gegründete Metal-Band aus Thessaloniki. Die Griechen haben sich mit Haut und Haaren der NWoBHM verschrieben, und das kann man ihrem Debut "Heavy Metal Poison" zu jedem Zeitpunkt anhören. Erschienen ist das Album beim französischen Label Infernö Records, dessen Boss Fab offensichtlich auch ein großer Anhänger des Old-School-Metal ist.

Die ersten Eindrücke, die WITCHCURSE hinterlassen, kann ich nur mit krass umschreiben. Der Sound ist um jeden Preis auf old-schooled getrimmt. Der Anschein, das Album wäre 1980 in einer Garage aufgenommen worden, schleicht sich ein. Und die Stimme des Mannes mit dem Pseudonym Possessed ist so kauzig, dass ich mich echt frage, ob Infernö Records hier nicht eine alte Demo einer originalen NWoBHM-Truppe ausgegraben haben. Dennoch würde ich diese Eindrücke nicht unbedingt als negativ einstufen. Es ist einfach eine absolute Frühachtziger-Authentizität.

Zudem haben WITCHCURSE ein großes Plus auf Lager: das Songwriting. So viele starke Songs auf ein Album zu packen, haben um 1980 wohl nur wenige geschafft. Die Stücke sind geradlinig, haben eingängige Melodien, knackige Konstrukte und zeichnen sich durch stark erarbeitet Höhepunkte aus. Das Riffing ist vielseitig und das Tempo variabel, so dass es insgesamt auch nicht an Abwechslung mangelt.

Wenn ich jetzt anfange, aufzuzählen, welche Songs mir alle gefallen, kann ich die Tracklist zitieren. Es zieht sich ein gleichbleibend gutes Songwriting-Level durch das gesamte Album, so dass es bei jedem Hörer wahrscheinlich individuelle Favoriten geben wird, die nur auf minimalen Akzenten beruhen. Auf jeden Fall kann man sich "Heavy Metal Poison" anhören und – sofern man die Zeit hautnah miterlebt hat – in Erinnerungen an die NWoBHM schwelgen.

Die technische Leistung der Truppe ist ebenfalls absolut okay. Possesseds Organ ist massiv gewöhnungsbedürftig, gar keine Frage. Aber er transportiert in seiner kratzig-rau-hohen Stimme genau den Spirit der 80er, der die Authentizität von WITCHCURSE nochmal stützt. Schließlich hat man damals auch die Vocals von Sängern wie Steve Grimmet (Grim Reaper) & Co. akzeptiert. Sehr gut gefallen mir das variantenreiche Riffing und die coolen Soli. Die Arbeit der Rhythmustruppe ist solide, wobei der Bass soundmäßig ein bisschen weit in den Hintergrund gemischt wird.

WITCHCURSE sind wahrscheinlich nicht jedermanns Sache. Doch wer nur ansatzweise etwas für die NWoBHM übrig hat, wird beim Hören von "Heavy Metal Poison" gnadenlos abfeiern. Die Griechen bringen das Feeling von 1980 so authentisch zurück wie kaum eine andere Band. Weiter so!, kann ich da nur sagen.


Tracklist:
1. Witchcurse
2. Pay The Price
3. I Don't Want To Grow Up
4. Red Light
5. Heavy Metal Kamikaze
6. Demolition Derby
7. Drinkers From Hell
8. Overcome The Distance
9. Hard Rockin' Man In 2010
10. Rock Unite
11. Heavy Metal Poison


Lineup:
Possessed - Vocals, Bass
Stinky Fingers - Guitar
Necro - Guitar
Paul - Drums

DISCOGRAPHY:

2010 - Heavy Metal Poison
2011 - I'm No Fool (MC-EP)

SQUEALER-ROCKS Links:

Witchcurse - Heavy Metal Poison (CD-Review)
Witchcurse - I'm No Fool (CD-Review)

SONSTIGES:

BANDHOMEPAGE
Diesen Beitrag im Forum diskutieren