Squealer-Rocks.de CD-Review
Playfellow - Carnival Off

Genre: Post Rock
Review vom: 24.11.2010
Redakteur: Metalhead
Veröffentlichung: 26.11.2010
Label: Sweet Home Records



PLAYFELLOW berühren mit ihrer Musik die Sinne. Dabei ist die Stimmung oft alles andere als fröhlich. Vielmehr erwecken die Melodien den Eindruck von Melancholie und Traurigkeit. Stilistisch kann man die Band wohl am Ehesten dem Post Rock zuordnen, wenngleich der "Härtegrad" eher im Pop angesiedelt ist. "Carnival Off " ist der zweite Longplayer der Truppe aus Chemnitz

Auch wenn die Atmosphäre wenig Fröhlichkeit zu bieten hat, heißt das nicht, dass PLAYFELLOW nicht auch schöne Melodien auf Lager hätten. Diese werden dem Hörer in flächigen Klangteppichen präsentiert und laden mitunter zum Zurücklehnen ein. Man hat dann das Bedürfnis, sich von den Melodien auch einfach mal treiben zu lassen und für einige Minuten vom Alltag abzuschalten. Trotzdem ist das keine Musik, die man sich zum besseren Einschlafen zu Gemüte führt. Die Strukturen der Songs sind mitunter schon komplex und regelmäßige Rhythmuswechsel oder die Veränderung der Intensität holen einem wieder auf den Boden der Tatsachen zurück.

Was mir nicht so gefällt sind spacige Synthie-Parts, die auch regelmäßig ihren Einsatz finden. Sie bringen die Musik manchmal auf eine sphärisch wirkende Ebene. Bei "Echoes" finde ich die ziemlich schrillen Synthie-Untermalungen so nervig, dass ich weiterskippen muss. Ich mag es lieber, wenn PLAYFELLOW in ihren raffinierten Klanggemälden bodenständig bleiben. Das tun sie glücklicherweise die meiste Zeit. Meine favorisierten Songs auf "Carnival Off" sind "Your Ghost", "All's Asleep" und "Where April Woods Are Red". Sie sprechen mich melodisch und atmosphärisch am stärksten an. Das kann von Hörer zu Hörer aber sehr differieren.

Wer Musik fernab von treibenden Drums, mächtigem Groove, schneidenden Riffs und kreischendem Gesang sucht, liegt hier richtig. "Carnival Off" streichelt die Sinne des Hörers, versteht es sie mitzureißen und lässt sie gleichzeitig dennoch zur Ruhe kommen. Das ist ein Sound, der für die triste Einsamkeit genauso geeignet ist wie für die besinnliche Zweisamkeit.


Tracklist:
01. Your Ghost
02. Another Weird Place
03. No Melodies
04. Echoes
05. All's Asleep
06. Where April Woods Are Red
07. Voices From Downstairs
08. Sad Families
09. Carnival


Lineup:
Toni Niemeier - Gesang / Gitarre
André Dettmann - Orgel / Synthesizer
Katharina Mey - Bass / Gesang / Piano
Robert Laeßig - Gitarre
Tom Herberger - Schlagwerk

DISCOGRAPHY:

2008 - Penumbra
2010 - Carnival Off

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