Squealer-Rocks.de CD-Review
seedcake - Melancholia

Genre: Alternative Rock
Review vom: 23.09.2010
Redakteur: Tina
Veröffentlichung: 24.09.2010
Label: Fuego/Timezone



Aus Göttingen stammt sie, diese Band, die ihre eigene Musik als handgemacht, anspruchsvoll und melodiebetont sieht. Im Jahr 2001 gegründet, ist die Basis dieser Band Freundschaft. Seit ihrer Gründung tingeln die Herren durch die Lande, haben bereits zig Konzerte bestritten und legen mit „Melancholia“ bereits ihre sechste Veröffentlichung vor. Der große Erfolg ist bisher nicht eingezogen, dennoch lässt sich die Band nicht beirren und macht weiter das, was sie gerne tut: Musik.

"Filigranes, talentiertes Songwriting, das sich durch ein hohes Maß an Eigenständigkeit auszeichnet" schreibt die Presse, von "emotional aufwühlenden, leicht wehmütigen Texten" wird berichtet. Weiter heißt es: „Melodien, die man nur schwer aus dem Autoradio verbannen kann“. Als „progressiven Alternative-Rock, druckvoll, aber immer mit einem Hauch Melancholie“, umschreibt die Kapelle ihren Stil. Musikalische Vorbilder sind u. a. Placebo und Radiohead.

Die Fakten: Der Göttinger Vierer serviert uns 12 Songs mit einer Gesamtspielzeit von guten 55 Minuten. Musikalisch wird uns Alternative Rock mit einer Prise Progressive dargeboten.

Schon im ersten Track „The Walls“ macht sich im Hinblick auf den Gesang der Eindruck breit, als dass, ich will es kaum glauben, Brian Molko (Placebo) das Mikro in der Hand hat – hatter aber nicht. Das ist Hage, der stimmlich durchaus eine gewisse Ähnlichkeit mit dem vorgenannten Herren vorzuweisen hat. Also eine verhältnismäßig hohe Stimme, die er gekonnt einzusetzen weiß und das auch konsequent gut tut.

Ganz dem Titel des Albums entsprechend zieht sich die Melancholie über das gesamte Album, ohne dabei ins glitschige oder depressive oder noch schlimmer nervtötende abzugleiten. Trotz des immer wieder hörbaren Prog-Einschlages wird der Großteil ganz klar Alternativ bis rockig bestritten.

Melodie, Rhythmus, Einfallsreichtum, Liebe zum Detail, viel technische Finesse, ein intelligentes Songwriting, all diese Attribute können den vier Mannen mit kräftigem Strich auf die Bandfahne geschrieben werden.

Die Single „Anymore“ ist unbestritten eine Disco-Nummer und mit Sicherheit auch tanzbar. Wer es denn mag, wird hier sicherlich gerne das Tanzbein schwingen.

Das Album ist insgesamt sehr abwechslungsreich, dennoch finde ich für mein Gehör kein Stück, was leuchtend herausragt und mich vollständig vom Hocker haut.

Trotz und alledem: Durchhaltevermögen zahlt sich aus. Die Göttinger beweisen mit diesem Album durchaus Weitsicht, sie gehen aktiv nach vorne und zeigen, dass sie einfach mehr wollen. Sie bieten einen höchst eigenständigen Sound, der mit Sicherheit für breites Publikum zugänglich ist.


Tracklist:
1. The Walls
2. Slaves To The Sun
3. Anymore
4. Dime Novel
5. Parallel Lines
6. Pulse
7. Free
8. Everything Must Go
9. Precious Time
10. Shallow Life
11. Morphine Dream
12. Empty Frames

Line-Up:
Hage – vocals, guitar
Fab – keyboard
Yogi – bass
Julian - drums

DISCOGRAPHY:

2003 – Take A Little Time
2005 – Everything’s Not Right (EP)
2006 – Everything’s Not LIVE (DVD)
2006 – We Don’t Belong Here
2008 – Evolution!
2010 - Melancholia


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