Squealer-Rocks.de CD-Review
Marcel Coenen - Colour Journey

Genre: Metal / Rock
Review vom: 10.01.2006
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Hölle, Marcel Coenen macht es dem geneigten Hörer auf seinem zweiten Solo-Output nun wahrlich nicht einfach. Nicht, dass „Colour Journey“ eine schlechte Scheibe wäre, ganz im Gegenteil, aber der Name ist hier Programm: Was Herr Coenen in 11 Songs an stilistischer Vielfalt raushaut, sucht schon seinesgleichen.

Marcel Coenen spielt Gitarre bei den holländischen Proggern von Sun Caged, aber eigentlich und in erster Linie ist er Gitarrist und Songwriter ohne Bock auf Einschränkungen. Und so präsentiert er uns nach seinem Debut „Guitartalk“ nunmehr seine zweite Solo-Scheibe – und was für eine! Wer jetzt an nervtötendes Griffbrett-Gewichse von Muckern für Mucker denkt, sollte das schnell vergessen. Wer eintöniges Gedudel erwartet, liegt definitely voll daneben.

Zunächst beschränkt sich Marcl Coenen nicht auf Instrumental-Stücke, was die Scheibe insgesamt natürlich schon mal bekömmlicher und leicht verdaulicher macht. Daneben denkt er von Piano-Balladen bis zu abgredrehten Grunge-Stücken so ziemlich alles ab, was die Szene so an Vielfalt bietet. Da folgt auf das großartige, instrumentale Groove-Monster „Abstract Impact“ eine wechselhafte Prog-Nummer, gefolgt von Marcel’s instrumentaler Balladen-Liebeserklärung an seine Freundin und einer völlig abgedrehten Heavy-Granate mit 4 verschiedenen Sänger(innen) und jeder Menge Death-Growls. Klingt abgefahren? Ist abgefahren! Und damit haben wir nicht mal die Hälfte der Songs auf “Colour Journey” angesprochen, und ich kann euch versichern: Kein Song gleicht hier dem Anderen. Nehmen wir, um die Verwirrung perfekt zu machen, noch die jazzige Funk-Nummer „That Moment“, die Pop-Ballade „That Moment“ und das nu-metal-lastige „V(erbal) D(efense) M(echanism), fertig ist eine Scheibe, die je nach Flexibilität und Hörweise faszinieren oder auch überfordern kann.

Damit hätten wir auch in etwa beschrieben, warum die größte Stärke von „Colour Journey“, nämlich das Entziehen sämtlicher Schubladen-Kategorien, gleichzeitig die größte Schwäche ist. Denn Marcel Coenen verlangt einiges von seinem Hörer, und die Anzahl derjenigen, die mit Pop-Balladen genau so wenig Probleme haben wie mit Death-Growls, dürfte sich in Grenzen halten.Dabei steht außer Frage, dass „Colour Journey“ ein absolut hochklassiges Rock-Album geworden ist, Mr. Coenen versteht zweifelsohne sein Handwerk sowohl die Bedienung der sechs Saiten als auch das Songwriting betreffend. So bleibt ein hochklassiges Album für tolerante Fans, denen Abwechslungsreichtum über alles geht und die keine Probleme damit haben, Genregrenzen zu überwinden.


Tracklist:
01. Waiting
02. Abstract Impact
03. Patron Saint
04. La Bella Mira
05. Traumatized To The Bone
06. Skill Factor
07. That Moment
08. The Shrink
09. V(erbal) D(efense) M(echanism)
10. New Race
11. Still Bleeding

Lineup:
Marcel Coenen (g)
Mike Andersson, Colleen Gray, Paul Villarreal, Joyce Dijkgraaf, Hans Reinders, Menno Corbeek, Dennis Schreurs (v)
Roel Van Helden, Spike, Hans In ‘T Zandt (d)
Maurice Brouwers, Richard Ritterbeeks (b)
Uros Raskovski (Gast-Gitarre auf “The Shrink”)
Rene Kroon, Bob Katsionis (k)

DISCOGRAPHY:

1989 - Metal In Rocks (mit Speedica)
1991 – Speedilypassinggreengod (mit Speedica)
1994 - I Choose My Own (mit Form)
1996 – Insights (mit Lemur Voice)
1996 - Working Man, A Tribute To Rush
1999 - Guitartalk
1999 – Divided (mit Lemur Voice)
2000 - Scar Winter (mit Sun Caged)
2001 – Dominion (mit Sun Caged)
2002 – Cut (mit Hubi Meisel)
2002 – Promo (mit Sun Caged)
2003 - Demo CD (mit Fifth)
2003 - Guitartalk
2003 - Sun Caged (mit Sun Caged)
2004 – EmOcean (mit Hubi Meisel)
2004 - The Spirit Lives On, A Tribute To Jimi Hendrix
2004 - Zolang De Motor Draait (mit Henk Wijngaard)
2004 - Shawn Lane Remembered Vol 1
2006 - Colour Journey
2006 - Kailash (mit Hubi Meisel)

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Marcel Coenen - Colour Journey (CD-Review)

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