Squealer-Rocks.de CD-Review
October Falls - A Collapse Of Faith

Genre: Pagan Metal
Review vom: 20.06.2010
Redakteur: Reaper
Veröffentlichung: 19.05.2010
Label: Debemur Morti Productions



Fortwährend fällt Regen, Nebelschleier wogen wie weiße, geheimnisvolle Schlangen entlang der Hänge und tauchen die Welt in ein unwirkliches Licht. Ein kühler Wind streicht durch die bunten Wälder und über die kahlen Felder. Es kündet dieser mit frostigem Atem bereits vom Winter, dessen kalte Fänge sich nach den letzen wärmenden Strahlen der Oktobersonne recken. Schließt die Augen und haltet dieses Bild fest, denn in solche Gestade entführt euch „A Collapse Of Faith“.

Wenig nur weiß das weltweite Netz von October Falls zu berichten und so umweht ein geheimnisvoller Hauch diese Band, bei der es sich um das Soloprojekt eines gewissen Mikko Lehto handelt. Mit „A Collapse Of Faith“ veröffentlicht dieser bereits sein drittes Album, zu welchen sich ferner noch drei EPs gesellen. Bei solch einer stattlichen Anzahl von Veröffentlichungen in den zurückliegenden sieben Jahren scheint es doch fast erstaunlich, dass ich noch nichts von dieser Band gehört hatte, jedoch niemand – zumindest niemand, dessen Existenz oder Nichtexistenz sich beweisen ließe – ist allwissend und so begebe ich mich auf eine musikalische Entdeckungsreise in die sich aufspannenden Sphären.

Eine melancholische Melodie, auf Akustikgitarre zum Besten gegeben geleitet uns durch einen regnerischen Herbsttag, Regenwasser rinnt über die welken Blätter und gar zu gerne möchte man sich den düsteren Gefühlen hingeben, die einen an solch einem Tage erfassen, jedoch im nächsten Moment erhebt sich die Melodie zu einer mitreißsenden Hymne, die den schmachtvollen, irgendwo zwischen Growling und Shouting gelegenen Gesang trägt. Dieses Hauptthema begegnet uns immer wieder in der einen oder anderen Variation über die Dauer des Stückes hinweg. Dabei versteht es Lehto Tempo und Härte abzuwandeln, so dass das Album wie ein klassisches Theaterstück aus diversen Szenen in drei Akten besteht.
Der zweite Akt gewinnt so deutlich schneller an Fahrt und scheint auf einen dramatischen Höhepunkt hinzusteuern. Den Anschein von Qualen und Leid erweckend, growlt Mikko zu den teils in Black Metal Gefilde hinabsteigenden Klängen, die trotzallem zu keiner Zeit Melodik vermissen lassen.
Mit einem düsteren, an Filmmusik erinnernden Pianosolo gespielt von V. Kyttälä klingt der zweite Akt aus und voll Spannung erwartet man den dritten und letzten, der sich schließlich auch dramatisch und melancholisch tief ins Bewusstsein des Hörers gräbt und zu einem jähen Ende kommt.

Fazit: Man muss ich Zeit nehmen, so schwierig dies in unserer hecktischen Zeit auch scheinen mag, denn nur dann öffnet sich „A Collapse Of Faith“ und zeigt seine Klasse, die ansonsten verborgen bliebe. Schließt die Augen und lasst euch treiben von den raumgreifenden Klängen, Doch erschreckt nicht, wenn ihr glaubt einer Geschichte zu lauschen, die euch immer näher an den Abgrund heranführt.
Wer Bands wie Moonsorrow, Swallow The Sun oder Opeth mag, der sollte sich das neuste Album von October Falls einmal anhören.


Tracklist:
1. A Collapse Of Faith - Part I
2. A Collapse Of Faith - Part II
3. A Collapse Of Faith - Part III

Line-Up:
Mikko Lehto – Gitarren, Gesang
V. Metsola – Bass
V. Kyttälä – Piano in Lied II
M. Tarvonen – Schlagzeug

DISCOGRAPHY:

2003 - Tuoni (EP)
2005 - Marras
2007 - The Streams Of The End (EP)
2007 - Sarastus (EP)
2008 - The Womb Of Primordial Nature
2010 - A Collapse Of Faith


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