Squealer-Rocks.de CD-Review
Tauthr - Life-Losing

Genre: Black Metal
Review vom: 01.09.2010
Redakteur: MR.MELKOR
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label: Van Records



Schon wieder habe ich es mit einer Band zu tun, die eigentlich keinen Newcomer-Status mehr inne hat und von der erst jetzt das Debütalbum veröffentlicht wurde.
Bei besagter Truppe handelt es sich diesmal um eine Black Metal-Kapelle namens TAUTHR (altergermanisch für Tod), deren Wohnsitz in Schleswig Holstein ist.
Vor 19 Jahren gegründet, schaffte es TAUTHR in der darauffolgenden Zeit 2 Demos fertig zu bekommen, bevor sich das Quintett 1997 verabschiedete. Nachdem sich die Band vor 4 Jahren mit teilweise neuen Mitgliedern wieder zusammengefunden hat, liegt nun endlich das erste Full Length-Album vor.

„Life-Losing“, so der Titel des Longplayers, ist ein schwerfälliger Finsterbatzen geworden.
Erst einmal weisen alle Stücke, mal abgesehen von „Memories“, eine ziemlich lange Spielzeit auf, welche in Höchstform mit knappen 10 Minuten daherkommt.
An sich wäre daran nichts auszusetzen, wenn nicht ein gewisser Haken dabei wäre.

Ferner ist jede Nummer mit einer enormen depressiven Stimmung ausgestattet.
Das Black Metal alles andere als fröhliches Trala-la-la-Gedöns ist, liegt ja auf der (linken) Hand. Nur sollte man es auch hier nicht übertreiben, denn schließlich will man beim Black Metal-hören nicht nur in eine finstere Welt abtauchen, sondern auch Dampf ablassen können.
Das heißt, es gehören auch Wut und Aggressionen in den schwarz metallischen Kessel geworfen. Und genau das fehlt hier.

Somit kommt der von mir oben angeführte Haken ins Spiel.
Alle, wirkliche alle, Songs protzen nur so für lauter Emo-verseuchter Miesmacherei. Normalerweise soll doch bloß die Welt untergehen, aber hier gesellt sich noch eine „alles ist so scheiße“-Mentalität hinzu. Aufgrund dessen wird meines Erachtens das Hören der 9 Tracks zu einer Geduldsprobe deformiert. Diese Eigenschaft kombiniert mit der langen Spielzeit ergibt einen wirklichen schwer zu kippenden Cocktail.

Dennoch hat die Scheibe auch ihre guten Seiten, die (natürlich) nicht zu leugnen sind.
Die Produktion knallt ordentlich. Diesbezüglich gibt es akkurat was auf die Fresse. Fette Gitarren, ein passender Bass-Sound, ein ordentlich platziertes Schlagzeug und ein geglückte Gesangsabmischung sorgen dafür, dass das Bild von „Life-Losing“ nicht ganz in den grauen Dreck fällt. Ferner sind sogar (ganz) kurze Abwechslungen in den, meistens in Midtempo gehaltenen, Songs wahrzunehmen. Beispielweise es beim Opener „Curse Or Destiny“ einen augenblicklichen Schlenker ins Reich der Wikinger bzw. zum Hause AMON AMARTH auszumachen. Von einer derartigen Freiheit hätte aber insgesamt viel mehr vorhanden sein müssen als es insgesamt ist, nämlich nicht viel.

Aber Leute, lasst Euch von meiner großen Klappe nicht zu sehr beeinflussen. Denn letztendlich ist es nur meine Meinung. Ich mag dieses Album nicht und ich habe mehr oder weniger meine persönlichen Gründe dafür aufgeführt.
Ich bin mir aber sich, dass einige von Euch die Musik von TAUTHR nicht so wahrnehmen werden wie ich und denen die Platte richtig gut gefallen könnte.
Probiert es aus.


Tracklist:

1. Curse Or Destiny
2. Dis-loved
3. Perfect
4. Memories
5. Hope
6. Crown
7. Life-Losing
8. Leave
9. Orpheus

Line Up:

Sator - Vocals
L. Wachtfels - Guitars
Herr Krøger -Guitars
Cruor - Bass
M.D. - Drums

DISCOGRAPHY:


2010 - Life-Losing

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