Squealer-Rocks.de CD-Review
Trans-Siberian Orchestra - Beethoven’s Last Night

Genre: Classic / Heavy Metal
Review vom: 21.11.2010
Redakteur: Tina
Veröffentlichung: 15.10.2010
Label: BMG / Tonpool



Vor etlichen Jahren als Projekt hervorgegangen u. a. aus der Band Savatage ist Trans Siberian Orchestra nach den ersten Erfolgen nunmehr deutlich intensiver unterwegs. Um die Historie ranken sich mehrere Geschichten. Fest steht, dass die musikalische Ausrichtung von TSO mehrere Elemente in sich vereint. Die wesentlichen und dominierenden sind der Heavy Metal und Klassik, weiterhin auch Jazz und Soul. Durch verteilte Rollen im Gesang gelingt ein Stückweit der Link zur Rockoper bzw. teils auch zum Musical. Heutzutage wird der Gesang von Broadway-Künstlern bestritten. Als Produzent funktioniert nach wie vor einer der Mitbegründer von TSO: Paul O’Neill. Wenn auch der Name vermuten lässt, dass russische Einflüsse vorhanden sind, so gründet er lediglich auf Gefallen des Begründers.

Das im Jahr 2000 veröffentlichte Schaffenswerk „Beethoven's Last Night“ stellt ein hochwertiges und sehr ambitioniertes Konzeptwerk über die Schaffenskrise und den Tod Ludwig van Beethovens dar. Das Album enthält etliche Elemente, Zitate und Variationen der Musik Beethovens. Weiterhin werden auch Einflüsse auf Beethoven, wie Wolfgang Amadeus Mozart musikalisch verarbeitet. Im Jahr 2010 wird eben dieses Werk neu veröffentlicht: Als Digipak-CD und LP mit einem neuen Cover und 44-seitigem Booklet.

Zu Ludwig van Beethoven. 1770 in Bonn geboren, 1827 in Wien verstorben. Bis heute gilt van Beethoven als bedeutender Komponist, der die Musik zu seiner Lebenszeit zu ihrer höchsten Entwicklung geführt hat. Zeit seines Lebens war van Beethoven krank. Historischen Berichten zufolge litt der Komponist an verschiedensten Krankheiten, wodurch in seinem 30. Lebensjahr sein Gehör zu leiden begann. Im Jahr 1819 war van Beethoven dann vollständig ertaubt. Gespräche führte er mittels so genannter Konversationshefte. Sein Tod im Frühjahr des Jahres 1827 wurde begleitet von den heftigsten Gewitterstürmen seit Jahren…

… und dort beginnt die Geschichte des Albums. Ludwig van Beethoven ist demnach in einem großen, chaotischen Zimmer über seinem Klavier zusammengebrochen. Über seinem letzten Werk, die 10. Sinfonie, welches seiner eigenen Meinung nach das größte Werk seines Schaffens ist. Um Mitternacht erscheint Mephisto – dieser fordert die Seele des van Beethoven. Fegefeuer, ewige Verdammnis, der Teufel selbst führt ihn in Versuchung, was Beethoven zutiefst entsetzt aber dennoch beginnt er das Feilschen um seine Seele.

Die einzigartige musikalische Komposition der 22 Stücke gepaart mit einer unglaublich herausragenden Umsetzung der Geschichte durchaus gepaart mit gewisser künstlerischer Freiheit, die einen glauben lässt, all dies sei tatsächlich so geschehen. Das Zusammenführen von Atmosphäre, Geschichte und Musik ist bei solcher Kombinationskost ein wesentlicher Faktor, der auf diesem Album faszinierenderweise vollständig vorhanden ist.

Eine unvergleichliche Kombination aus klassischen Elementen, die Verarbeitung etlicher bekannter Stücke des van Beethoven, so seien „Für Elise“, „Freude schöner Götterfunken“ oder gar die „5. Sinfonie“ genannt, ummantelt von den typisch singenden Savatage-Gitarren mit. Gepaart mit dem Tüpfelchen auf dem i, dem hoch abwechslungsreichen Gesang eines sehr großen Ensembles, schafft Paul O’Neill mit all seinen Mitstreitern und allen Mitwirkenden unbestritten eines der größten Werke im Bereich Klassik meets Heavy Metal.

Scheinbar einfache Songstrukturen, die vollkommen mitreißend und hoch emotional sind, die musikalisch epische und wuchtige Umsetzung, ein hoch intelligent geschaffener Spannungsbogen, der die Dramatik des Gesamtwerkes und auch des Lebens von Ludwig van Beethoven aufzeigt.

Kritikpunkt ist jedoch das Cover, was nicht unbedingt zur Thematik passt und dem ganzen Werk (leider) nicht gerecht wird...

Für Interessierte: Im Booklet finden sich die Story und die daraus resultierenden Songtexte.

Fazit:
Einfach nur großartig!

Tracklist:
1. Overture
2. Midnight
3. Fate
4. What Good This Deafness
5. Mephisopheles
6. What Is Eternal
7. The Moment
8. Vienna
9. Mozart / Figaro
10. The Dream of Candlelight
11. Requien (The Fifth)
12. I´ll Keep Your Secrets
13. The Dark
14. Für Elise
15. After The Fall
16. A Last Illusion
17. This Is Who You Are
18. Beethoven
19. Mephistopheles´ Return
20. Misery
21. Who Is This Child
22. A Final Dream

Line-Up:
Jon Oliva - vocals, piano, keyboards, bass
Paul O'Neill - acoustic & electric guitars
Dave Wittman - guitar, bass, drums
Al Pitrelli - guitar, bass
Chris Caffery - guitar
Todd Reynolds, Paul Reynolds, Paul Woodiel, Mary Rowell, Laura Seaton-Finn,
Denise Stillwell - violin
Mark Wood, Mark Ferris - viola
Gary Yellin, Jonas Tauber, Dorothy Lawson - cello
Robert Kinkel - piano, keyboards
Johnny Lee Middleton - bass
Jeff Plate - drums

Patti Russo, Jody Ashworth, Guy Lemmonnier, Jamie Torcellini, Sylvia Tosun, Zak Stevens, Dave Diamond, Doug Thoms - vocals

Danielle Landherr, Marni Elliot, Sylvia Tosun, Robert Kinkel, Christian James, Jacob Ashworth, Evan Maltby, Sebastian Perez, Caroline Ross - background vocals

DISCOGRAPHY:

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