Squealer-Rocks.de CD-Review
Buckcherry - All Night Long

Genre: Hard Rock
Review vom: 27.07.2010
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: 30.07.2010
Label: Eleven Seven Music



Irgendwie sind Buckcherry, jedenfalls stilistisch betrachtet, ein Phänomen. Drückt mir Kollege Maddin die Promo mit einem freundlichen „klingt wie AC/DC, machst du!“ in die Flossen und trägt damit dem Umstand Rechnung, dass Buckherry tatsächlich bei den Fans der Aussies einen hohen Stellenwert besitzen, werden sie grundsätzlich unter „Alternative Rock“ eingestuft.

Nun sind AC/DC und Alternative Rock in etwa so gut vereinbar wie … naja, wie Manila und Kaiserslautern zum Beispiel (Insider, ha ha), das geht also gar nicht. Und wo liegt die Wahrheit? Nicht in der goldenen Mitte, ausnahmsweise, sondern bei keinem von beidem. Buckcherrry tönen nur in Ansätzen wie AC/DC, mit der endlosen Riege der Soundalikes im Stile von Airbourne oder Bullet haben die vier Amis nichts am Hut. Natürlich driftet ihr erdiger, riffbetonter Rock'n'Roll in diese Ecke, dafür spricht schon das klassische Fünfer-Lineup mit Lead- und Rhythmusgitarre, doch Buckcherry gehen sehr viel abwechslungsreicher zu Werke und sind stilistisch um einiges breiter aufgestellt als die Mega-Seller von Down Under.

Die andere Seite von Buckcherry gibt es nämlich auch, und sie hat mit Alternative aber auch gar nichts zu tun. US-Mainstream, und zwar im absolut positiven Sinn, würde es viel eher treffen und ist die Grundlage dafür, dass die Männer in ihrem Heimatland mächtig viele Platten an den Mann bringen. Zwischen diesen beiden Polen bietet dann auch „All Night Long“ wieder prächtigen Rock der launemachenden Sorte: Der arschtretende Opener und Titelsong ist ein urtypischer Buckcherry-Kracher, und mit „It's A Party“ dürfte der Fünfer eine der Party-Hymnen des Jahres fabriziert haben. Der heftige Up-Speeder „Recovery“ passt ebenso in die Ecke erdiger Rock'n'Roll wie der drückende Rausschmeißer „Dead“ oder das an Rose Tattoo erinnernde „Liberty“.

Buckcherry würden aber nicht Millionen Alben verkaufen und ihre Scheiben in den Top Ten der US-Charts platzieren, wüssten sie nicht ganz genau, wie Radio-Mucke geht: „Bliss“, die Power-Ballade ist ein Beispiel für einen Song, der die Charts der Welt im Sturm nehmen kann und hat, um das Eingangsstatement aufzugreifen, mit AC/DC nun wahrlich gar nix zu tun. Gleiches gilt für „These Things“ oder „I Want You“, ganz typischer US-Rock, der das Prädikat „Megaseller“ sozusagen auf der Stirn trägt. Getragen wird der Sound der Kapelle, und das ist nichts Neues, von der großartigen Stimme des Frontmanns Josh Todd, ein ganz Großer und ganz Unterbewerter der Szene!

Fazit: Wieder mal ein Klasse-Album des Fünfers, das sich nahtlos in die Vita von Buckcherry einreiht. „All Night Long“ eint die Duzz-Dazz-Freunde des eher simplen AC/DC-Rocks mit Anhängern von US-Mainstream, und alleine das ist eine Meisterleistung. Buckcherry sind eine Bank!

Tracklist:

1.All Night Long
2.It's A Party
3.These Things
4.Oh My Lord
5.Recovery
6.Never Say Never
7.I Want You
8.Liberty
9.Our World
10.Bliss
11.Dead

Lineup:

Josh Todd (vocals)
Keith Nelson (lead guitar)
Stevie D. (rhythm guitar)
Jimmy „Two Finger“ Ashhurst (bass)
Xavier Muriel (drums, percussion)

DISCOGRAPHY:

1999 - Buckcherry
2001 - Time Bomb
2006 - 15
2008 - Black Butterfly
2010 - All Night Long

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