Squealer-Rocks.de CD-Review
Hindoslem - The Haste, The Calm And The Glorious Days

Genre: Alternative Metal
Review vom: 12.07.2010
Redakteur: Tina
Veröffentlichung: 19.07.2010
Label: Pate Records



Der österreichische Vierer, gegründet 1999, legt mit dem Album „The Haste, The Calm and The Glorious Days“ das nun dritte Studio-Album vor. Der Titel der Scheibe lässt auf spannendes hoffen – und spannendes wird wahrlich serviert. Mit Barry O’Mahony haben sich die Jungs einen weiteren Gitarristen und Kumpel, der ursprünglich lediglich live mit aushelfen wollte, in die Band geholt. Die Entscheidung entpuppte sich als Folgerichtig.

In drei Kapitel gesplittet, wollen wir mal mit „The Haste“ (Eile) beginnen. Das gleichnamige, orchestrale Intro lässt auf großen Bombast hoffen, der in der erwarteten Form nicht eintrifft. Die ersten Tracks bewegen sich stilistisch eher in einer Art Metalcore.

„Error in Progress“ nimmt sich am Anfang und Ende etwas eigenwillig aus. Hört sich nach einer schlechten Intonisierung eines Comicfilmchens an, der Zwischenteil ist überraschenderweise nicht übel. Die Gitarre gibt ein erstaunlich gutes Brett ab, gesanglich ist das Stück eher im Core-bereich anzusiedeln.

Bei „Backdrift“ lassen die Anfangstakte ein bisschen an Captain Future erinnern, das Stück ist in sich stellenweise eher unruhig (okay, man kann es auch vielseitig nennen), aber schon sehr kraftvoll. Auch hier gesanglich wieder eher dem Core zuzuordnen.

Der zweite Teil des Albums, „The Calm“ (Gelassenheit) beginnt ebenfalls wieder mit einem gleichnamigen Intro, dem jedoch der Bombast des ersten Intros etwas abgeht, jedoch klarstellt, dass ein neues Kapitel eingeläutet wird.

Dieser Teil ist eher in den Bereich Hardrock zu sortieren. Gesanglich und musikalisch doch hörbar zahmer als der erste Part. „The Zone“ ist mit Publikumsgejubel und Applaus untermalt, dazu sehr gitarrenlastig und gut gelungen. Das Stück wirkt schon fast gesangsarm im Gegensatz zu etlichen anderen Titeln. „A call“ ist mit vierzig Sekunden Spielzeit das kürzeste Stück auf dem Album, wo man Michael lediglich mit Keyboarduntermalung singen hört. „Riverside“ ist eine hoch angenehme Überraschung, eine Lowtempo-Nummer, die sowohl gesanglich als auch instrumental (auch hier wieder mit kleinen orchestralen Parts unterlegt) als sehr gelungen bezeichnet werden darf. Eines der stärkeren Stücke.

Als dritten Teil haben wir „The Glorious Days“ (Ruhm), das ebenfalls mit einem gleichnamigen Instrumentalintro startet. Lässt als Einläuten schwere Dramatik vermuten.

„Transmission Failed“ – springt der CD-Player? Nope, das soll so sein – kostet etwas Kraft und Nerven, denn dieses Stück hört sich nach einer Abart von Rap an.

Hingegen trifft „Pirato“ beim mir wirklich einen Nerv und ist somit das totale Gegenteil, mit klassischen Musikparts unterlegt, umrahmt von wirklich einnehmenden Gitarrenparts und wirklich gutem rauem Gesang.

Musikalisch sicherlich an ein paar Stellen sehr gewöhnungsbedürftig, denn die Österreicher haben wir zusammengemengt, was eben zusammenzumengen geht. Teilweise haben die Stücke ziemliche Wucht, teilweise ist es dann schon fast so vielschichtig, dass einem die Ohren sausen.

Auf keinen Fall wird hier altes Suppengemüse wieder aufgewärmt. Im Waschzettel wurden elektronische Beats angekündigt, die sich jedoch in hörbaren Grenzen halten. Die Idee des Albums ist wirklich gut, die Umsetzung ebenfalls. Sowohl am Handwerk als auch am Gesang gibt es verhältnismäßig wenig zu mosern. Ein frisch gemischtes Potpourri, eigenständig, phantasievoll und teilweise auch persönlich. Drei Jahre Arbeit am Album haben sich sicher ausgezahlt.

Fazit:
Nach mehrmaligen Anläufen kann ich festhalten: Aufgeschlossene Hörer, die nicht auf ein Genre festgelegt sind, sollten mal reinlauschen!

Anspieltipps:
"Riverside", "Pirato"

Tracklist:
1. The Haste
2. Dogma
3. Error In Process
4. Satanophobia
5. Backdrift
6. The Calm
7. The Zone
8. The Call
9. Lovesick
10. Riverside
11. The Glorious Days
12. The World Is Yours
13. Kid From The Darkside
14. Transmission Failed
15. Pirato

Line-Up:
Christopher Roither - bass
Michael Jovanovics – vocals, guitar
Barry O'Mahony - guitar
Alex Kerbl - drums

DISCOGRAPHY:

2006 - The year of tainted visions
2007 – Metastropolis
2010 – The Haste, The Calm And The Glorious Days


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Hindoslem - The Haste, The Calm And The Glorious Days (CD-Review)

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