Squealer-Rocks.de CD-Review
James LaBrie - Static Impulse

Genre: Modern Metal
Review vom: 22.09.2010
Redakteur: maddin
Veröffentlichung: 24.09.2010
Label: Inside Out



James LaBries letzter Solo - Ausflug ist gut 5 Jahre her und schon auf „Elements Of Persuasion“ konnte der Dream Theater Frontman mit einer interessanten Auswahl an modernen, höchst melodiösen und eingängigen Songs nicht nur bei mir punkten.
Anno 2010 schafft es der Kanadier, noch eine ganze Ecke härter, aber auch abwechslungsreicher zu klingen und übertrifft den Vorgänger spielend.

Die ersten Sekunden jedoch lassen den Hörer zunächst etwas ratlos zurück:
„One More Time“ beginnt brachial und die Strophe besteht aus infernalischem Gekeife, wie man es von Black Metal Pandas oder Hardcore Prügelknaben gewohnt ist. Die akustische Erlösung folgt dann beim Chorus, wenn Mr. LaBrie mit seinem wunderbaren Gesang zu einer herrlichen Melodie ansetzt, die man nicht mehr aus dem Ohr bekommt.
Des Rätsels Lösung: Für das Gebrülle ist Darkane Drummer Peter Wildoer verantwortlich, der bei gut einem Drittel der 12 Songs die Growl - Parts übernimmt.

Das Stilmittel der unterschiedlichen Vocals ist zwar mittlerweile fast zu einer Seuche geworden, doch wenn es so gekonnt wie hier präsentiert wird, lässt man sich gerne infizieren. Hat sich man erstmal an die extrem harte Soundwand gewöhnt, offenbart sich ein wirklich ausgereifes Songwriting. Zudem sind die Harmonien allesamt von überirdischen Dimensionen.

Natürlich kann der Mann auch anders. Eine Progressiv angehauchte Nummer wie „Euphoric“ kommt trotz fetten Gitarren fast schon wie eine Halbballade rüber und „I Tried“ ist nichts anderes als eine höchst eingängige Tanztempel - Nummer, die auch (Achtung!) HIM oder Sisters Of Mercy Fans gefallen würde.
Zwischendurch lässst das Goldkelhlchen auch gerne mal Erinnerungen an die Alice Cooper Werke „Brutal Planet“ oder „Dragontown“ aufkommen („Over The Edge“; „Just Watch Me“) oder mischt ganz frech Thrash - Elemente a la Kreator mit einer Motörhead – Rotzigkeit („This is War“).

Das ganz große Plus dieses Albums ist die enorme Vielseitigkeit JEDES Tracks. Von daher sind die Vergleiche immer nur als ganz grobe Orientierung zu verstehen.
Neben dem schon gelobten Songwriting auch ein Verdienst der tollen Begleitmannschaft. Angefangen bei der genialen Schlagzeugarbeit des kreischenden Schwarzmetallers, über die fantastische Keyboard Leistung, gekrönt von der schlicht phänomalen Gitarre des Italieners Marco Sfogli, der eh zu den ganz Großen zählt.

Bei jedem Durchlauf bin aufs Neue davon überrascht, wie sehr mich diese streckenweise extrem harte Platte fasziniert, gehöre ich doch eigentlich zu der Fraktion, die eher die moderaten Töne bevorzugt.
Riesenkompliment an James LaBrie! Saustarke Scheibe!

Tracklist:
1. One More Time
2. Jekyll Or Hyde
3. Mislead
4. Euphoric
5. Over The Edge
6. I Need You
7. Who You Think I Am
8. I Tried
9. Just Watch Me
10. This Is War
11. Superstar
12. Coming Home

Line Up:
James LaBrie - Lead Vocals
Matt Guillory - Keyboards, Background Vocals
Marco Sfogli - Guitars
Ray Riendeau - Bass
Peter Wildoer - Drums, Screams


DISCOGRAPHY:

1999 – Mullmuzzler – Keep it to yourself
2001 – Mullmuzzler – James LaBries Mullmuzzler 2
2005 – Elements of Persuasion
2010 - Static Impulse

SQUEALER-ROCKS Links:

James LaBrie - Elements Of Persuasion (CD-Review)
James LaBrie - Static Impulse (CD-Review)

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