Squealer-Rocks.de CD-Review
The Monroes - Roulette

Genre: Western Rock / Garagen Rock
Review vom: 25.07.2010
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label: Radar Music



Es soll ja tatsächlich Leute in unserem Land gegeben haben, die unseren „Wir werden nie Weltmeister“-Nachbarn im Finale die Daumen gedrückt haben. Passiert und darf unter geschmacklicher Fehlleitung abgehakt werden. Weit weniger Probleme hat der höchst tolerante Deutsche mit Mucke aus den Niederlanden. Sie taucht selten in unseren Playern auf, aber wenn, dann hat sie was.

Das gilt auch für The Monroes und ihr Debut-Album. Fast hätte ich an der Stelle geschrieben, dass der Vierer nun wahrlich nicht typisch holländisch klingt, aber da hätte sich zwangsläufig die Frage angeschlossen, wie typisch holländisch denn klingen muss. Keine Ahnung, The Monroes jedenfalls klingen sehr viel mehr nach staubtrockener Wüste als nach lustigen Menschen in orangfarbenen Gewändern, die in Wohnwagen Richtung Strand eiern.

Der Vierer profitiert bei seinem Western-Sound dabei insbesondere von zwei Dingen: Zum einen Frontfrau Josje Kobès, die nach den Bildern zu urteilen nicht nur eine ausnehmend Hübsche ist, sondern den Sound der Kapelle nachhaltig prägt. Ihre prägnante Stimme ist sicher nicht eine derjenigen, die neue Rekordhöhen erklimmen kann oder mächtige Growls erzeugen, aber sie drückt dem erdigen Sound von The Monroes im perfekten Western-Style ihren Stempel auf.

Zweiter Pluspunkt von „Roulette“ ist der Sound, da hat der Mixer ganze Arbeit geleistet. Ziemlich trocken kommt die ganze Kiste rüber, und einen wunderbar rumpeligen Garagen-Sound hat der Mann den Newcomer aus dem Käseroller-Land ebenfalls auf den Style gezimmert. Passend wie die sprichwörtliche Faust auf das nicht weniger sprichwörtliche Auge für den Western-Sound der Kapelle, der nicht selten und sicher nicht zufällig Erinnerung an Tito & Tarantula aufkommen lässt.

Die Songs knacken selten die 3-Minuten-Grenze, sind also auf das Wesentliche beschränkt und kommen rasch auf den Punkt. Dafür wurden aber auch gleich 13 Stücke auf das Debut gepackt, und will man an „Roulette“ etwas kritisieren dann den Fakt, dass sich zwischen einigen wirklichen Aufhorchern auch der ein oder andere Füller eingeschlichen hat. Egal, dafür gibt’s die Skip-Taste, und Nummern wie der klasse Opener „Somethin' Comin“, der Arschtreter „Bad Luck“, das stonerlastige „In The Cold Of The Night“ sind Musterbeispiele, wie die Niederländer sich höchst sympathisch und authentisch durch ihren Erstling rocken.

So bleibt am Ende ein gelungenes Debut, auch wenn „Roulette“ nicht frei von Schwächen ist. Ein bisschen mehr Griffigkeit bei den Songs vom hoffentlich folgenden Zweitling, eine Prise mehr Abwechslungsreichtum und Wiedererkennungswert, und The Monroes dürften auf eine erfolgreiche Zukunft hoffen. Für Fans von erdigem Garagen-Rock und Anhänger von Tito & Tarantula ist auf „Roulette“ auf jeden Fall den Kauf wert.

Tracklist:

1.Somethin' Coming
2.Come & Get It
3.Not Tonight
4.The Rider
5.Miss Moto
6.I Wanna Know
7.Misery
8.You Got Me Running
9.Sad & Blue
10.Bad Luck
11.In The Cold Of The Night
12.The Things You Do
13.You Better Behave

Lineup:

Josje Kobès (vocals, guitar)
Arnold Nieborg (guitar, vocals)
Harrie Kingma (bass)
Peter Blokziji (drums)

DISCOGRAPHY:

2010 - Roulette

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