Squealer-Rocks.de CD-Review
Gallows End - Nemesis Divine

Genre: Heavy Metal
Review vom: 20.06.2010
Redakteur: maddin
Veröffentlichung: 25.06.2010
Label: Farvahar Records



Alter Schwede, das es solche Bands überhaupt noch gibt; und dann noch eine, die aus Schweden kommt( herzlich willkommen beim Autor der schlechten Kalauer!).
Echt, vor 10 - 15 Jahren sprossen Kapellen wie Gallows End aus dem Boden wie Unkraut. Alles im Zuge der Wiedergeburt des echten Metals, angeführt vom Tin Man Oscar und seinen Hammerfall. Steel Attack (ebenfalls aus Schweden) wären ein passendes Beispiel für die guten Truppen dieser Gattung. Aus deutschen Landen fallen mir spontan Custard ein. Freilich klingen die beiden genannten Combos heute etwas moderner, haben sich weiter entwickelt.
Die jungen Burschen von Gallows End dagegen zelebrieren den Metal, der so tönt, als wäre er Ende des alten Jahrtausends entstanden.
Das klingt - natürlich! - auch so. Eben so, wie die Frühwerke von Steel Attack oder Custard.

Soll man das nun gut oder schlecht finden? Ich schwanke, und das ausnahmsweise mal nicht ob des exzessiven Genusses edlen Gerstensafts, sondern mehr so im Geiste.
Die jungen Burschen aus dem hohen Norden machen eigentlich richtig Spaß.
Die donnern sich lobenswert metallisch durch ihre Songs, alle Riffs sind ziemlich catchy, die Soli niemals langweilig.
Zitiert werden Running Wild, Maiden, Priest, Helloween und noch einige ihrer Stammesbrüder.
Dies alles geschieht sehr gekonnt, aber auch sehr offensichtlich, was an und für sich kein Problem wäre.
Die Burschen haben auch ein Händchen für nette Melodien.

Das große Manko aber ist die konstruierte Art des Songwritings. Logisch, bei dieser Art von Mucke darf man keine Innovation erwarten, tut auch kein Mensch.
Allerdings wird es zum Problem, wenn man bereits beim ersten Hören nach 30 Sekunden weiß, wie der Song weitergeht.
Gallows End benutzen einfach zu viele Schablonen. Wenn man dann, wie bei „The Unborn Flag“, in einen typischen U.S. Metal Chorus verfällt, dann hat man das bei den Jungs von Stormrider schon vor etlichen Jahren besser gehört.

Keine Missverständisse: Das Album ist in Ordnung, zudem super produziert.
Wir reden hier ja auch von einem Debut. Unter diesem Aspekt passt das schon.
Andererseits fällt mir auf Anhieb auch eine zweistellige Zahl an Bands ein, die kein Label haben und wesentlich bessere Produkte anbieten.

Fazit: Das Potential ist da. Aber die Metal Boys sollten noch ein paar Jahre am Songwriting feilen, schadet bestimmt nicht.

Tracklist:
1.Nemesis Divine
2.Soul Collector
3.Kingdom of the Damned
4.No Return
5.The Curse
6.Set the World in Flames
7.Not Your Own
8.Different Eyes
9.The End
10.The Unborn Flag
11.Storm of Fate
12.Riders of the North

Line Up:
Thord Klarström – Vocals, Guitar
Niklas Nord – Bass
Peter Samuelsson – Guitar
Mikael Karlsson - Drums

DISCOGRAPHY:

2010 - Nemesis Divine

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