Squealer-Rocks.de CD-Review
A Torn Mind - Barriers (EP)

Genre: Progressive Rock / Metal
Review vom: 13.07.2010
Redakteur: maddin
Veröffentlichung: Bereits veröffentlicht
Label: Eigenproduktion



Neue Progressive Rock Bands aus Schottland sprießen ja nicht gerade wie Unkraut aus dem Boden. Noch ungewöhnlicher wird es, wenn man die Protagonisten anhand des Bandfotos auf gerade mal 16 – 20 Jahre schätzt. Dazu steigt das Sympathie - Barometer, weil die jungen Scots eben keine Griffbrettwichser sind, die lediglich Dream Theater Skalen abarbeiten (was sie von italienischen und südamerikanischen Nachwuchstruppen dieser Coleur unterscheidet), sondern als Haupteinfluss alte Truppen wie Genesis oder Pink Floyd angeben, aber dabei dennoch nicht auf Huldigungen in Richtung Traumtheater verzichten.

Somit stehen für die 40 (!) - minütige EP „Barriers“ die Chancen gut, eine recht eigenständige Richtung einzuschlagen und sich eine neue Nische zu schaffen.
Und so braucht es auch nicht lange, bis die Band den Hörer von ihrem Talent plus Virtuosität überzeugen kann. Der Opener „Sixes & Sevens“ schwankt - wie angekündigt – zwischen Retro - Klängen a la Spocks Beard, harten Metal Riffs und ein tolles Saxophon - Solo avanciert zum Matchwinner.
Der Gesang wirkt zwar in manchen Momenten etwas zu aufgesetzt, aber hey: wir reden hier von dem Debut einer blutjungen Combo.

Das folgende „Edge of the World“ kann da nicht ganz mithalten, klingt in den Keyboard - Passagen zu sehr nach der Portnoy – Mannschaft und besitzt eine deutlich schwächere Melodie als der bärenstarke Beginn.
Mit „Titans“ machen A Torn Mind wieder etwas Boden gut. Hier wird ein toller Spannungsbogen aufgebaut, und das sehr relaxte Stück weckt Erinnerungen an „Paramount“ von Sieges Even.
Sehr geil.

De letzten beiden Nummern bewegen sich im 10 Minuten Bereich und das finale Doppel kann erneut mit einer sehr abwechslungsreichen Atmosphäre überzeugen.
Das klingt alles sehr durchdacht und den Jungs gelingen ein paar ordentliche Gänsehaut - Momente, die mal knüppelhart, mal folkig (Pallas lassen grüßen!) oder auch mal etwas durchgeknallt (selbst Flamenco - Parts werden angekratzt) sind. Keiner der beiden Longtracks ist dabei langweilig oder wirkt konstruiert.

Insgesamt liegen die Schotten freilich noch weit unter der Messlatte, die sie sich selbst so hoch gelegt haben. Ein gesundes, sehr hörenswertes Fundament ist „Barriers“ aber auf jeden Fall.
Da schlummert ein riesiges Potential.
Obendrein ist die Produkton absolut fehlerfrei, und sollten A Torn Mind diesen Weg weiter gehen und es mit den schottischen Nationalgetränken nicht übertreiben, sind sie spätestens in 2 Jahren bei Inside Out unter Vertrag.
Darauf wette ich eine Kiste des deutschen Nationalgetränks.

Tracklist:
1.Sixes & Sevens
2.Edge Of The World
3.Titans
4.Impurity
5.Vita

Line Up:
Grant Kilpatrick - Vocals, Guitar
Chris Hartles - Guitar, Keys, Sax
Ryan Anderson - Bass, Vocals
Euan Sked - Drums, Vocals

DISCOGRAPHY:

2010 - Barriers (EP)

SQUEALER-ROCKS Links:

A Torn Mind - Barriers (EP) (CD-Review)

SONSTIGES:

BANDHOMEPAGE
Diesen Beitrag im Forum diskutieren