Squealer-Rocks.de CD-Review
Mandrake - Innocence Weakness

Genre: Gothic Metal
Review vom: 09.08.2010
Redakteur: Tina
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label: GreyFall



Die norddeutsche Formation rund um den Frontmann Lutz de Putter wurde in den späteren Neunzigern irgendwo in Ostfriesland gegründet. Schon 1999 erschien das selbst produzierte Debütalbum. Nachdem Sängerin Birgit Lau, ebenfalls in 1999, zur Band stieß, wurde dem weiblichen Gesang mehr und mehr Raum gewährt. Mit „Innocence Weakness“ veröffentlicht die Band bereits ihr fünftes Studioalbum.

Da mir die vorangehenden Werke von Mandrake leider nicht bekannt sind, kann ich entsprechend nicht beurteilen, inwiefern diese neue Veröffentlichung abwechslungsreicher und doomige als der Vorgänger ausfällt.

Sei es wie es ist, diese fünfte Veröffentlichung der Band präsentiert in 12 Songs verschiedene Facetten des Gothic Metal, die gesanglich allesamt dominiert werden von den zwei Stimmen: Lutz de Putter und Birgit Lau.

Gesanglich empfinde ich die Kombination von Lutz und Birgit nicht nur als interessant, sondern als überaus gelungen. Die growligen Parts von Lutz dominieren oftmals eher als der Gesang von Birgit. Wobei ich immer mal wieder den Eindruck habe, dass sich der instrumentale Part etwas drosselt, um den Gesang von Birgit nicht untergehen zu lassen. Doch das nur nebenbei.

In musikalischer Hinsicht bewegt sich die Band grundsätzlich sehr tief in den Gefilden des Gothic. Die Produktion ist sehr aufwendig, teils episch, teils atmosphärisch bis düster. Tiefe, schleppende Gitarren und wuchtige bis brachiale Drums sind hierbei ein absolutes Muss. Die Keys sind präsent, finden aber nicht überaufdringlich ihren Platz.

Die Scheibe insgesamt ist leider nicht so durchweg stark, wie der Auftakt versprach. Ein paar doomige Einflüsse sind durchaus zu hören, dennoch ist die Grundlage im großen Bereich des Gothic zu finden.

Übrigens: Als Lückenfüller sind die Stücke „Prelude“, „Innocence“ und „Weakness“ nicht unbedingt zu empfehlen – sicherlich ins Konzept passenderweise, doch gerade „Innocence“ ist mit über drei Minuten wirklich ein bisschen viel des akustischen Geklimper.

Dazu im krassen Gegensatz stehen dann Stücke wie „Autumn Infinity“ oder "Existence", die deutlich metallischer klingen und in denen die Gitarristen voll zum Einsatz gebeten werden. Hier kommt viel mehr Lebendigkeit und Spielfreude rüber, die Gesangsparts sind toll zwischen beiden Sängern gesplittet, da passiert einfach was. Davon wünschte ich mir deutlich mehr, denn rein qualitativ ist das mehr als einfach nur möglich.

Die Wiese des Gothic-Metal mit Female Vocals ist mittlerweile extrem stark bevölkert und unglaublich viele Bands grasen dort. Von daher ist es wirklich schwierig, sich abzugrenzen, neue Duftmarken zu setzen und sich auf dieser Wiese seinen Platz zu sichern.

Die musikalische Arbeit dieser Band ist grundsolide und stark. Man hört durch die Bank weg, dass erfahrende Musiker am Start sind.

Mir persönlich fehlt hier (leider) einfach der überspringende Funke, der mich vom Stuhl aufspringen lässt.

Fazit:
Trotz Gemäkel ein solides Album.

Tracklist:
1. Prelude
2. A Secret To Reveal
3. Save Us From Ourselves
4. A Serenade To The Sea
5. Among The Demons
6. Innocence
7. Autumn Infinity
8. Coma
9. Indignation
10. Existence
11. Silhouette
12. Weakness

Line-Up:
Birgit Lau - vocals
Lutz de Putter - guitars, vocals, keyboards
Julius Martinek - guitars, keyboards
Garvin Bösch - bass
Holger Bloempott - drums

DISCOGRAPHY:

1999 - Forever
2003 – Calm The Seas
2005 – The Balance Of Blue
2007 – Mary Celeste
2010 – Innocence Weakness


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