Squealer-Rocks.de CD-Review
Adrian Thommas Band - Downtown

Genre: Southern Rock
Review vom: 26.07.2010
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label: Phönix (New Music)



Tja, was fang ich damit an? Promo-Infos gibt’s keine, die Band ist mir unbekannt und auch keiner der Musiker lässt die Glocken der Erinnerung läuten. Vielleicht gar nicht so übel, besteht doch so die Chance, völlig unvoreingenommen an eine Scheibe ranzugehen.

Nach dem ersten Durchlauf gibt’s keinen Zweifel: Ami-Mucke, durch und durch. Okay, der ur-amerikanische Name Jürgen Voss könnte einen stutzig machen, aber die spärlichen Infos auf der Bandhomepage versprechen immerhin Sothwestern Hard-Rock-Pop. Und wenn meine Recherchen mich nicht im Stich lassen, lebt der gebürtige Ami seit langem in der angeblich schönsten Stadt der Welt, so jedenfalls denken wohl die Hamburger, und der Name Jürgen Voss wäre damit auch erklärt.

Die Rahmenbedingungen wären also abgesteckt, bei genauerem Hinsehen wird der Schreiberling dann aber stutzig: Gerade mal sieben Songs haben den Weg auf die Scheibe geschafft, was an und für sich noch nicht verwerflich ist. Wenn diese sieben Songs dann aber noch zwei Coverversionen beherbergen, die Spielzeit gerade mal knapp die halbe Stunde knackt und das Ganze zum Full Price verkauft wird, macht sich doch ein wenig Unverständnis breit. Da gab es schon EP's, die mehr bieten! Erschwerend kommt hinzu, dass sowohl „Frail Graps On The Big Picture“ von den Eagles als auch „Into The Great Wide Open“ vom großartigen Tom Petty im Grunde nicht zu covern sind. Davon lässt man die Finget!

Sehr viel mehr Spaß machen da die Eigenkompositionen von Herrn Thommas. Unüberhörbar an Genre-Größen wie Bob Seger angelehnt, zockt sich die Kapelle durch entspannte Südstaaten-Rocker, unspektakulär zwar, aber wirksam. Der Fuß wippt zufrieden mit bei „Iron Horse“ zum Beispiel, und Thommas' Stimme bringt nun wirklich was rüber. Tonlagenmäßig eher in der Joe Cocker-Liga angesiedelt klingt das Organ des Bandchefs sicher nicht schön im klassischen Sinne, bringt aber den für Südstaaten-Rock unverzichtbaren Dreck- und Bluesanteil perfekt rüber.

Dennoch, am Ende des Tages bleibt das Fazit durchwachsen. „Downtown“ bietet einfach zu wenig, um als Kaufempfehlung durchzugehen. Kein Zweifel daran, dass die Kapelle ihr Handwerk versteht und Südstaaten-Fans mächtig Spaß an der Mucke haben werden. Aber sieben Songs, davon lediglich fünf ordentliche Eigenkompositionen und eine gute halbe Stunde an Spieldauer … da sollte beim nächsten Long(!)player eine ordentliche Schippe draufgelegt werden.

Tracklist:

1.Downtown
2.Iron Horse
3.Frail Grasp On The Big Picture
4.Into The Great Wide Open
5.Hate Me
6.Just Not In The Way
7.Light Years Away

Lineup:

Adrian Thommas (vocals)
George Toubraine (guitars, vocals)
Jürgen Voss (guitars)
George Maycock (bass, vocals)
Ansas Strehlow (organ, piano)

DISCOGRAPHY:

2005 - Cross The River
2010 - Downtown

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Adrian Thommas Band - Downtown (CD-Review)

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