Squealer-Rocks.de CD-Review
Strangeways - Perfect World

Genre: AOR
Review vom: 14.10.2010
Redakteur: maddin
Veröffentlichung: 15.10.2010
Label: Frontiers Records



An Terry Brock kommt man als AOR - Liebhaber zur Zeit nicht vorbei. Erst sein Gastspiel als Sänger der wieder formierten Giant, dann sein Solo Album „Diamond Blue“ vor gerade mal 2 Monaten und nun die Reunion von Strangeways.
„Endlich!“ wird so mancher sagen. Schliesslich besitzen die 80er Scheiben bei vielen Fans gottgleichen Status und die Fachwelt ist sich einig, dass die Jungs genauso durch die Decke hätten krachen müssen, wie es bei Foreigner oder Journey der Fall war.
Das Leben ist aber bekanntermaßen ungerecht, der Durchbruch blieb aus und nach Brocks Ausstieg Anfang der 90er ging es mit der Band richtig bergab.
Ein englischer Festivalveranstalter, der die Truppe unbedingt wieder mit dem ursrprünglichen Vokalisten sehen wollte, sorgte schließlich für die längst überfällige Initialzündung.

Genug von den äußeren Umständen, wie isse denn nun, die Neue?
Gut isse, aber nicht mehr.
Der Titelsong gleich zu Beginn ist ohne Zweifel eine Großtat. Tolle Harmonien, ein Terry Brock in Höchstform und die Band klingt erfreulich wenig retro, sondern ihrem Alter entsprechend relaxt und nicht mit verkrampftem 80er Kitsch überladen.
Symptomatisch ist, dass gleich Track Numero Zwo, „Borderlines“, ebenfalls eine Großtat, eine ruhige Nummer im Springsteen Stil ist.
Gleich 5 der 11 Kompositionen kommen im (Halb-)Balladen Gewand daher. Das ruhige Quintett ist qualitativ zwar wie erwartet extrem hochwertig, vor allen Dingen „One more Day“ macht süchtig, doch richtig förderlich für den Fluss des Albums sind die moderaten Töne nicht. Ab und an erwischt sich der Hörer doch mit dem Wunsch nach etwas mehr Power.

Die rockigen Songs zeichnen sich in erster Line durch viel epsiche Atmosphäre aus und sind zum Teil mit den altbekannten bluesigen Elementen gespickt.
Zweites Highlight neben dem Titeltrack ist das schleppende „Bushfire“ mit exotischem Touch, das wirklich ergreifenden AOR der Champions League präsentiert.
Gernerell muss man aber ganz klar sagen, dass „Perfect World“ wesenlich weniger Unterhaltungswert als alle anderen Veröffentlichungen mit Terry Brock der letzten Jahre bietet.

Gelungen, ja. Schon alleine aufgrund der grandiosen Gesangsleistung. Leider aber etwas zu langatmig und - der Fluch des großen Namens – trotz authentischer Attitüde ein ganzes Stück hinter den Erwartungen.


Tracklist:
01. Perfect World
02. Borderlines
03. Movin On
04. Time
05. Crackin' Up Baby
06. Liberty
07. One More Day
08. Bushfire
09. Too Far Gone
10. Can t Let You Go
11. Say What You Want

Line Up:
Terry Brock -Vocals
Ian J.Stewart -Guitars, Vocals
Warren Jolly -Bass
Jim Drummond -Drums
David "Munch" Moore -Keyboards

DISCOGRAPHY:

1984 - Strangeways
1986 - Native Sons
1989 - Walk in the Fire
1994 - And the Horse
1997 - Any Day Now
2000 - Gravitational Pull
2010 - Perfect World

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